Familie
Kinder lieben die Frohe Botschaft
Kinder brauchen viel Liebe, Bewegung und ab und zu ein Wort von Gott. Wie dieses Wort zu den Kindern kommt und wie man von ihm mit Kindern redet, erzählt Magdalena Unterrainer.
von David Pernkopf
Vor zwei Jahren rief Papst Franziskus einen Sonntag des Wortes Gottes aus. Am dritten Sonntag im Jahreskreis sind Christinnen und Christen aufgefordert, auf eine Quelle des Christentums besonders zu achten: die Bibel. Nicht nur Erwachsene sind eingeladen, sich das Wort Gottes immer wieder neu schenken zu lassen und daraus ihr Leben zu gestalten. Auch Kinder können mit seinem Wort in Berührung kommen und dadurch Schritte im Glauben erlernen. Magdalena Unterrainer vom Schulamt der Erzdiözese und selbst engagierte Leiterin von Kindergottesdiensten gibt Einblicke und Tipps, wie Kinder auch in Gemeinschaft mit Gottes Wort berührt werden können.
Botschaft und Übersetzung
Wer sich zu Hause oder in der Kinderkirche darauf vorbereitet, den Jüngsten das Wort Gottes näher zu bringen, soll länger über die Bibelstelle nachdenken. „Was ist der Kern der Botschaft? Was hat Bezug zum Leben der Kinder? Welchen Gedanken sollen sie sich mitnehmen? “, berichtet Unterrainer. Schließlich gehe es darum, die passende Übersetzung der Evangeliumsstelle zu wählen. „Hier gilt es auf den Sprach- und Wortschatz zu achten. Sind die Begriffe und Wörter vertraut? Falls nicht, sollten wir den Mut haben eine andere Übersetzung zu suchen oder ihn selber zu erklären“, empfiehlt die zweifache Mama.
Die passende Methode
„Wählen Sie die Methode, die am besten zum Inhalt des gewählten Evangeliums und zu deinem Zeitrahmen passt“, sagt Unterrainer. Das reicht vom Vorlesen, über Nacherzählen bis hin zu Visualisierungen mit Karten, Fotos oder elektronischen Hilfsmitteln. „Viele leiten auch eine Bildbetrachtung an oder malen mit Kindern Bibelbilder aus“, berichtet die Pädagogin. Sehr beliebt seien auch Puppenspiele mit biblischen Erzähl- oder auch Playmobil-Figuren. Biblische Geschichten nachspielen eignet sich dann vor allem für ältere Kinder. Die Methode des Bibliologs ermögliche das „Hineindenken“ in verschiedene biblische Personen und unterstütze so das Erfassen der Wirkung auf die Menschen. „An passenden Stellen kann das Evangelium unterbrochen und Fragen gestellt werden. Suggestivfragen sind gut. Was denkt sich die Frau? Wie fühlt sich der Mann? Warum sagen die Menschen das?“, fasst Unterrainer zusammen.Kinderkirche soll „Erzählkino“ sein
RB: Was bedeutet für Sie Kinderkirche?
Magdalena Unterrainer: Lebendig und spannend die Frohe Botschaft für Kinder gestalten. Zeit und Spannung sind wichtig, deshalb konzentrieren wir uns nur auf das Evangelium. Ziel ist es auch, Kinder und Eltern ins Gespräch über die Botschaft Jesu auch nach dem Gottesdienst zu bringen. Die Kinderkirche ist nicht Gottesdienst für alle, sondern für alle Kinder.
RB: Wie gehen Kinder mit dem Wort Gottes um?
Unterrainer: Grundsätzlich gilt: Kinder sind offen und neugierig. Aber: Die Bibel ist Gottes Wort in Menschenwort. Es soll berühren und uns für das Leben etwas mitgeben! Damit dies gelingt, muss die Sprache der Zielgruppe der Kinder entsprechen. Ich empfehle hier auch mit Fotos oder Bildern zu arbeiten. Ein großes „Erzählkino“ zu biblischen Geschichten sind Bildkarten. Es gilt mit all den Methoden ins Leben der Kinder hineinzukommen, damit sie sich in das Evangelium „hineindenken“ und so für ihren Alltag entdecken können.
RB: Das Wort Gottes in der Familie feiern. Welche Tipps haben Sie?
Unterrainer: Meine Kinder sind fünf und neun. Sie lieben es, wenn wir ihnen aus der Bibel vorlesen. Das Wort Gottes feiern wir vor allem an Festtagen. Da gilt es auf die Länge der Feier und die Sprache zu achten. Spannend wird die gemeinsame Feier durch persönliches Nacherzählen oder mit Liedern. Gerade der Behelf der Jungschar Salzburg mit der Familie Ostern zu feiern hat uns sehr geholfen. Vor allem die Tipps für die Symbolhandlungen zu Themen wie Fußwaschung und Kreuzweg waren sehr hilfreich.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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