Orden
Generalkapitel der Erlöserschwestern in Eisenstadt
Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser sind seit mehr als 160 Jahren im Burgenland tätig.
Die Gemeinschaft Schwestern vom Göttlichen Erlöser hält in diesen Tagen das Generalkapitel im Theresianum in Eisenstadt mit Ordensfrauen aus der Slowakei, Ungarn, der amerikanischen Region und Österreich ab.
Die Geschichte der Diözese Eisenstadt sei eng mit dem Tun und dem Zeugnis der Schwestern vom Göttlichen Erlöser verbunden, sagte der Eisenstädter Diözesanbischof Ägidius Zsifkovics zur Eröffnungsmesse des Generalkapitels. „Generationen von Menschen, Junge und Alte wurden von den Schwestern begleitet und geprägt“, so seien die Schwestern bis heute in Kindergärten, Schulen, Altenheimen, Krankenhäusern und der Pfarrseelsorge tätig.
ORDENSLEBEN GEHT NICHT IN PENSION
Der Orden zeichne sich durch seinen Einsatz für die Menschen, „für die Armen, das Mitleben mit den Bedrückten, die Liebe zu den Menschen“ aus. Dies sei auch das „unverwechselbare Kennzeichen“ der Ordensfrauen geworden, betonte Zsifkovics.
Das Leben der Ordensfrauen stellt laut dem Eisenstädter Bischof nicht ein Produkt oder eine gesicherte Lebensentscheidung dar, sondern ist ein Lebensentwurf in der Nachfolge Jesu. „Ordensleben geht nie in Pension – das bewundere ich besonders an Euren älteren Mitschwestern“, so Zsifkovics wörtlich.
„Jede Ordensgemeinschaft, mag sie klein oder groß sein, ist Kirche im Kleinen“, stellte der Diözesanbischof klar. Zudem seien Ordenshäuser, „offene Häuser, keine geschlossenen Burgen hinter dicken Klostermauern, sondern Orte, an denen man Gott begegnen und Freude wachsen kann“. Ohne Ordensgemeinschaften würden die Kirche und die Gesellschaft verkümmern. Dies bedeute gleichzeitig, dass Ordensleben „offen und hellhörig“ sein muss, um die Zeichen der Zeit zu erkennen. Es verlange von Ordensfrauen aber auch den ganzen Einsatz in Kirche, Diözesen und in der Zivilgesellschaft ab.
Als Chance und Risiko zugleich bewertete Zsifkovics „die zunehmende Selbstverliebtheit, den Drang nach Selbstverwirklichung, den grassierenden Individualismus“. Diese Phänomene hätten zwar in Ordensgemeinschaften keinen Platz, würden die Orden aber gleichzeitig dazu aufrufen, sich mit ihrer Zukunft und ihrem Auftrag zu beschäftigen.
ORDEN SEIT 1857 IN ÖSTERREICH
Elisabeth Eppinger (1814 – 1867) gründete 1849 in ihrem Heimatort Bad Niederbronn im Elsass die bis heute international tätige Ordensgemeinschaft. 1854 wurde die Gemeinschaft vom französischen Staat anerkannt. 1866, ein Jahr vor dem Tod der Gründerin, erfolgte die Bestätigung durch Papst Pius IX. Am 9. September 2018 wurde Mutter Alfons Maria Eppinger in der Kathedrale von Straßburg selig gesprochen.
Schon seit 1857 ist die Schwesterngemeinschaft auch in Österreich (Wien und heutiges Burgenland) tätig. Die Aufgabenschwerpunkte liegen im Gesundheitswesen, der Altenhilfe, in der schulischen und außerschulischen Erziehungs- und Bildungsarbeit, in der Sozialarbeit, in der Seelsorge und im Gebet.
MEHRERE ORDENSZWEIGE
Der Ordenszweig „Sopron/Rom“, zu dem Eisenstadt gehört, hat drei Provinzen und eine Region in Amerika. Die drei Provinzen sind Österreich, Ungarn und die Slowakei.
Die Niederlassungen in Österreich gehören aus historischen Gründen zu zwei unterschiedlichen Ordenszweigen (Kongregationen), die aus dem gleichen Orden hervorgegangen sind. Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser („Niederbronner Schwestern“) der Provinz Deutschland und Österreich sind u.a. in Wien im Schulzentrum Kenyongasse und in Niederösterreich im Bildungszentrum Gleiss (Sonntagberg) tätig. Die Schwestern der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser (SDR) mit dem Generalat in Eisenstadt betreiben im Burgenland u.a. das Eisenstädter Schulzentrum Theresianum und das „Marianum“ in Steinberg-Dörfl.
Schwestern wirken zudem in den Krankenhäusern der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt und in Salzburg sowie im Altenheim Rechnitz.
GENERALOBERIN STAMMT AUS EISENSTADT
Generaloberin der Kongregation der Schwestern vom Göttlichen Erlöser ist Sr. Johanna Vogl aus Eisenstadt. Sie war viele Jahre in Eisenstadt als Lehrerin und Erzieherin tätig und leitete von 1999 bis 2017 als Direktorin die Höheren Schulen des Theresianums.
Das Generalat befindet sich seit 1. Mai 2019 in Eisenstadt (vorher in Rom). Provinzoberin ist Sr. Consolata Supper, die als Religionslehrerin und Erzieherin tätig war und sich auch in der Pfarrpastoral, besonders in der Jugendarbeit, engagiert.
www.sdr.at
Autor:martinus Redaktion aus Burgenland | martinus |
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