Denk dich neu
Neue Wege, um die Jugend anzusprechen

Auf ambitionierte Jugendprojekte freuen sich Felix Allerstorfer und Sarah Jenewein von der Katholischen Hochschulgemeinde mit Andreas Huber-Eder, Junge Kirche (v.l.).� | Foto: RB/eds
  • Auf ambitionierte Jugendprojekte freuen sich Felix Allerstorfer und Sarah Jenewein von der Katholischen Hochschulgemeinde mit Andreas Huber-Eder, Junge Kirche (v.l.).
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„Denk dich neu“ heißt eine Initiative aller österreichischen Diözesen, um mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen und sie zu überraschen. Von der Kirche soll stärker als bisher auf die Lebenssituation junger Erwachsener im Alter zwischen 18 und 25 Jahren eingegangen werden.

von Thomas Manhart

Junge Erwachsene leben in digitalen Welten. Ihre Uhr tickt nach Instagram, WhatsApp, Snapchat, YouTube oder Twitter. Junge Erwachsene erlernen Berufe, die ihre Eltern noch gar nicht kannten: Webdesigner, Social-Media-Manager, Software-Entwicklerin. Junge Erwachsene sind unterwegs. Durch Ausbildungen, durch ferne Länder und durch Krisen. Rasanter Wandel prägt ihr Leben. Sie sind gefordert, sich „neu“ zu denken. Nur so können sie in der mobilen und digitalen Weltgesellschaft ihren Platz finden.

Mit der zu Ostern gestarteten Initiative „Denk dich neu“ will die katholische Kirche die Lebenssituation junger Erwachsener anerkennen und mit ihnen ins Gespräch kommen. Eine österreichweite Social-Media-Kampagne lädt Menschen im Alter von zirka 18 bis 25 Jahren zu überraschenden Begegnungen ein: mit Spaß bei der Walk-on-the-Water-Challenge oder ernster bei der Beratung mit jungen Seelsorgern per Online-Chat (Montag bis Freitag von 19 bis 21 Uhr unter www.denkdichneu.at). „Wir wollen auf Menschen zugehen, zu denen die Kirche bisher wenig bis keinen Kontakt hatte – und das in Form eines gemeinsamen Lernprozesses. Die Projekte sollen Raum und Zeit für neue Erfahrungen schaffen, sowohl bei jungen Leuten als auch bei kirchlichen Mitarbeitern. Ziel ist es, an ungewohnten Orten oder bei überraschenden Gelegenheiten über Gott und die Welt ins Gespräch zu kommen“, lautet das Credo.

„Touchpoints“ in Bädern und auf Festivals

Der Beginn der Initiative zur Osterzeit ist kein Zufall. So wie die entmutigten Jünger am Ostermontag auf ihrem Weg nach Emmaus überraschend dem auferstandenen Jesus begegneten, lädt „Denk dich neu“ junge Erwachsene sowie alle Chris­tin­nen und Christen ein, sich „neu“ auf den Weg zu machen. Den persönlichen Kontakt sollen dabei so genannte „Touchpoints“ ermöglichen – Veranstaltungen nicht nur in Kirchen (wie ein „Escape-Room“ im Linzer Dom), sondern auch an Seen und in Bädern, in der Fußgängerzone und in öffentlichen Gärten, vor dem Lehrbetrieb und auf Musikfestivals. „Schaust du weg – oder siehst du hin?“ „Lebst du im Gestern – oder glaubst du an morgen?“ Die begleitende Werbekampagne will junge Erwachsene herausfordern – mit Fragen, die diese nur selbst beantworten können.

Stimmen

„Kirche wird leider zu oft als alt und verstaubt wahrgenommen. Unser Ziel ist es, dass junge Erwachsene merken: Wow, Kirche kann ganz anders sein, als ich dachte!“
Bengt Beier, Katholische Jugend

„Junge Menschen wollen sich einbringen, wollen gestalten, wollen am Leben der Kirche teilhaben und so wiederum der Kirche Leben geben. Die Jugend ist die Zukunft der Kirche! Als ehemaliger Jugendbischof freut es mich daher, dass mit ‚Denk dich neu‘ ein Weg des Aufeinander-zu-Gehens, der Offenheit gegenüber den Anliegen der jungen Menschen gestartet wird. Ein Prozess, der sich gerade auch an jene richten wird, die der Kirche noch fern sind, sich in ihr nicht beheimatet oder verstanden fühlen. Hören wir ihnen zu, gehen wir mit ihnen gemeinsam.“
Franz Lackner, Erzbischof

„Echtes Zuhören, gemeinsames Nachdenken über Gott und die Welt kann alle Beteiligten verändern. Die Lebenssituationen junger Leute sind die Basis, um mit ihnen ins Gespräch zu kommen: Wie hilft der Glaube an Gott bei der beständigen Aufgabe, sich neu zu denken? Was wird im Leben neu durch den Glauben? Wie kann Kirche dabei hilfreich sein?“
Lucia Greiner, Seelsorgeamt

In der Erzdiözese

Bereits fixierte „Denk dich neu“-Projekte in der Erzdiözese Salzburg sind Chillen im Pfarrhof (in Uttendorf) und Jam Sessions (gemeinsames Musizieren im Salzburger YoCo). Auch eine „Walk-on-Water-Challenge“ soll es im Juni in Tirol geben. Spezielle Gottesdienste hören auf Namen wie „MoMo – Morgenlob Montag Morgens“ (15 Minuten mit Gott und dir in der Kollegienkirche), „Sunday Morning“ (live und online) oder „Morninglight“ (mit der KHG, St-Peter-Katakomben). „Wir freuen uns besonders, dass sich alle Regionen der Erzdiözese an der Initiative beteiligen“, sagt Andreas Huber-Eder von der Jungen Kirche Salzburg. Infos gibt es unterwww.denkdichneu.at

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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