Einsatz für die Kirche
Mit Leidenschaft Mesner
Familientradition. Seit nunmehr 80 Jahren ist Otto Neuhauser aus Brandenberg Mesner. In seiner Familie wird das Mesnern von Generation zu Generation weitergegeben – die ganze Familie übernimmt mit Begeisterung und Verantwortung die unzähligen sichtbaren und unsichtbaren Aufgaben in der Pfarrkirche.
von Daniela Pfennig
Mitten im Dorfzentrum von Brandenberg, neben der Pfarrkirche, steht der Mesnerhof von Familie Neuhauser. Seit Generationen wird hier am Hof die Mesnerei weitergegeben. Derzeit schauen der 93-jährige Otto Neuhauser, seine Frau Cilli (82) und ihr Sohn Rupert (47) eifrig, dass in und um die Pfarrkirche alles läuft – Tag für Tag. Das Gotteshaus auf- und zusperren, Gottesdienste vor- und nachbereiten, auf die Sauberkeit von Kirche, Altären, Sakristei und Ministrantenstube achten, Altartücher wechseln, Kerzen austauschen, das ewige Licht erneuern, Weihwasser nachfüllen, all das sind nur einige ihrer vielfältigen Aufgaben.
Vom Wetterläuten zum Mesner
„Wenn sich ein Wetter über die Berge, meist vom Guffert her, ankündigte, schickte uns Buben seinerzeit unsere Mutter zum Wetterläuten“, erinnert sich Otto Neuhauser. Da das Mesneramt und damit auch das Läuten der Pfarrkirchenglocken in Brandenberg eine Familientradition ist, kann der heute 93-Jährige schon auf eine stolze, 80 Jahre dauernde Mesnertätigkeit zurückblicken: „Früher haben wir noch alle Glocken händisch aufgezogen, auch der Pfarrer ist dann gekommen und hat ein Wettergebet gesprochen. Wenn das Gewitter sanft ausgefallen ist, hat uns die Mutter immer gelobt.“Neuhauser fügt hinzu: „Auch heute noch schätzen viele Leute im Ort, dass wir das Wetterläuten weiter betreiben und bedanken sich, wenn es gepasst hat. Das freut einen natürlich und so macht es unsere Familie sehr gerne und mit Verantwortung.“
Die ganze Familie hilft zusammen
Sein Sohn Rupert Neuhauser ist Mesner in der vierten Generation: „Mein Vater hat den Mesnerdienst mit meiner Mutter nach ihrer Heirat 1963 gemeinsam mit den Großeltern weitergeführt. Mit uns fünf Kindern, der Landwirtschaft und der zeitintensiven Tätigkeit rund um die Kirche waren sie ausgefüllt. Wir Kinder sind in die Mesnerei hineingewachsen – und da mein Vater zudem als Totengräber tätig war, trat ich auch hier in seine Fußstapfen. Zeitweise halfen auch die Geschwister meines Vaters mit. Gerade, als meine Oma viel Pflege brauchte“, sagt Rupert Neuhauser.
Die Familie erfährt viel Wertschätzung für ihre Tätigkeit: „Das motiviert uns“, sagt Neuhauser. Seit kurzem gibt es in Brandenberg zu ihrer Entlastung eine Mesnergemeinschaft engagierter Menschen aus der Pfarre, die sich gemeinsam mit Familie Neuhauser für die Schönheit und Pflege der Pfarrkirche und das Vorbereiten der Gottesdienste einsetzt.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.