70 Jahre aktion leben : „Machen wir die Welt zu einem be sseren Ort“

Für schwangere Frauen in Not öffet aktion leben das Ohr und die Tür. | Foto: Franz Josef Rupprecht
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„Machen wir die Welt zu einem besseren Ort“ – so lautet das Motto von „70 Jahre aktion leben“. Dies passt auch zum Grundauftag von aktion leben, wie Generalsekretärin Martina Kronthaler erläutert: „Du bist ein wunderbares Geschenk! Schön, dass Du da bist! Jeder Mensch braucht diese Zusage und ganz besonders Frauen, die in Schwierigkeiten schwanger sind und ihre Kinder.“

Schwangeren Frauen sowie werdenden Eltern beizustehen und auch an ihrer Seite zu bleiben, ist der Grundauftag von aktion leben. Ziel ist es, Frauen und Familien so zu unterstützen, dass die Geburt eines Kindes mit Freude verbunden werden kann.

„Da ich mit meinem Kind allein bin, ist vieles sehr schwer für mich. Aber mit Ihnen gemeinsam fide ich immer eine Lösung. Sie stärken mich, es selbst zu tun. Ich hoff, dass ich eines Tages in der Lage sein werde zu helfen, wie Sie mir geholfen haben.“

Dies schrieb Saskia – eine Frau, die seit ihrer Schwangerschaft regelmäßig in die Beratungsstelle von aktion leben kommt. Ihr Beginn als Mama war mehr als schwierig. Schritt für Schritt gelang es ihr aber, mehr Sicherheit zu gewinnen und damit kam auch die Freude, die sie nun an ihr Baby aus vollem Herzen weitergibt. Jedes Kind braucht Halt durch seine Eltern. Die Basis dafür zu schaffn, gerade in schwierigen Situationen, ist das Anliegen von aktion leben.

AKTIV AUCH IN DER BILDUNGSARBEIT
„Wir sind mit großem Engagement für schwangere Frauen da – und auch in der Bildungsarbeit aktiv. Wir halten zahlreiche Workshops auch im Burgenland ab – oder die Jugendlichen kommen zu uns nach Wien“, berichtet Kronthaler.

aktion leben bietet dabei Workshops wie „Pubertät – mein Abenteuer“ oder „Let’s talk about love“ – und fördert das Wissen über den Beginn jeden Lebens, so etwa in der Mitmach-Ausstellung „LebenErleben“. „Über Gefühle reden können ist wichtig, um ungeplante Schwangerschaftn zu vermeiden. Kinder und Jugendliche wissen zum Glück viel mehr über Zyklus, Verhütung, Fruchtbarkeit als früher und trauen sich auch zu fragen. Das ist schön zu erleben und das fördern wir sehr. Und sie sind fasziniert, wenn wir sagen: Du bist einzigartig – und Du warst es immer schon“, führt Kronthaler aus.

FRAUEN IM KONFLIKT
Die Art der aktuellen Debatte um Abtreibung mit all ihren Extremen, bereitet Kronthaler Sorge:

„Ein Schwangerschaftabbruch ist kein medizinischer Eingriffwie andere vom Ergebnis her betrachtet. Das ist er für keine Frau. Hier gilt es, ein Dilemma auszuhalten als Gesellschaft Frauen sollen selbstbestimmt entscheiden können und respektvoll behandelt werden. Gleichzeitig dürfen wir einen Abbruch nicht verharmlosen. Es geht auch um ein Kind, das nicht geboren wird. Deshalb ist das Thema so schwierig und oftmit viel Trauer verbunden.“

aktion leben steht für Prävention, für Hilfe, für ein Umfeld, in dem Frauen keine Nachteile haben als Alleinerzieherinnen und vieles mehr. „Wir haben gelernt durch die Beratung, dass wir viel tun können, dass dafür aber auch Demut und Zurückhaltung nötig sind. Konkrete Hilfe ist allemal besser als forsches Aufteten. Zudem werden wir sehr gebraucht von Frauen, die ihr Kind bekommen möchten, aber nicht wissen, wie sie es schaffn sollen.“

EIN FALL AUS DER BERATUNG:
Zu diesen Frauen gehört Frau E. Sie hat in ihrem Heimatland bereits Schlimmes erlebt, sich in Österreich aber eine Existenz aufgebaut. Die Schwangerschaft kommt unerwartet und zieht ihr den Boden unter den Füßen weg.

Frau E. lebt ausschließlich von ihrer Arbeit in der Hotellerie, der sie wegen massiver körperlicher Beschwerden, die mit der Schwangerschaft begannen, derzeit nicht nachgehen kann. Sie wusste wochenlang nicht, dass sie schwanger ist.

Frau E. lebt seit sechs Jahren in Österreich. Sie hat keinen Anspruch auf Mindestsicherung, da sie noch keinen Daueraufenthalt hat. Ihr Verbleib ist nur durch die Rot-Weiß-Rot-Card gesichert und muss regelmäßig verlängert werden. Der Vater des Kindes scheidet aus tragischen Gründen als Unterstützer aus.

Was also tun: aktion leben wird Frau E. fnanziell unterstützen, da es sonst überhaupt nicht gehen würde. Dass sie regelmäßig in die Beratungsstelle kommen kann, bedeutet für Frau E. sehr viel – sie hat nicht viele Kontakte in Österreich. Die Erleichterung ist ihr anzumerken.

Frau E. ist eine von vielen, die bei aktion leben anklopfen. Mehr als 1.000 schwangere Frauen wenden sich pro Jahr mit Anliegen an den Verein, der sich fast ausschließlich aus Spenden fnanziert. Hinter jeder Zahl steht eine Geschichte!

SCHWANGERENBERATUNG AKTION LEBEN
Termine für die Beratung von aktion leben gibt es unter folgender Telefonnummer: 01/512 52 21. Die Beratung ist auch per Videotelefonie oder E-Mail aus ganz Österreich möglich. Flyer zur Beratung können kostenlos bestellt werden. Infos dazu unter www.aktionleben.at

Am 1. Juni feiert aktion leben den „Tag des Lebens“.

Pfarren im Burgenland machen mit und sammeln Spenden für aktion leben:

Strem: 2. Juni – nach der Messe um 9.30 Uhr
Heiligenbrunn: 2. Juni – nach der Messe um 9.30 Uhr
Großmürbisch: 30. Mai – nach der Messe um 9 Uhr
Neumarkt im Tauchental: 2. Juni – nach der Messe um 10 Uhr
Jennersdorf: 1. Juni – 10 Uhr am Hauptplatz
Bad Tatzmannsdorf: 2. Juni – nach der Messe um 10 Uhr
Pinkafeld: 2. Juni – nach der Messe um 10 Uhr

ZUM MITMACHEN:
aktion leben hat Lieder und Texte für einen Gottesdienst vorbereitet und Karten zum Auflgen. Außerdem gibt es hübsch verpackte Überraschungen, die als „Danke“ für eine Spende verteilt werden können. Alle Materialien können kostenlos bei aktion leben bestellt werden und werden per Post zugeschickt. (Die gesammelten Spenden dann bitte an aktion leben überweisen.) Kontaktperson: Caterina Laria: 01/512 52 21

www.aktionleben.at/site/tagdeslebens
Spenden an aktion leben zum Jubiläum: IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771

Für schwangere Frauen in Not öffet aktion leben das Ohr und die Tür. | Foto: Franz Josef Rupprecht
Andrea Lagler ist in der Diözese Eisenstadt für aktion leben zuständig. Als würzige Geschenke zur Werbung von Spenden präsentiert sie heuer Kräutersalz und Kräutertee. | Foto: Franz Josef Rupprecht
Autor:

martinus Redaktion aus Burgenland | martinus

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