Geschichten von
Himmel & Erde

Foto: Adobe Stock/Christian

Fakten, Dinge, Neuigkeiten. Von allem gibt es genug. Oft mehr als ­genug. Aber was die Dinge verbindet, ­zusammenhält – der Sinn von allem –, darauf gilt es Antwort zu finden. Die Kirchenzeitung erzählt ­Geschichten von Himmel und Erde. Es sind ­Glaubens-, Hoffnungs- und Liebes­geschichten.

Zeit zu nähen

Bei Hemd und Hose ist es die Naht. Beim ­Möbelstück ist es die Art der Verbindung, die die Qualität ausmacht. Man sieht sie nicht auf den ersten Blick: Billig zusammengeflickt oder genagelt, oder eben solide genäht, verzinkt oder verleimt.

In der Familie, im öffentlichen Leben, in der ­Politik: Überall kommt es auf die Verbindungen an. Ob die Sache hält, hängt davon ab.

„Es gibt eine Zeit zum Zerreißen und eine Zeit zum Zusammennähen“, heißt es im biblischen Buch Kohelet. Das Leben stellt vor so manche Zerreißprobe. Es will heißen: Achtet auf die Dinge, die man nicht auf den ersten Blick sieht. Schaut auf das Verbindende – dass die Naht nicht lose wird.

glauben

Die „Blattlinie“ der Kirchenzeitung wird von den Grundimpulsen der Heiligen Schrift ­geprägt – eine Zeitung, gestaltet für ­Menschen, „damit sie das Leben haben – und es in Fülle haben“. So sagt es auch Jesus von seiner Mission.

Leben in Fülle. Das volle Leben also. Darum geht es, wenn eine Zeitung im Sinne des Evangeliums gestaltet wird. Nicht um Wirtschaftsziele oder politische Interessen geht es also, sondern vorrangig um das Wohl und Glück der Menschen. Um Lebensfreude also. Sie wird so leicht im Getriebe der Welt hintangestellt.
Den Alltag aus der Perspektive des Glaubens zu deuten ist seit ­Beginn an wesentliche Aufgabe der ­Kirchenzeitungen. Mit dem gesellschaftlichen Wandel in den letzten Jahrzehnten hat der christliche Glaube keine Sonderstellung in der Gesellschaft mehr. Es ist nicht mehr selbstverständlich, was früher selbstverständlich war. Menschen wollen und sollen wissen, worauf sie sich einlassen. Die Kirchenzeitung trägt bei, dass Glaube nicht nur als Privatsache gesehen wird, sondern dass er Menschen zur Gemeinschaft formt. Menschen wissen sich in diesem Glauben füreinander verantwortlich. Glück und Segen sollen sie einander sein.

lieben

Ob Menschen miteinander können, ist das Um und Auf. In der Schule, in Familien, an Arbeitsplätzen, unter Staaten – ob ­Menschen dort gerne sind und glücklich werden, ­zumindest einander ertragen, liegt vor allem daran, ob das Miteinander gelingt.

Sich geliebt zu wissen ist das wichtigste ­Nahrungsmittel des Menschen. Es baut auf. Selbst zu lieben ist seine ­erstaunlichste ­Fähigkeit. Die Kirchenzeitung erzählt solche Liebesgeschichten, wie Menschen zugunsten anderer über sich hinauswachsen. Doch Liebe stellt sich nicht einfach ein. Sie braucht ein Üben, ein ­ständiges Nachlegen, damit der Ofen nicht ausgeht. So ­kommen Menschen vom Neben­einander zum Miteinander. So ertragen Menschen einander auch in Krisen. Treue ist dann nicht eine altmodische Lebensart, sondern ein Ausdruck des Grundvertrauens, das auch Belastungen standhält. So eröffnet sich für sie auch der Himmel. Was das heute bedeuten kann, davon erzählt die ­Kirchenzeitung.

hoffen

Der jüdisch-christliche Glaube versteht die Welt als Schöpfung – als Gottesgabe.
Wie man mit den Gütern der Erde umgeht, ist zukunftsentscheidend geworden. Glaube ruft zum Einsatz für die Zukunft der Erde.

Das Leben in Zukunft wird gelingen, wenn Menschen ­aufhören, Güter und Lebe­wesen nur als ­Material zu betrachten, das man ­verbrauchen und ausbeuten darf, um damit Handel zu treiben. Jedes noch so kleine Ding als etwas ­Gottgege­benes zu achten – das ist eine wichtige Lernaufgabe an die ­Menschheit.
Die gefährlichen Folgen des Klimawandels sind auch eine ­Glaubensherausforderung. Am Anfang der Heiligen Schrift steht der Schöpfungsbericht. „Es werde Licht“ ist das Werk des ­ersten Tages. Christinnen und Christen sollen mit allen Menschen guten Willens Hüterinnen und Hüter des Lichts sein. Sie halten die Hoffnung wach. Die Sorge um Gerechtigkeit, den Frieden und die Bewahrung der Schöpfung bilden daher Kerninhalte der ­Kirchenzeitung.

Matthäus Fellinger

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