Franz Jägerstätter
Ein verborgenes Leben
Als überzeugter Christ weigerte sich der Oberösterreicher Franz Jägerstätter während des Nationalsozialismus, für Hitler an die Front zu ziehen. Am 29. Juli zeigt das Autokino Salzburg mit „Ein verborgenes Leben“ die Verfilmung seiner mutigen Geschichte.
Er war Landwirt, gläubiger Katholik und musste schließlich sein Leben für seine Überzeugungen lassen. Am 9. August jährt sich der Todestag des seligen Franz Jägerstätter zum 77. Mal. Bekannt wurde er als Kriegsdienstverweigerer, der es aus Glaubensgründen ablehnte, unter der Fahne Hitlers an die Front zu ziehen – wohlwissend, dass er diese Entscheidung nicht überleben würde. Christ-sein und in der Wehrmacht kämpfen ging für Jägerstätter nicht zusammen, das zeigen zahlreiche von ihm verfasste Texte.Seine negative Einstellung gegenüber dem NS-Regime entwickelte er erst im Laufe der Kriegsjahre. Nachdem er 1940 schon einige Monate bei der Wehrmacht in Braunau am Inn verbracht hatte, wuchs in ihm zusehends der Widerstand gegen den Nationalsozialismus und den Krieg. „Welcher Katholik getraut sich, diese Raubzüge, die Deutschland schon in mehreren Ländern unternommen hat und noch immer weiterführt, für einen gerechten und heiligen Krieg zu erklären“, schrieb er später in seinen Gefängnisaufzeichnungen.
Unterstützung durch die Ehefrau
Dies war ein Prozess, der nicht geradlinig verlief, sondern von zahlreichen Zweifeln und Diskussionen mit seiner Frau Franziska geprägt war. Trotz anfänglicher Versuche, ihn vom Widerstand abzuhalten, unterstützte sie ihn schließlich: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, dann hätte er ja gar niemanden gehabt“, sagte sie viele Jahre später.Als der Vater von vier Töchtern sich schließlich im März 1943 bei der zweiten Einberufung in die Wehrmacht weigerte, den Treueeid auf Hitler zu leisten, war sein Schicksal besiegelt. Nach zwei Monaten im Linzer Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis wurde er nach Berlin-Tegel verlegt.
Dort wurde er am 9. August hingerichtet. In einem der letzten Briefe vor seinem Tod schrieb er noch den bekannten Satz: „Wenn ich auch mit gefesselten Händen schreibe, so ist es immer noch besser, als wenn der Wille gefesselt wäre.“
Verfilmung in Salzburg zu sehen
Der deutsch-US-amerikanische Film „Ein verborgenes Leben“ von Regisseur Terrence Malick, der am 29. Juli im Autokino Salzburg (Innsbrucker Bundesstraße 105) gezeigt wird, erzählt das Leben des oberösterreichischen Märtyrers. Auch dabei an diesem Abend: Erzbischof Franz Lackner. Das Programm des Autokinos beschreibt Betreiberin Elisabeth Fuchs als gehaltvoll, impulsgebend und unterhaltsam. „Ich betreibe das Autokino mehr als Künstlerin und weniger als Wirtschafterin“, sagt Fuchs.Sie selbst wollte sich den Film ansehen, aber nach dem Kinostart am 31. Jänner machte ihr Corona einen Strich durch die Rechnung. „Da ihn normale Kinos nicht mehr zeigen werden, ist es mir nun wichtig, Jägerstätter ins Licht zu rücken“, so Fuchs.
Alexandra Hogan
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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