Volkslied
Das Corona-Lied

Seit Volkslieder aufgeschrieben und gesammelt werden, teilt man sie in Gattungen ein: In der Regel legt man dabei ausgehend vom Text fest, ob es sich etwa um ein Liebeslied, ein Wildschützenlied oder ein Weihnachtslied handelt, um nur drei Gattungen herauszugreifen. Seit Kurzem haben wir es mit einer völlig neuen Gattung zu tun – ich nenne sie vorläufig ganz einfach „Corona-Lied“. Die Ausgangsbeschränkungen und die für uns neue Situation haben auch in Salzburg die Kreativität unglaublich vieler Menschen angeregt. Dank der heutigen niederschwelligen Aufnahme- und Kommunikationstechnik konnten und können viele einem Sammelaufruf des Salzburger Volksliedwerks folgen und unter dem Schlagwort „Corona kreativ“ ihre in Heimquarantäne entstandenen Aufnahmen zur Archivierung einsenden (am besten per WhatsApp an 0677/63 80 98 99). Unter den bisherigen Einsendungen finden sich nicht nur die Lieblingslieder und -stücke vieler Salzburgerinnen und Salzburger, sondern selbst komponierte und getextete Lieder und Umdichtungen bestehender Lieder auf die aktuelle Situation: „Hey lieber Nachbar“ (Erwin Müller), „Ich sitze nicht im Wirtshaus“ auf Georg Kreislers Telefonbuchpolka (Karla Kastenhuber) oder „Da hetzen sich die Leut herum“ auf das Hobellied aus Raimunds „Der Verschwender“ (Franz Wimmer) sind nur drei schöne Beispiele der neuen Gattung „Corona-Lied“.

Dr. Wolfgang Dreier, Archiv Sbg. Volksliedwerk & Volkskultur 

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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