Der Burgenländer Georg Sztubitz wird am 10. Oktober zum Priester geweiht
„Es ist das schönste Erlebnis“

Vorfreude. P. Tarcisius blickt gerne auf seine Heimatpfarre Ollersdorf zurück, wo er als Ministrant und Organist eine geistliche Berufung entwickelte.    | Foto: Privat
  • Vorfreude. P. Tarcisius blickt gerne auf seine Heimatpfarre Ollersdorf zurück, wo er als Ministrant und Organist eine geistliche Berufung entwickelte.
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Der Ollersdorfer P. Tarcisius Georg Sztubitz OCist wird morgen, 10. Oktober, zum Priester geweiht. Seine Heimatpfarre ist nicht unschuldig daran.

Gerald Gossmann

Es mag einen Glaubensschwund in der Bevölkerung geben, Georg Sztubitz jedoch hat wohl nichts davon erlebt. Er wurde in einer gut funktionierenden Pfarre im südburgenländischen Ollersdorf groß. Und lebt heute im Stift Heiligenkreuz – jenem Kloster, das junge Menschen in Scharen anzieht, während anderswo der fehlende Nachwuchs beklagt wird. Wo Sztubitz in seinem Leben auftauchte – ob Zufall oder nicht – dort floriert das kirchliche Leben.

Das Schönste. Am 10. Oktober wird der 29-Jährige von Kardinal Schönborn im Stift Heiligenkreuz zum Priester geweiht. Wenn er von Kirche, Glaube und seinem Werdegang spricht, dann voller Freude. Nur gelegentlich wird er etwas geheimniskrämerisch. „Die Berufung“, sagt er, „ist schon etwas Intimes“. Nur soviel sei verraten: „Es ist das schönste Erlebnis überhaupt. Man wird von Gott berührt. Es entsteht eine tiefe Sehnsucht.“

Kein Zwang. Dieser Sehnsucht folgt Georg Sztubitz bis heute; und sie hat ihren Ursprung in seiner Heimatpfarre. Ollersdorf ist ein kleiner Ort im Bezirk Güssing mit regem kirchlichem Leben. Georg wuchs mit gläubigen Eltern auf, „die mir einen nüchternen katholischen Glauben vermittelten“. Einen Zwang zum Messbesuch verspürte er nie. Stattdessen zog es ihn regelrecht in die Kirche. Er ministrierte und spielte ab dem 14. Lebensjahr an der Orgel. „Diese beiden Interessen haben mich in die Pfarre gebracht“, erzählt er. Sein Ortspfarrer Karl Hirtenfelder und der verstorbene Pastoralassistent Leopold Heller „haben mir den Glauben mit Liebe vorgelebt“. Seine Heimatpfarre beschreibt er heute wie einen Spielplatz, auf dem er die kirchliche Erlebniswelt für sich entdecken durfte: „Ich bin sehr dankbar, dass ich hier Wurzeln schlagen durfte. So konnte ich schrittweise in den Glauben hineinwachsen.“ Mit 14 zog es ihn bereits in die weite katholische Welt. Oder jedenfalls bis nach Heiligenkreuz. Im Internet stieß er auf das oberflächlich betrachtet oft poppig wirkende Kloster, in dem Mönche Kraftsport betreiben, als Popstars firmieren und deren Vertreter schon bei Thomas Gottschalk auf der „Wetten dass...?“-Couch Platz nehmen durften. Doch ihn faszinierte das spirituelle, theologische Profil des Stifts mit angeschlossener Hochschule, dem kein progressiver Ruf vorauseilt. Heiligenkreuz gilt als verlässlicher Ort für traditionsbewusste Katholiken. Er besuchte dort regelmäßig Jugendgottesdienste und entwickelte eine Sehnsucht nach dem Klosterleben. „Hier sind auch viele Junge, das hat sicher meinen Entschluss erleichtert“, betont er. Warum Heiligenkreuz so viele Junge anziehe? „Ein Geschenk von oben“, antwortet der junge Ollersdorfer, der heute den Namen Pater Tarcisius Georg Sztubitz OCist trägt. Tarcisius gilt als Schutzpatron der Ministranten. Er wählte diesen bewusst: Weil seine Berufung als Messdiener ihren Anfang nahm.

Keine Alternative. P. Tarcisius glaubt, dass es Vielen heute schwer falle im Alltagsgetöse der Stimme Gottes zu folgen. Auch ihm, wie er sagt. Andererseits: Einen alternativen Berufswunsch zum Priestertum hatte er nie. Er entschied nur zwischen Diözesan- und Ordenspriester. Mit 24 Jahren trat er ins Kloster ein. Nach seiner Priesterweihe freue er sich darauf „den Menschen die Sakramente zu bringen. Ich möchte mit ihnen gemeinsam die heilige Messe feiern und durch das Bußsakrament die Vergebung Gottes zusprechen.“ Im ersten Jahr als Priester wird er seelsorglich im Stift und den benachbarten Pfarren wirken. Und: Sein Faible für Kirchenmusik brachte ihm erneut das Amt des Organisten. Viele Menschen aus seiner Heimatgemeinde haben ihn in Heiligenkreuz immer wieder besucht. Nun kommen sie erneut – und erleben sozusagen das Finale eines Weges, der im kleinen Ollersdorf begann.

Priesterweihe. 10. Oktober, 10 Uhr, Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz, Stiftskirche,
Livestream via www.stift-heiligenkreuz.at
Primiz (nur in sehr reduziertem Rahmen) 18. Oktober, 10 Uhr, Ollersdorf

Autor:

Redaktion martinus aus Burgenland | martinus

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