Pfarrgemeinderat
Sie vereint Glauben und Einsatz
Ein Gesicht der Pfarre:Elisabeth Biechl, Pfarrgemeinderatsobfrau in der Pfarrgemeinde Oberalm, ist seit Jänner in Pension. Ruhestand passt an dieser Stelle nicht gut – alles ist wieder bereit, in der Pfarre „mittendrin“ zu sein, zu gestalten, Ideen zu entwickeln und umzusetzen. Im letzten Teil unserer „mittendrin“-Serie berichtet sie von der „heißen Phase“ vor der Wahl am Sonntag.
von Christina Repolust
RB: Elisabeth Biechl, wo sind Sie aktuell „mittendrin“?
Elisabeth Biechl: Momentan sind wir vom Wahlvorstand gerade dabei, die letzten notwendigen Schritte zur Vorbereitung für die Wahl zu treffen. „Wir stärken euch mit unserer Stimme, wir stehen zu und hinter euch, wir trauen dir/euch zu, für eine gute Entwicklung zu sorgen.“ – Das alles sagen die Stimmen, die bei der Wahl abgegeben werden, aus: Daher laden wir aktuell so viele Menschen wie möglich ein, am 20. März zur PGR-Wahl zu gehen. Zudem gilt es auch, Erstkommunion und Firmung, bei uns heuer verbunden mit der Visitation, mit allen beteiligten Teams so vorzubereiten, dass wir schön und würdig feiern können.
RB: Was hat sich für Sie als PGR-Obfrau in den vergangenen fünf Jahren verändert?
Biechl: Die einschneidendste Veränderung war sicher die Covid-19-Pandemie. Keiner von uns konnte sich davor vorstellen, nicht die Möglichkeit zu haben, gemeinsam Gottesdienst, egal, ob als Wortgottesdienst oder Eucharistiefeier zu feiern. Der totale Lockdown stellte uns alle vor große Herausforderungen, schuf aber gleichzeitig die Möglichkeit, andere Feierformen wie Hauskirche oder Streamen von Gottesdiensten, zu entdecken und zu nutzen. Es war einschneidend, Ostern nicht in und mit der Pfarrgemeinschaft in der Kirche feiern zu können. Bei uns in Oberalm kam noch dazu, dass unser langjähriger Pfarrer Gidi Außerhofer in seinen wohlverdienten Ruhestand ging, ein Jahr zuvor ging unsere damalige Pfarrhelferin Maria Eisl in Pension. Beide haben in den vergangenen 27 Jahren das Pfarrleben in Oberalm gemeinsam mit den zahlreichen Ehrenamtlichen entscheidend geprägt.
RB: Sie engagieren sich in der Katholischen Frauenbewegung: Was muss die Amtskirche ändern, damit sie Frauen wie Sie nicht verliert?
Biechl: Ich sag es einmal so: Frauen, die sich immer noch in der Kirche, egal, in welchen Bereichen, engagieren, kann so leicht nichts mehr erschüttern. Auch mich nicht. Die Bereitschaft zum Engagement in der Kirche ist ja immer die Bereitschaft, sich für Menschen zu engagieren, aus dem Glauben zu leben und mit den eigenen Talenten und Fähigkeiten vieles zum Guten zu wenden. Wer sich für seine Mitmenschen engagiert, bekommt einfach so viel zurück. Das ist auch bei mir so, das ist für mich immer wieder Ansporn und Antrieb meiner Bereitschaft, meine Fähigkeiten auch in der Amtskirche zur Verfügung zu stellen. Die Forderungen, nicht nur die der Frauen, an die Amtskirche sind vielfältig und längst bekannt, Frauendiakonat oder Priesterinnen. Die Schwerfälligkeit beziehungsweise die extrem starken Beharrungskräfte in der Amtskirche rücken die Umsetzung der konkreten Anliegen jedoch immer noch in weite Ferne.
RB: Wer mittendrin ist, wird auch anecken. Woher nehmen Sie Ihre Stärke?
Biechl: Meine Stärke habe ich aus meiner Ursprungsfamilie. In Bad Hofgastein bin ich als viertes von sechs Kindern aufgewachsen, auch mein Vater war schon im Pfarrgemeinderat, wir Kinder waren alle in der Jungschar. Ich bin mit dem Glauben aufgewachsen. Diese Selbstverständlichkeit, den Glauben im Alltag zu leben, führe ich in meiner eigenen Familie – ich bin verheiratet, wir haben zwei Söhne – fort. Die Pfarrgemeinschaft ist für mich dermaßen stärkend und bereichernd, dass ich mich weiterhin sehr gern für die Anliegen unserer Pfarre einsetze.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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