Kinderglück
Gollinger Glücksmomente

Glück im Bild: Das Fußballmatch ist von Paul Steingaßner.  | Foto: RB/privat
3Bilder
  • Glück im Bild: Das Fußballmatch ist von Paul Steingaßner.
  • Foto: RB/privat
  • hochgeladen von Ingrid Burgstaller

Tolles in Worten und Bildern: 48 Kinder erzählen von Situationen, die sie glücklich machten.

von Christina Repolust

Wer den Begriff „Glück“ in die Internet-Suchmaschine Google eingibt, erhält 114 Millionen Einträge. Wer die 48 Schülerinnen und Schüler der vierten Klassen in der Volksschule Golling fragt: „Was bedeutet Glück für euch? Wann seid ihr glücklich?“, bekommt zwei wunderbare Geschichtenhefte, die man in der Bücherei Golling entlehnen kann. Da ist der eine glücklich bei seiner Oma in Bosnien, die andere beim Klavierspielen, ein anderer, als er einen Hamster bekommt. Kleines Glück ganz groß!

Lebensfreude auf Papier

Die Leiterin der Bücherei der Gemeinde und Pfarre Golling, Sabine Goldammer-Wallinger ist fasziniert: „Jahr für Jahr machen wir gemeinsam mit der Volksschule Golling dieses Schreibprojekt. Jahr für Jahr erzählen uns die Kinder – ja, auch 2020 und 2021 haben wir die Schreibwerkstätten durchgeführt – von ihren Wünschen und Hoffnungen. Sie erzählen nachdenklich, aber auch ganz unverzagt. Die Hefte, die so entstehen, sind in unserer Bibliothek zur Entlehnung verfügbar: Viele Erwachsene borgen sie aus und bringen sie fasziniert zurück. Am meis­ten jedoch begeistern sich die jungen Autorinnen und Autoren – auch noch vier Jahre, nachdem sie ihre Geschichte geschrieben und gezeichnet haben – für die Hefte.“
Gernot Himmelfreundpointner, Direktor der Volksschule Golling, freut sich mit dem Lehrerkollegium Jahr für Jahr auf die Präsentation der Geschichten: „Da ist so viel Lebensfreude zu spüren, die Kinder schreiben eifrig und illustrieren mit großer Sorgfalt ihre Geschichten. Die Eltern, aber auch wir als Lehrerinnen und Lehrer, sind bei jeder Präsentation gleichermaßen stolz und gerührt. Das ist der Zauber der Sprache und das ist auch die Wirkmächtigkeit von Geschichten.“

Orte zum Glücklichsein

Alle 48 Geschichten kommen ohne gro­ßen Luxus aus. Ein Hamster macht ebenso große Freude wie der Hundewelpe, die Reise nach Tamsweg ist gleich bedeutsam wie der Urlaub am Meer. Und welches Glücksgefühl, wenn man die Radfahrprüfung bestanden hat. Es macht aber auch viele sehr glücklich, mit den besten Freunden gemeinsam in die weiterführende Schule zu gehen. Mit Mama, Papa, der Cousine oder der Oma etwas zu unternehmen, macht die Kinder stolz und natürlich auch glücklich. Es zählt nicht das Event, sonders das gemeinsame Erleben. Wenn es nach Tomatensoße riecht, wenn man hungrig von der Schule heimkommt, ist das Glück im Kinderalltag. Hat der eine auf dem Feld geholfen, freut er sich sehr auf das Eis bei der Oma.
Glück bedeutet selbstverständlich auch, im Fußballmatch gegen Abtenau zu gewinnen: Es hat sich also ausgezahlt, so viel und so hart zu trainieren und am Tag vor dem Spiel aufgeregt gewesen zu sein.
„Wenn ich Klavier spiele, fällt ein schwerer Stein von meinem Herzen“, schreibt eine Schülerin. Eine andere schätzt sich glücklich, wenn die Familie zur Urli-Oma in die Steiermark fährt.

Geschichten mit Tiefgang

Wie sehr die Kinder Bescheid über Katas­trophen und Kriege wissen und daneben unbefangen über ihre Glücksmomente reflektieren, illustriert der folgende, kurze aber einprägsame Text: „Ich bin glücklich, wenn ich im Sommer die Pferde striegle. Glück ist auch, wenn die Ukraine und Russland keinen Krieg mehr führen. Ich bin glücklich, dass wir im Sommer keine Hausaufgaben bekommen.“

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ