Ehrenamtliche
Sie sind Garanten für eine lebendige Kirche
Ein großes Dankfest richtet das Team von Pfarrgemeinderats-Referat und Seelsorgeamt am Pfingstwochenende aus. Warum ein aktives Pfarrleben ohne Freiwillige undenkbar ist.
von Michaela Hessenberger
Sie arbeiten im Hintergrund oder stehen vor Mikrofonen. Sie erledigen kleine Handgriffe oder planen Großes. Sie sorgen jedenfalls dafür, dass in ihren Pfarren alles läuft: Mehr als 3.000 Ehrenamtliche sind allein in den Pfarrgemeinderäten (PGR) der Erzdiözese im Einsatz. Dazu kommen etwa Pfarrkirchenräte, Caritas-Haussammler, Jungschar-Gruppenleiter, Mesner, Kirchenputz- wie Blumenschmuck-Teams, Helferinnen und Helfer in liturgischen oder diakonalen Diensten – und viele, viele mehr.
Ehrenamtliche dürfen sich feiern lassen
Mehr als 400 Jugendliche, Frauen und Männer aus allen Teilen der Erzdiözese haben sich angemeldet und kommen am Pfingstsamstag in die Stadt Salzburg. Sie dürfen sich beim Dankfest ordentlich feiern lassen. Klaudia Achleitner und Anita Hofmann vom Pfarrgemeindrats-Referat im Seelsorgeamt freuen sich auf spannende Begegnungen und das vielfältige Programm samt Konzerten, Führungen und Theater.
Zeit, ein lautes „Vergelt‘s Gott“ zu sagen
Anita Hofmann vom PGR-Referat sagt: „Fest steht: Ohne die unzähligen – und unbezahlbaren – Stunden, die freiwillig geleistet werden, wäre das Leben in der Kirche und in den Pfarren so bei weitem nicht möglich. Wir wollen uns deshalb wirklich bedanken für dieses ehrenamtliche Engagement und die vielen geleisteten Stunden, die man oft sieht – und die man oft auch nicht sieht, weil so viel Gutes im Hintergrund passiert.“ PGR-Referentin Achleitner betont, dass man mit dem Fest außerdem die Laien in der Kirche stärken und all jenen einen schönen Tag bereiten wolle, „die sich verantwortlich fühlen für das aktive Zusammenleben und die durch ihre Zeit und Talente ein lebendiges Pfarrleben ermöglichen, oft in Kooperation mit der Gemeinde“. Erzbischof Lackner – er feiert am Samstag den Festgottesdienst – sagt über das kirchliche Ehrenamt: „Miteinander vorangehen, aufeinander hören, füreinander da sein – das sind die Kernaufgaben der Kirche, das sind auch die Kernaufgaben der Pfarre.“
TIPP: Das Programm zum Dankfest und laufend die neuesten Infos für Pfarrgemeinderätinnen und -räte gibt‘s im Internet auf www.eds.at/pfarrgemeinderat.
„Hohe Bereitschaft, wenn Hilfe nötig ist“
RB: Warum ist ehrenamtliches Engagement für die Caritas so wichtig?
Stefan Lechner: Weil wir ohne Freiwillige ganz viele Leistungen in dieser Form nicht anbieten könnten – sei es in unseren Lerncafés, im Sozialmarkt oder bei Notschlafstellen und Tageszentren wie im Haus Franziskus und Haus Elisabeth.
RB: Welche Beweggründe sind bei den Freiwilligen zu beobachten?
Lechner: Die Menschen wollen einfach helfen, unterstützen und der Gemeinschaft etwas zurückgeben – vor allem, wenn sie in einer Krisensituation merken, wie gut es ihnen selbst vergleichsweise geht.RB: Wie ist aktuell Ihre Wahrnehmung vom zivilgesellschaftlichen Engagement in Salzburg?
Lechner: Dass die Hilfsbereitschaft dann besonders hoch ist, wenn die Menschen sehen, dass Hilfe nötig ist. Das merkt man zum Beispiel seit Beginn des Ukraine-Kriegs. Es haben sich ganz viele Menschen freiwillig gemeldet und möchten mitarbeiten.
RB: Gibt es bei den freiwilligen und ehrenamtlichen Tätigkeiten auch negative Entwicklungen?
Lechner: Es ist zu beobachten, dass die Menschen sich immer kurzfristiger engagieren möchten, indem sie etwa an einem freien Tag jemanden unterstützen. Die Bereitschaft für ein langfristiges Engagement, dass man sich jahrelang zu etwas verpflichtet, hat in der letzten Zeit hingegen stark abgenommen.
Das Interview mit Stefan Lechner, Caritas-Fachbereichsleitung für zivilgesellschaftliches Engagement und Pfarrcaritas, führte Thomas Manhart.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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