Dank zum Abschied
Türen gehen zu und andere auf
Es ist eine reiche Ernte nach 24 Jahren als Seelsorger im Dekanat Hallein. Nach einem großen Dankfest mit Gratulanten aus Land, Stadt, Pfarren und Vereinen öffnet sich für Hans Schreilechner die Tür zu einem neuen Lebensabschnitt im Lungau.
Tagtäglich war seine erste Arbeit das Aufsperren der Kirchentüre. Er ist einer, der offene Türen mag. Im übertragenen Sinne stand er für eine offene, menschenfreundliche Kirche, in der Menschen mit ihren unterschiedlichen Geschichten und Schicksalen Platz haben. Hans Schreilechner kannte diese Geschichten auch deshalb, weil er durch viele Türen ging, nämlich durch Wohnungstüren. Immer wenn ein Kind getauft werden sollte, besuchte er vorher jede Familie. Das war ihm ein großes Anliegen, das war ihm heilig, genauso wie die Besuche im Krankenhaus, jeden Montag. Ihn interessierte das Leben der Menschen hinter den Türen.
Immer auf der Höhe der Zeit
Diese Haltung machte ihn zu einem Seelsorger, der die Freuden, Ängste und Sorgen der Menschen, sowie die Zeichen der Zeit erkannte. In Diskussionen zu theologischen Themen wurde schnell klar, Hans Schreilechner kannte immer die aktuell relevanten Texte. „Er war stets ,up to date‘ über die Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft“ meint Andrea Leisinger, die als Pastoralassistentin eng mit ihm zusammengearbeitet hat. Seine Belesenheit, sein umfassendes, geschichtliches, literarisches und philosophisches Wissen, kam zur Theologie noch dazu.
Von Hallein in den Lungau
Daraus nähren sich seine hervorragenden Predigten, niemals überheblich oder besserwisserisch. Ganz im Gegenteil. Stets auswendig vorgetragen, konnte man Sonntag für Sonntag einen wertvollen Gedanken mitnehmen: einen Aspekt, den man noch nie bedacht hatte, manchmal auch Aha-Erlebnisse, die den eigenen Glauben nachhaltig geprägt haben. Es war immer ein positiver Gedanke, eine wirklich frohe Botschaft. In seinem letzten Pfarrbrief schrieb er: „Türen, die nach außen aufgehen, führen zu Begegnungen und Aufgaben, denen man sich stellen muss. Wer die Tür nach innen aufmacht, findet Ruhe und Geborgenheit. Er findet Heimat und Gott.“ Auch im Lungau wird es viele Türen geben. Hallein sagt einem wahren Seelsorger danke.
Dank an Pfarrhausfrau
Im Pfarrhof Hallein pflegten Hans Schreilechner und seine allseits beliebte und langjährige Pfarrhausfrau Loisa Perner (seit 1983) ein gastliches Haus. Die Türen standen stets offen. Gidi Außerhofer dankte im Namen des Dekanats (im Bild).
ms/hallein-neualm
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.