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„Erhalten, schützen und Neues wagen“

Foto: Hermann Wakolbinger

Stefan Salzer (43) ist seit dem Vorjahr Baukurator der Diözese Eisenstadt sowie Leiter der Bau- und Liegenschaftsabteilung. Weshalb er gerne Gerüste erklettert und jeden Tag sich neue Ziele setzt, erzählt er in einem Gespräch, das CHRISTOPHER ERBEN aufgezeichnet hat.

Ein Nachmittag am Kirchturm von Kleinhöflein. Die Herbstsonne strahlt. Für Stefan Salzer ist es nichts Ungewöhnliches, über ein Gerüst einen Kirchturm zu erklimmen und von oben die Aussicht zu genießen. „Es ist ein tolles Gefühl, wenn man sieht, wie viel Arbeit in den Sanierungen von Kirchengebäuden steckt“, sagt er. Aufgewachsen ist er in Schützen am Gebirge. Er besuchte die HAS in Eisenstadt und absolvierte im zweiten Bildungsweg die HAK für Berufstätige in Baden. Anschließend studierte er berufsbegleitend an der Fachhochschule Wr. Neustadt Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung.

Stefan Salzer: Mein Arbeitsalltag ist immer sehr herausfordernd und vielfältig. Oft dauert er mehr als acht Stunden. Ich kann mich aber immer auf ein Team von sieben erfahrenen MitarbeiterInnen in der Bauabteilung verlassen. Aber nicht nur für Bauvorhaben – auch für die Instandhaltung und Sanierung von Sakralbauten sind wir verantwortlich, sofern sie zur Diözese gehören. Wir planen die Budgets, die vom Pfarrwirtschaftsrat, dem Domkapitel bzw. dem Diözesanen Wirtschaftsrat beschlossen werden und achten auf deren Einhaltung. Auch stimmen wir uns mit dem Bundesdenkmalamt bei Renovierung und Sanierung ab, wenn die betroffenen Gebäude unter Denkmalschutz stehen, was oft der Fall ist.

Alle sechs Jahre können Pfarren bestimmte Bau- und Sanierungsvorhaben bei der Diözese einreichen, um finanzielle Unterstützung zu erhalten. Die stolze Summe von rund fünf Millionen Euro wird jährlich für die Instandhaltung von Pfarrkirchen und pfarrlichen Gebäuden in der Diözese Eisenstadt investiert. All diese Projekte werden von uns intensiv vorbereitet sowie begleitet.

Was haben die Pfarren davon? Sie können sich auf uns verlassen. Wir informieren sie, wie Arbeitsprozesse beim kirchlichen Bauen ablaufen; welche Förderungsmöglichkeiten es gibt; beraten sie bei der Ausschreibung, Auftragsvergabe und in der Abwicklung und fungieren schließlich als Aufsichtsbehörde. Dennoch bleiben die Pfarren die Bauherren und daher auch Auftraggeber. Die Bauabteilung wickelt auch die baulichen Tätigkeiten bei diözesanen Gebäuden selbst ab, beispielsweise beim Bischofshof, dem Haus der Begegnung oder dem Haus der Diözese.

Die Liegenschaftsabteilung besteht aus sieben engagierten Mitarbeitern. Ein Großprojekt ist die Neuregelung der Pfarrpfründen, deren Verwaltung seit 2023 zentral von der Liegenschaftsabteilung erfolgt. Pfarrpfründe stellen die soziale Absicherung der Priester sicher, aus der sich u.a. deren Pensionsfonds speist. Wir vereinheitlichten und objektivierten die Vergaberichtlinien für deren Neuverpachtungen und setzen dabei die Beschlüsse von Gremien der Diözese um. Im Energiebereich sind wir auch aktiv. Beginnend ab dem kommenden Jahr sollen bereits die ersten Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Pfarrgebäuden wie Pfarrheimen und Kirchen sowie im Freien montiert werden. Mit einer Bürgerenergiegemeinschaft wollen wir – zumindest nominal – energieautark werden und die Pfarren sollen dabei von den langfristig günstigen Energiepreisen profitieren.

Worüber ich sehr erleichtert bin, ist, dass wir die Baugenehmigung für den Umbau des alten Klosters in Wimpassing an der Leitha auf den Weg gebracht haben. Bei diesem Projekt werden daher zuerst der derzeitige Verwaltungstrakt abgesiedelt und umgebaut sowie diverse erforderliche Sanierungen durchgeführt. So wie dieses ist jedes Vorhaben für mich einzigartig. Das macht meine Arbeit immer wieder spannend und abwechslungsreich. Schritt für Schritt arbeite ich mich an jedes Einzelne heran. Ja, mit Gottes Hilfe und vor allem zwei tollen Teams gelingt mir das.

Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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