Kooperation mit Energie Burgenland
Diözese Eisenstadt wird klimaneutral
Die Diözese Eisenstadt hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt und beschreitet in Zusammenarbeit mit Energie Burgenland einen neuen Weg. Das Ziel: In fünf Schritten will man eine der ersten klimaneutralen Diözesen der Welt werden und sozial nachhaltig Gutes zu tun.
Nora Demattio
Diese Vision stellten Bischof Ägidius J. Zsifkovics und Stephan Sharma, Vorstandsvorsitzender von Energie Burgenland, während eines Pressegesprächs im Martinussaal vor.„Wir alle beginnen immer mehr zu verstehen, dass wir mit dieser Welt auf eine sehr zerbrechliche Weise verbunden sind“, betonte Bischof Zsifkovics.
Kirchlich erzeugter Ökostrom. An der Konzepterstellung arbeiteten der persönliche Referent des Bischofs Dominik Orieschnig, Baukurator und Diözesankonservator Markus Zechner sowie Lois Berger, Leiter der Abteilung für kirchliche Liegenschaften und Umweltbeauftragter der Diözese. Die Kooperation mit Energie Burgenland ermöglicht die konkrete Umsetzung: „Wir haben die Chance, eine der ersten klimaneutralen Diözesen weltweit zu werden und damit ein starkes Zeichen an die Jugend zu senden, dass uns deren Zukunft wirklich am Herzen liegt“, so Berger.100 Dächer und 16 Flächen befinden sich laut Sharma aktuell für Photovoltaik-Paneele in Evaluierung. Das erste Gebäude, deren Dachfläche genutzt werden soll, ist das Gymnasium Wolfgarten in Eisenstadt. „Auf kirchlichen Gebäuden und Grundstücken wird bald ein Vielfaches des Gesamtstromverbrauches der Diözese inklusive aller Pfarren nachhaltig produziert werden. Menschen aus dem ganzen Burgenland werden die Möglichkeit haben, auf kirchlichen Flächen erzeugten Ökostrom zu beziehen“, betont Berger.
Dazu kommt: Der Bischofshof soll mit all seinen Gebäuden (statt mit fossilem Gas) mit Nahwärme von erneuerbaren Holzhackschnitzeln beheizt werden. „Die Klimakrise ist eine sehr komplexe und bedrohliche Herausforderung für die Menschheit. Wir müssen innerhalb weniger Jahre komplett vom fossilen Zeitalter zu einem 100 Prozent erneuerbaren Weg finden. Das funktioniert nicht mit kleinen Schritten, sondern erfordert viele, auch radikale Maßnahmen“, so Berger.
Erstes Elektroauto für umweltgerechtere Mobilität in der Diözese. Von Energie Burgenland erhielt die Diözese außerdem ein E-Auto-Abonnement zur Testung. „Gerade im Verkehrsbereich hat das Burgenland viele CO2-Emissionen. Durch die Nutzung eines Elektroautos liegt das Einsparungspotential bei 150 Tonnen“, so Sharma. Weiters werden drei Ladesäulen (zwei zur Nutzung für die Diözese sowie eine öffentliche in Eisenstadt) installiert, um die notwendige Infrastruktur für E-Auto Besitzer auszubauen.Die Zusammenarbeit reicht sogar weit über das Ziel der Klimaneutralität hinaus. In Anlehnung an den Diözesan- und Landespatron, den heiligen Martin, wurde die Idee zum „Martinus-Sonnenstrom“ geboren. Bezieher unterstützen über ein Bonuspunktesystem Kinder mit Behinderungen in der südindischen Partnerdiözese Kanjirapally. „Angel‘s Village“, Dorf der Engel, ist der Name des dortigen Projekts. Es bietet mehr als 200 Kindern und Jugendlichen mit intellektueller Behinderung ein Zuhause.
Doppelt Gutes tun. „Mit dem neuen ‚Martinus-Sonnenstrom‘ können Bonuspunkte, die jeder einzelne Strombezieher im Burgenland erhält, in Spendenpunkte umgewandelt werden. So kann jeder ganz einfach Teil der Klimawende sein und gleichzeitig den Kindern in Indien eine Zukunft geben. So wie der heilige Martin seinen Mantel geteilt hat, damit auch andere gewärmt werden, so teilen wir hier die Kraft der Sonnenenergie mit jenen Kindern in Indien, deren Schicksal uns nicht egal sein kann und darf“, betont Bischof Zsifkovics. „Wir machen nicht nur im Burgenland das Richtige, sondern wir tun auch Gutes in der Welt“, so Sharma.
Ein kleiner Grundstein der Diözese: Der PKW-Verkehr für Dienstreisen soll auf E-Mobilität (mit Ökostrom) umgestellt werden. Interessierte MitarbeiterInnen können ein Testfahrzeug bereits ausprobieren.
Autor:Redaktion martinus aus Burgenland | martinus |
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