Pfarrgemeinderat
Pfarren suchen neue Teams
Wer sind die Besten? Gewählt wird zwar erst im März 2022, doch wer sich zur Pfarrgemeinderatswahl aufstellen lässt, wird in diesen Tagen geklärt. Einige Tipps für jene, die beauftragt sind, Jugendliche, Frauen oder Männer für die ehrenamtliche Arbeit in den Gemeinden zu gewinnen.
von Michaela Hessenberger
In jeder Pfarre des Landes ist ein Stapel mit Karten gelandet, zugeschickt haben sie ihnen die Pfarrgemeinderats-Referate der Diözesen. Auf jeder Karte ist eine fiktive Person abgebildet, der verschiedene Eigenschaften zugeschrieben werden. Nora zum Beispiel. Sie steht für die taffe Businessfrau, die mit beiden Beinen im Leben steht und sehr genau weiß, was will. „So eine Person braucht jeder Pfarrgemeinderat. Die packt an und ist pragmatisch“, sagte Josef Pletzer, Pfarrer von Salzburg-Maxglan beim jüngsten Pastoraltag. Franz Lusak, Pfarrer in Mattsee, gab zu bedenken: „Wie spricht man denn so jemanden an? Und wer soll das machen? Ich trau mir das nicht zu, meine Zielgruppen sind andere Menschen.“
Menschen richtig ansprechen
„Auf die Mischung kommt es an“ lautet der Titel jenes Forums, das Johannes Wiedecke vom Seelsorgeamt online leiten wird. Vor den Bildschirmen spricht er mit seinem Publikum aus den Pfarren der Erzdiözese über die verschiedenen Menschentypen, die mit ihren ganz eigenen Lebensstilen und Träumen eine Bereicherung für Pfarrgemeinderäte (PGR) sein können.
Wenn es nun an die Kandidatinnen- und Kandidatensuche geht, dann rät Wiedecke: „Sprechen Sie Leute an und sagen Sie klar, dass sie nicht irgendwen suchen, um Aufgaben zu übernehmen – sondern dass Sie auf Personen zugehen, mit denen der PGR konkret zusammenarbeiten möchte, um voneinander zu lernen.“ Zusätzlich tritt er dafür ein, auf jene Menschen zu schauen, die man zuerst gar nicht in kirchlichen Gruppen vermutet. Mit ihnen in Kontakt zu treten sei wichtig. „Fragen Sie, was den Menschen wichtig ist, damit sie sich in der Pfarre einsetzen – und nehmen Sie diese Bedürfnisse dann auch ernst, bei aller Realpolitik.“
Muss immer der Pfarrer etwaige Kandidaten ansprechen? Wiedecke verneint, diese Aufgabe könne im Team aufgeteilt werden. Wer Kontakte zu Gruppen habe, solle diese nützen. In Vereinen, bei Eltern-Kind-Gruppen oder auch im Fitnesscenter oder Schönheitsstudio. Eben da, wo man Menschen trifft. „Wenn wir neue Leute überzeugen, dass wir den Weg dann gemeinsam schaffen, wenn sich alle mit ihrem Charisma einbringen, dann ist viel gewonnen“, sagt Johannes Wiedecke. Ein „Nein danke“ sei stets zu akzeptieren. „Was zählt sind das Gespräch, das Zutrauen und der positive Kontakt.“
Tipp: Online-Forum am 4. November
Zur Anmeldung zum Online-Forum am 4. November von 19 bis 21 Uhr via Zoom geht es auf www.pfarrgemeinderat.at. Zur Teilnahme brauchen Sie lediglich ein Gerät mit Kamera und Mikrofon (Smartphone, Laptop, PC, Tablet).
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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