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Forderung nach sicheren Fluchtrouten

Griechische Einsatzkräfte versorgen Gerettete nach dem schweren Bootsunglück vor Griechenland.  | Foto: Eurokinissi/AFP/picturedesk.com
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Kirchliche Hilfsorganisationen fordern nach der jüngsten Flüchtlingskatastrophe vor der griechischen Küste legale und sichere Fluchtwege in die EU.

Bei dem in der Nacht auf Mittwoch vergangener Woche gesunkenen Flüchtlingsboot wurden von den geschätzten 700 Menschen an Bord bisher 104 gerettet und 78 Leichen geborgen. Unter den Flüchtlingen waren auch zahlreiche Frauen und Kinder. Nach dem Untergang des Bootes hat der Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, Klaus Schwertner, scharfe Kritik an der europäischen Flüchtlingspolitik geäußert. „Europa versagt seit Jahren, wenn es darum geht, Menschen auf der Flucht zu schützen. Seit 2014 sind bereits mehr als 20.000 Geflüchtete im Mittelmeer ertrunken“, sagte Schwertner.

Europa müsse sich zu humanitären Aufnahmeprogrammen und zu Resettlements bekennen, so die Forderung des Caritasdirektors. „Wer dem Sterben vor den Toren Europas ein Ende bereiten will, muss auch sichere und legale Zugangsmöglichkeiten zum Schutz schaffen“.

Neben der Caritas fordern auch die Katholische Aktion Österreich (KAÖ), die evangelische Diakonie und auch die katholische Gemeinschaft Sant‘Egidio ein Ende der EU-Abschottungslogik und die Schaffung bzw. den Ausbau der Möglichkeiten für Flüchtlinge, auf legalem und sicherem Weg in die EU zu kommen. Angesichts des Todes von Familien mit Minderjährigen und schutzlosen Personen, die aus Ländern mit Krieg und unerträglichen Lebensbedingungen flöhen, müsse die Rettung von Leben an erster Stelle stehen, appellierte Sant‘Egidio.

Derzeit sind laut aktuellem Bericht des UN-Flüchtlingshochkommissariats UNHCR mit 108,4 Millionen Menschen so viele wie noch nie auf der Flucht. Das sind knapp 20 Millionen mehr als im Jahr 2021, die durch Krieg, Verfolgung, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen aus ihrer Heimat vertrieben wurden.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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