Reisen mit der Katholische Männerbewegung
Auf Hildegards Spuren

Vorfreude bei Peter Ebner und Christoph Kandlbinder (r.). Fürs Foto präsentiert Ebner Fenchel, der laut Hildegard von Bingen ein Frohmacher ist – also das ideale Gemüse, um sich für die Bildungsreise der Männerbewegung vorzubereiten. | Foto: RB/ibu
  • Vorfreude bei Peter Ebner und Christoph Kandlbinder (r.). Fürs Foto präsentiert Ebner Fenchel, der laut Hildegard von Bingen ein Frohmacher ist – also das ideale Gemüse, um sich für die Bildungsreise der Männerbewegung vorzubereiten.
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Wohin reisen wir, wenn es wieder möglich ist? Die Katholische Männerbewegung hat ihr Ziel schon gefunden. Sie folgt am Ende des Sommers der Mystik am Rhein und Hildegard von Bingen. Dabei gilt für die KMB, wie schon in Vor-Coronazeiten: Bewusst reisen, statt billig irgendwohin fliegen. Über allem steht natürlich die Sicherheit und die hängt wie so vieles in dieser Zeit von der Entwicklung der Pandemie ab.

„Nur wenn wir die Reise verantwortungsvoll durchführen können, findet sie statt“, sagt Christoph Kandlbinder. Die Männerbewegung hat dabei einen langjährigen Partner, Fortuna Reisen in Ebbs, an ihrer Seite. Wie für die ganze krisengebeutelte Reisebranche sei die Aussicht auf ein zumindest teilweises Hochfahren ihrer Angebote ein Hoffnungsanker. Und da Optimismus der weit bessere Ratgeber ist als Angst, ist auch der KMB-Mitarbeiter gemeinsam mit Reisebegleiter Peter Ebner bereits am Abstimmen der Einzelheiten. Im Juni soll eine Vorabfahrt der beiden alle noch offenen Fragen beseitigen. Das Programm steht ohnehin längst, die Flyer sind gedruckt und Kandlbinder erwartet nun die Anmeldungen, von denen schon einige eingetrudelt sind. „Aus Gesprächen weiß ich, die Menschen haben eine Sehnsucht, endlich wieder reisen zu können. Was ihnen ebenfalls sehr gefehlt hat, ist die in der Gruppe gelebte Spiritualität, die bei uns eine zentrale Rolle spielt“, berichtet Kandlbinder. Er freue sich jedenfalls auf jeden Teilnehmenden – egal ob bekanntes Gesicht oder Neuling. Ausdrücklich eingeladen sind Frauen auf der Bildungsfahrt der Männerbewegung und nicht nur weil die 53. Auflage den Spuren einer großen Frau in der Kirche folgt.

Äbtissin und Universalgelehrte

Peter Ebner begleitet seit mehreren Jahren die KMB-Fahrten mit seiner theologischen, kunsthistorischen und kulturellen Expertise. In das heurige Ziel oder vielmehr Reisethema, Hildegard von Bingen, ist er bereits intensiv eingetaucht. Er bezeichnet die benediktinische Äbtissin, die seit 2012 den Rang einer Kirchenlehrerin einnimmt, als Universalgelehrte, die uns nach wie vor viel zu sagen hat. Ihr von Gott gegebenes visionäres Charisma und ihre Schriften seien ein wichtiger Beitrag für ein heutiges Verständnis das Leben, Natur, Umwelt und Seelenheil miteinander verbindet. Bemerkenswert so Ebner, sei das umfangreiche schriftstellerische Werk, das Hildegard hinterlassen habe. Ihre thematische Spannweite umfasse theologische und philosophische Schriften, Gedichte und Lieder und natürlich ihre medizinisch-naturkundlichen Bücher. „Sie lebte im Hochmittelalter. Das war die Zeit des Aufbruchs, große Klöster, romanische Dome sind entstanden. Hildegard war unter den mächtigen Männern eine Ausnahmeerscheinung und als Frau hat sie sicherlich zu kämpfen gehabt.“

Was Körper und Seele gut tut

Hildegard von Bingen wird im Jahr 1098 als zehntes Kind adliger Eltern in Bermersheim bei Alzey geboren. Bereits im Alter von acht Jahren kommt sie zur geistlichen Erziehung in die Obhut der Klausnerin Jutta von Sponheim auf dem Disibodenberg. Hier legte sie mit 16 ihre Profess ab und begann ab 1141 ihre Visionen und theologischen Werke aufzuschreiben. Besonders bekannt sind Hildegards Er-kenntnisse, welche Pflanzen und Salben Körper und Seele gut tun. „Das bauen wir in die Reise ein. Jeden Tag soll ein Kraut, Gewürz oder Gemüse im Mittelpunkt stehen und die von Hildegard zugewiesene Heilkraft“, macht Peter Ebner Appetit aufs Mitreisen.

Die KMB spürt bei ihrer 53. Bildungsreise der Mystik am Rhein nach und wandelt dabei auf den Spuren Hildegards.

◆ Die Reise führt von Montag, 30. August, bis Samstag, 4. September im Fernreisebus von Fortuna-Reisen (Ebbs) in die wunderschöne Kulturlandschaft am Mittel-rhein. Kosten: 1.175 Euro pro Person (KMB-Mitglieder 1.125 Euro)

◆ Ein Höhepunkt ist die Besichtigung der Klosterruine Disibodenberg – Hildegard legte an diesem Ort mit 16 Jahren ihre Profess ab. Besucht wird auch die Abtei St. Hildegard in Eibingen, wo heute noch Benediktinerinnen leben.

◆ Auf dem Programm stehen ebenso Worms, jene Stadt aus der Salzburgs Diözesanpatron Rupert stammt, Koblenz, Speyer sowie Mainz. Letztere liegt am Zusammenfluss von Rhein und Main und beeindruckt nicht nur mit seinem spätromanischen Dom. Johannes Gutenberg wurde in Mainz geboren und von hier ging der erste anerkannte Impfstoff gegen das Coronavirus von Biontech in die Welt hinaus.

Anmeldung bis Ende Mai und weitere Infos: kmb@ka.kirchen.net oder 0662/8047-7558 

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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