Erdbeben: Überlebende könnten erfrieren

Millionen Menschen verloren durch das Erdbeben am 6. Februar ihr Zuhause. 
 | Foto: Bakr Alkasem/APA
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Papst Franziskus ruft unermüdlich auf, den vom schweren Erdbeben betroffenen Menschen im Südosten der Türkei und im Nordwesten Syriens zu helfen. Trotz der Bilder in den Medien habe man keine Vorstellung vom Schmerz der Menschen. Die Vereinten Nationen schätzen, dass es bis zu 50.000 Todesopfer gibt.

Kirchliche Hilfsorganisationen verstärken ihre Nothilfe, auch aus Österreich sind Expert:innen in der Erdbebenregion. Neben Caritas und Diakonie sind es besonders Ordensgemeinschaften, die schnell reagieren. „Die Temperaturen fallen wieder unter null Grad und wir bemühen uns, unsere Gebäude vor allem für die Kinder und die Alten und Kranken warm zu halten“, schildert der Obere des Franziskanerklosters im syrischen Aleppo, P. Bahjat Karakach, in den Tagen nach dem Beben. Das Kloster im Zentrum der Stadt hat das Beben mit kleineren Schäden überstanden, die große Kirchenglocke sei allerdings auf die Straße gestürzt. Große Gefahr ginge nun von den Gebäuden ringsum aus. In der vorangegangenen Nacht habe das Kloster 500 Personen aufgenommen. In einem Franziskanerkloster am Stadtrand waren es sogar 2.000.

KINDER OHNE ELTERN
Don Bosco Schwestern und Salesianer Don Boscos versorgen obdachlose Familien mit warmer Kleidung und Mahlzeiten, bringen aber auch Familien, deren Häuser noch stehen, in Sicherheit. „Die meisten Kinder und ihre Familien sind vom jahrelangen Krieg und dem sehr kalten und schneereichen Winter bereits stark geschwächt“, warnt P. Alejandro Leon, Provinzial der Salesianer im Nahen Osten. Die Don Bosco Schwester Carol Tahhan, die mit Decken, Kleidung, Medikamenten und Lebensmitteln von Damaskus nach Aleppo gefahren ist, erzählt: „Die Schwestern in Aleppo haben zahlreiche Menschen aufgenommen – darunter 30 Kinder, deren Eltern unauffindbar sind.“

KIRCHEN GEGEN SANKTIONEN
Kardinal Christoph Schönborn schloss sich einem Appell der syrischen Patriarchen an die internationale Staatengemeinschaft an, die Wirtschaftssanktionen gegen Syrien aufzuheben, um den Erdbebenopfern helfen zu können. Das, was an den Sanktionen die Zivilbevölkerung trifft, müsse ausgesetzt werden. Anfangs hätten aufgrund der Sanktionen nur wenige Hilfstransporte Syrien erreicht, so Schönborn gegenüber Kathpress: „Es kann doch nicht wahr sein, dass die Bevölkerung deshalb keine Hilfe bekommen kann.“ Auch die Hilfsorganisation „Kirche in Not“ fordert ein Ende der Sanktionen. Der geschäftsführende Präsident, Thomas Heine-Geldern, sieht besonders bei Geldüberweisungen für die Nothilfe dringenden Handlungsbedarf.

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martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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