Trauer um Prälat Paarhammer
Sein Herz schlug für die Menschen
Das Laurentiusfest mit hunderten Köchen, die ihren Patron feiern, hat der beliebte Priester stets gern begleitet. Nun ist er ausgerechnet in der Nacht auf diesen Gedenktag verstorben.
Wenn in diesen Tagen der Name Hans Paarhammer fällt, folgen sofort zahlreiche wohlwollende Erinnerungen und Anekdoten. Stets wird der gebürtige Hallwanger (3. April 1947) als „wahrer Seelsorger“ bezeichnet, der „immer bei den Menschen“ war. So beschreiben ihn Wegbegleiter, Menschen aus seinen ehemaligen Pfarren, Universitätskollegen, Priester, Freunde. Landeshauptmann Wilfried Haslauer sagt: „Er war Seelsorger durch und durch.“ Besonders streicht er die Lebensfreude und das Verständnis für die Menschen sowie seinen Humor hervor. „Der Prangerstutzen muss krachen, rauchen und stinken. Sonst is‘ koa Fest!“ – Dieser Satz war einer von Hans Paarhammers liebsten Sprüchen.Am Sonntag, 9. August, ist der versierte Kirchenrechtler und Freund der Volkskultur verstorben – im 74. Lebensjahr und in 50. Jahr als Priester.
Professor aus Leidenschaft
Die Salzburger Theologin Gerlinde Katzinger kannte Paarhammer von zwei Seiten bestens: „In meinem Theologiestudium ist er als sprühender Professor aufgetreten. Wir Studierende haben gemerkt, dass er für sein Fach glüht.“ Junge Leute lagen ihm am Herzen. „Nach zwei Prüfungstagen sind meine Kommilitonen und ich auf ein Eis gegangen. Er ist uns auf der Straße begegnet, hat sich ehrlich über uns gefreut und uns auf das Eis eingeladen“, erzählt sie. Später arbeitete Katzinger an der Universität als Assistentin bei ihm. Sie lobt seine Fairness: „Bei Artikeln, Vorträgen und Veröffentlichungen hat er mir ein Forum gegeben und mir viel zugetraut.“Katzinger und den Prälaten verband auch die große Leidenschaft für Brauchtum und Volkskultur. „Er liebte die Tracht und hat oft über dieses schöne Gewand gepredigt.“ Ein solches wird Katzinger beim Begräbnis tragen, sagte sie vorab.
Reaktionen zum Tod von Prälat Hans Paarhammer
Erzbischof Franz Lackner: „Mit Betroffenheit habe ich vom Tod Prälat Paarhammers erfahren. Es war für mich immer bewundernswert, wie Paarhammer neben seinen Tätigkeiten an der Universität und in der Diözesanleitung nie verlernt hat, Seelsorger und bei den Menschen zu sein. Mein Gebet und meine tiefe Anteilnahme gilt den Angehörigen.“
Domdechant Raimund Sagmeister: „Das Domkapitel trauert um einen treuen Mitbruder, beherzten Seelsorger und einen versierten Theologen. Prälat Hans Paarhammer hat sich stets vorbildlich für Kirche, Erzdiözese und Dom engagiert und sich um die Menschen und das religiöse Leben gekümmert. Er war bei gesellschaftlichen Gruppen hoch geschätzt und wegen seiner offenen Art beliebt. Seine Sorge galt den Menschen. Besonders setzte er sich für die verschiedenen Gemeinschaften und Vereine in unserer Erzdiözese ein.
Diözesangerichts-Offizial Johann Reißmeier: „Hans Paarhammer war für mich einer der wichtigsten theologischen Lehrer in meiner universitären Ausbildung. Vor allem war er für mich der erste und vielleicht deshalb wichtigste Lehrer des kanonischen Rechts. Ich erlebte den damals jungen Professor als hoch kompetent in seinem Fach und sehr engagiert als Seelsorger. Gerade diese Kombination von Kirchenrechtswissenschaft und Seelsorge zeichnete ihn aus und motivierte mich, ihn als Primizprediger und als Doktorvater zu wählen.“
Schützen-Landeskommandant Franz Meißl: „Hans Paarhammer war Schütze mit Leib und Seele. Mit ihm verlieren wir Salzburger Schützen und Gardisten nicht nur einen äußerst beliebten und fachkundigen Schützendekan, sondern auch einen wahren Schützenkameraden und Freund. Als großes Vorbild und aufgrund seines geschichtlichen Wissens hatte unser Dekan maßgeblichen Anteil am hohen Stellenwert des Schützenwesens im Land. Seine Predigten und Ansprachen bei den Feiern werden uns in Erinnerung bleiben. Mit seinen Beiträgen in den verschiedenen Büchern und Festschriften, aber auch mit seinen guten Ratschlägen war er für das Schützenwesen unverzichtbar. Als Landeskommandant bleibt mir nun die traurige Aufgabe, im Namen des Landesverbandes der Salzburger Schützen und Garden von ihm mit einem letzten Schützenheil Abschied zu nehmen. Schlaf wohl in Gottes Frieden!“
Begleitung auf dem letzten Weg
Mittwoch, 12. August: Zuerst empfängt das Domkapitel den Verstorbenen um 15 Uhr im Salzburger Dom, wo er in der Krypta aufgebahrt ist. In der Bischofskirche wird um 17 Uhr der Seelenrosenkranz gebetet.
Donnerstag, 13. August: Das Metropolitankapitel betet für am Donnerstag sowie am Freitag das Totenoffizium im Dom, jeweils um 7 Uhr. Um 17 Uhr folgt der Rosenkranz.
Freitag, 14. August: Um 14 Uhr wird das Requiem im Dom gefeiert. Der Gottesdienst wird online auf www.salzburger-dom.at übertragen. Anschließend findet die Verabschiedung am Residenzplatz statt. Um 19 Uhr wird das Begräbnis in Hallwang gehalten, wo der Verstorbene anschließend im Priestergrab bestattet wird.
Michaela Hessenberger
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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