Libanon
Pfarren machen Sorgen kleiner

Ein Kinderlachen ist der schönste Dank. Im Bild: Hemma Weberndorfer mit einem Buben in Baskinta, der mit Salzburger Hilfe zur Schule gehen kann.  | Foto: RB/ICO
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  • Ein Kinderlachen ist der schönste Dank. Im Bild: Hemma Weberndorfer mit einem Buben in Baskinta, der mit Salzburger Hilfe zur Schule gehen kann.
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Jedes dritte Kind geht hungrig zu Bett. Um Gas zu sparen, wird im Freien über offenen Feuerstellen gekocht. Die dramatische Lage im Libanon erlebte eine Reisegruppe aus zwei Salzburger Pfarren.

Koppl und Maishofen verbindet so einiges mit dem kleinen Zedernstaat, der einst als Schweiz des Nahen Ostens galt. Über Vermittlung der Initiative Christlicher Orient (ICO) hinterlassen die beiden Gemeinden Spuren im krisengeschütteltem Land. „Pfarrer Rudi Weberndorfer hat in Koppl mit Engagierten angefangen Projekte im Libanon zu fördern. Auch in seiner ,neuen‘ Pfarre Maishofen ging es weiter“, erzählt ICO-Koordinator Stefan Maier. Er hat für eine kleine Gruppe aus beiden Pfarren einen Besuch im Libanon organisiert. „Es ist wichtig, dass die Menschen sehen was mit den Spenden passiert. Wieder daheim, sind sie dann die besten Multiplikatoren für die gute Sache.“

Der Libanon 2022 präsentierte zwei Seiten: Zum einen die ungebrochene Gastfreundschaft und zum anderen den Kampf ums Überleben, den der Großteil der Bevölkerung mittlerweile führen muss. Immer wieder versuchen Menschen durch Geiselnahmen in Banken an ihr Erspartes zu kommen. „Es ist pure Verzweiflung. Die Libanesen können monatlich nur einen ganz geringen Betrag abheben. Und die Währung verliert immer mehr an Wert“, bestätigt Maier. Bei seinem vergangenen Aufenthalt kostete eine Tageszeitung 2.000 libanesische Pfund, jetzt sind es 40.000.

Schuljause schützt vor Hunger

Orte der Hoffnung sind die von Koppl und Maishofen unterstützten Ordensschulen in Ajaltoun und Baskinta. Es konnte bereits ein Kindergartentrakt renoviert und eine Schuljause finanziert werden. Sozialarbeiterin Marie Ghiya berichtete den Salzburgern, wie Kinder erstaunt reagieren, wenn die Sandwiches mit Wurst belegt sind. „Die Kinder haben vergessen was Fleisch ist.“ Momentan konzentrieren sich ICO und die Pfarren auf die Finanzierung von Photovoltaikanlagen. „Die Schulen müssen ständig ihre Generatoren zur Stromerzeugung laufen lassen. Das ist ungemein teuer und Treibstoff ist nur gegen Devisen zu haben“, beschreibt Stefan Maier wie auch im Libanon die Energiefrage eine der großen Alltagssorgen ist. 

Helfen mit den drei W

Das in Linz beheimatete Hilfswerk ICO setzt bei ihrer Winternothilfe auf die be-währten drei W: Warme Bekleidung, damit Kinder in Syrien vor der Winterkälte geschützt sind. Warme Unterkünfte durch den Kauf von Heizöl für soziale Einrichtungen und Familien im Libanon und im Nordirak. Warme Mahlzeiten aus den Suppenküchen in Aleppo und Beirut für Bedürftige. „Das ist die Art der Hilfe, die ICO seit Jahren erfolgreich umsetzt“, sagt Stefan Maier, der sich von Salzburg aus um die Projekte kümmert.
Spenden: IBAN: AT42 5400 0000 0045 4546; BIC: OBLAAT2L

Ein Kinderlachen ist der schönste Dank. Im Bild: Hemma Weberndorfer mit einem Buben in Baskinta, der mit Salzburger Hilfe zur Schule gehen kann.  | Foto: RB/ICO
Die Gruppe   aus den Pfarren Maishofen (Pfarrer Rudi Weberndorfer stehend, 2. v. l.) und Koppl ( Martin Ausweger 1. Reihe l. )mit der Barmherzigen Schwester Laurice Obeid (stehend 3. v. l.) in  Ajaltoun. | Foto: RB/ICO
Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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