TheoZoo
Theologie einmal anders

Das TheoZoo-Team arbeitet in seiner Freizeit an theologischen Kurzvideos. Im Bild v. l.: Reinhard Stiksel, Elisabeth Luckabauer, Lukas Schwingenschuh, H. Patrick Schützenhofer CRSA, Stefanie und Franz Greisberger. | Foto: RB/privat
  • Das TheoZoo-Team arbeitet in seiner Freizeit an theologischen Kurzvideos. Im Bild v. l.: Reinhard Stiksel, Elisabeth Luckabauer, Lukas Schwingenschuh, H. Patrick Schützenhofer CRSA, Stefanie und Franz Greisberger.
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Ein Zoo ohne Tiere. Was als Experiment begann, hat in den letzten Jahren an Professionalität und Umfang gewonnen. Sechs Freunde – vier Theologen, eine Theologin und eine Videojournalistin – betreiben in ihrer Freizeit den „TheoZoo“. Was sich dahinter verbirgt und wie es dazu kam? Das Rupertusblatt hat Zooluft geschnuppert.Lisa Schweiger-Gensluckner

Salzburg. Chips, Brownies und ein Abend unter Freunden mit Gesprächen über Gott und das Leben. Was auf den ersten Blick wie ein alltäglicher Studenten-WG-Abend wirkt, ist es doch nicht. Denn hier tüfteln sechs junge Erwachsene vor einem Projekt, das es bereits seit 2012 gibt und immer umfangreicher wird. Die zwei Frauen und vier Männer vor dem Laptop sind die Gesichter hinter dem „TheoZoo“.
„Wir machen Kurzvideos über komplizierte, komplexe Themen der Theologie – einfach, spannend und kurz erklärt“, sagt der Theologe und Religionslehrer Franz Greisberger, Sprecher der Gruppe. Und was hat es mit dem Namen TheoZoo auf sich? „Mit der Sprache der Theologie ist es manchmal wie mit einem Käfig. Sie versperrt uns nicht nur die Sicht, sondern auch den Zugang zu ihren Inhalten. Sie arbeitet mit unaussprechlichen Namen und versucht in langen, komplizierten Sätzen zu erklären, woran die Menschen einer bestimmten Kirche – in unserem Fall die römisch-katholische – glauben“, sagt Greisberger. Und: „Wir wollen Menschen, die sich für den katholischen Glauben interessieren, eine Plattform bieten, wo sie sich über dessen Inhalte informieren können.“
Das Ziel sei, die oft sehr komplexe Theologie in eine neue, einfachere Sprache zu bringen, ohne jedoch ihre Inhalte zu verfälschen. „Bildhaft gesprochen bemühen wir uns die Käfige aufzusprengen und die Inhalte unseres Glaubens zugänglich zu machen“, so der Lehrer.

Wie alles begann

Seinen Anfang nahm der TheoZoo bereits in Studienzeiten der sechs und könnte ebenso gut verfilmt werden. Der mittlerweile zum Priester geweihte Augustiner Chorherr, Patrick Schützenhofer, aus dem steirischen Stift Vorau bespricht die Idee mit seinem Studienkollegen Lukas Schwingenschuh, mittlerweile Religions- und Musiklehrer am Herz-Jesu-Gymnasium in Salzburg, auf einer gemeinsamen Autofahrt. Aus der Idee wird bald ernst. Zufällig trifft Schützenhofer seine ehemalige Schulkollegin, die Videojournalistin Elisabeth Luckabauer, die in Wien studierte und nun in Salzburg arbeitet. Die Film- und Medienwissenschafterin, begeistert von dem Konzept, produziert, schneidet und bearbeitet das Videomaterial. Theologische Verstärkung gibt es von langjährigen Studienfreunden, dem Bibelwissenschafter Reinhard Stiksel und dem Theologen- und Lehrer-Ehepaar Franz und Steffi Greisberger. Letztere ist das Grafik-Talent des Sextetts und für die Zeichnungen in den Videos verantwortlich. Zum schicksalhaften Entstehen des TheoZoos sagt sie: „Der Heilige Geist hat sich wieder einmal aufgedrängt.“„Ursprünglich war es ein Zusammentreffen, studentisches Philosophieren, um noch einmal unseren theologischen Grundlagen auf den Zahn zu fühlen“, sagt Lukas Schwingenschuh. Und Schützenhofer ergänzt: „Es war nie klar, ob wir wirklich ein Video machen oder ob wir darüber hinauskommen.“ Darüber können sie gegenwärtig nur schmunzeln, denn heute umfasst der TheoZoo bereits 22 Videos.

Kreativ durch die Coronakrise

Auch die Coronazeit haben die sechs Freunde kreativ für ihren TheoZoo genutzt. „Wir haben unseren YouTube Channel relauncht. Es gibt ein neues Design sowie einen neuen Vor- und Nachspann für alle Videos“, verkündet Franz Greisberger. In den letzten Wochen haben sie drei neue Videos erstellt. Besonders erfreulich: Seit kurzem ist das Staffelfinale online: Mit dem Video „Der Segen“ ist die Staffel aus 12 Folgen, die zusammengenommen die Eucharistiefeier erklären, komplett. Dass auch die Webseite gänzlich überarbeitet ist, passt zudem gut ins Gesamtkonzept.

Einfach praktisch

Auch eine weitere Entwicklung macht die Herausgeber stolz: eine Zusammenarbeit mit Missio und dem Referat für missionarische Pastoral der Erzdiözese ermög-licht es, TheoZoo-Videos auf Persisch für die Taufvorbereitung anzubieten, weitere sind bereits in Arbeit. Mittlerweile hat sich auch das Konzept und die Praktikabilität der Kurzvideos herumgesprochen. Die drei Lehrer im Team wissen um den Nutzen im Unterricht. Sie sind gut vernetzt, das Feedback ist positiv, deshalb wird bereits gezielt an Unterrichtsmaterialien getüftelt. Das Engagement für den TheoZoo ist übrigens ehrenamtlich, das Projekt ausschließlich durch Spenden finanziert. Solche seien freilich jederzeit willkommen, sagt Greisberger mit Brownie in der Hand und stolzem Blick auf den Bildschirm.

Tipp: Alle aktuellen Infos und Videos zum Ansehen gibt es auf www.theozoo.com

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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