Mutter Teresa-Feier am 5. April in der Pfarrkirche Jennersdorf
Gottes Nähe spürbar machen
Der Jennersdorfer Stadtpfarrer Franz Brei spendet einmal pro Monat im Rahmen einer Mutter Teresa-Feier die Krankensalbung – damit möchte er während der schwierigen Pandemiezeit ein „Zeichen der Hoffnung“ setzen.
Gerald Gossmann
Ein Priester nimmt immer die Nöte der Menschen in den Blick – was in Zeiten der Corona-Pandemie aber gar nicht einfach ist. Der Kontakt zu den Gläubigen ist eingeschränkt. Stadtpfarrer Franz Brei hat überlegt, wie er den Menschen beistehen kann. „Ich habe nachgedacht und gebetet“, erzählt der gebürtige Vorarlberger. Der Geistliche feiert nun einmal pro Monat einen Gottesdienst, der im Zeichen der heiligen Mutter Teresa steht. „Ich möchte diese Messen am 5. Tag jedes Monats gestalten, da Mutter Teresa an einem 5. September gestorben ist“, erklärt Brei.
„Viele verspüren seelischen Druck.“ Gerade in schwierigen Zeiten würden die Menschen „ein Zeichen der Hoffnung“ benötigen. „Die Spendung der Krankensalbung ist daher besonders wichtig, da Leidende dieses Sakrament dringend brauchen.“ Viele Pfarrangehörige seien auf ihn zugekommen und haben um geistlichen Beistand gebeten. Es sei derzeit nicht einfach für jene „die eine Krankheit haben oder seelischen Druck verspüren“, weiß der Seelsorger.
Pfarrer Brei und Mutter Teresa. Mit Mutter Teresa verbinden Pfarrer Brei und Jennersdorf sehr viel. 1982 besuchte die auf dem Gebiet des heutigen Nordmazedoniens geborene Ordensfrau die Pfarre im Südburgenland. Noch heute zeugen ein großes Bild in der Kirche, eine Reliquie, ein nach ihr benannter Platz und ein Altersheim, das ihren Namen trägt, von der Verbundenheit der Gläubigen mit der 2016 von Papst Franziskus heilig gesprochenen Mutter Teresa. Pfarrer Brei traf sie Mitte der Neunzigerjahre sogar für zwei Wochen in Kalkutta. Der Stadtpfarrer war damals Priesterstudent; die Eindrücke hätten ihn „sehr geprägt“, erzählt er im martinus-Gespräch. „Mutter Teresa war körperlich klein, aber in ihrem Wirken ein riesengroßer Mensch.“
Er besuchte mit ihr Slums, feierte gemeinsam Gottesdienste, traf sie zu Unterhaltungen. „Ich habe Mutter Teresa jeden Tag gesehen, mit ihr gesprochen und durfte während der Messfeier neben ihr auf dem Boden knien. Trotz ihrer Verkrümmtheit hat sie lange knieend auf dem harten Steinboden gebetet und dabei diesen tiefen Blick zum Kreuz hinauf auf den Altar geworfen“, erzählt er.
„Gott ist da.“ Erst gestern habe ihn in Jennersdorf eine Gläubige auf den Besuch von Mutter Teresa angesprochen. Die monatliche Messfeier soll zu einem „spirituellen Fixpunkt“ werden, „wo jeder willkommen ist“. Bei der Krankensalbung, so Brei „soll der leidende Mensch spüren, dass Gott da ist und hilft.“ Die nächste Mutter Teresa-Feier findet am Ostermontag, 5. April, statt. Masken und Desinfektionsmittel stehen schon bereit. Pfarrer Brei: „Es soll geholfen werden in dieser schwierigen Zeit.“
Autor:Redaktion martinus aus Burgenland | martinus |
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