Sie beherbergt Reliquien der Diözesanpatrone Rupert und Virgil
Neue Kapelle am Distelberg

Weihbischof Hansjörg Hofer weihte bei seinem Heimaturlaub die Kapelle. Mit der Familie Kröll feierten auch Pfarrer Hans Peter Proßegger, Diakon Anton Angerer und Bürgermeister Andreas Egger (l.). | Foto: RB/Schellhorn
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  • Weihbischof Hansjörg Hofer weihte bei seinem Heimaturlaub die Kapelle. Mit der Familie Kröll feierten auch Pfarrer Hans Peter Proßegger, Diakon Anton Angerer und Bürgermeister Andreas Egger (l.).
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Eine Seltenheit. Weihbischof Hansjörg Hofer weihte die neue private Herz-Jesu-Kapelle der Familie Kröll und setzte seltene Reliquien ein.

Stumm. Vor gut einem Jahr entschied sich Familie Kröll vom Distelberg, eine Familienkapelle zu bauen. Ein jahrelanger Herzenswunsch, der heuer verwirklicht wurde. „Es soll ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit sein für ein bisher gutes Leben und natürlich auch ein Zufluchtsort für zukünftige Sorgen und Nöte“, sagt Gerda Kröll. Die Familie war sich schnell einig: Es sollte eine Herz-Jesu-Kapelle werden. „In Tirol hat das Herz Jesu einen großen Stellenwert. Auch in unserer Familie.“ Sichtbar ist dieses über dem Tabernakel und neben der Eingangstür, wo gegenüber auch das Herz Mariens abgebildet ist. Die beiden stellen die Verbindung zwischen Gott und den Menschen dar und laden ein, Christus an diesem Ort nahe zu sein. Bemerkenswert ist auch das Kreuz, das auf dem Turm thront.

Es ist etwas ganz Besonderes, dass in den Altar einer Privatkapelle eine Reliquie eingemauert wird. Dafür hat sich die Familie eingesetzt, da eine Tochter hier ihre Hochzeit feiern möchte. „Wir sind sehr stolz, dass es uns gelungen ist, für unsere Kapelle Reliquien der Patrone unserer Erzdiözese, des heiligen Rupert und des heiligen Virgil zu erhalten“, freut sich Familie Kröll.

Drei Reliquien eingesetzt

Zudem wurden die Reliquien des heiligen Gereon, der 304 in der Nähe von Köln als Märtyrer sein Leben für Christus hingegeben hat, eingemauert. Die Reliquien sollen einerseits die Verbindung mit der Pfarrkirche Stumm, die ja auch dem heiligen Rupert geweiht ist, und andererseits mit der Erzdiözese Salzburg, deren erster Bischof Rupertus war, stärken. Der heilige Gereon soll motivieren, uns mutig zu Christus zu bekennen. Einer, der auch maßgeblich daran beteiligt war, dass diese Reliquien nach Stumm gekommen sind, ist Weihbischof Hansjörg Hofer. Ihm lag dies ebenfalls sehr am Herzen, gehört doch der Distelberg zu seiner Heimatpfarre Stumm, die jedoch zur politischen Gemeinde Aschau im Zillertal gehört. Deswegen wurde er auch besonders herzlich in seiner Heimat empfangen, unter anderen von Bürgermeis-ter Andreas Egger, einer Abordnung der Schützen von Aschau und Stumm und den Kindern der Familie Kröll, die traditionell mit einem Gedicht aufwarteten und einen Blumenstrauß überreichten.

Weihbischof Hofer bezeichnete die Kapelle in seiner Festpredigt als einen „durch die Weihe heiligen Ort, an dem uns Gott mehr als woanders nahe sein will. Es ist ein Ort, der Gott gehört, an dem wir Jesus begegnen können“. Diese Familienkapelle ist für ihn ein Rufzeichen und ein Fragezeichen: Sie rufe auf, Gott nicht zu vergessen, und stelle uns die vielleicht peinliche Frage: „Wie hältst du es eigentlich mit deinem Gott? Welche Rolle spielt er in deinem Leben?“

Einweihung war ein Fest

Weihbischof Hansjörg Hofer weihte die Kapelle und feierte mit vielen Gläubigen einen Gottesdienst, den die Bläsergruppe der Bundesmusikkapelle Stumm gestaltete. Er verlas das Dekret für die Einsetzung der Reliquien und segnete den neuen Altar. „Die Einweihung war sehr ergreifend“, beschreibt Gerda Kröll: „Es ist unbeschreiblich, wenn man selbst beitragen kann, einen Ort des Dankes, der Stille, des Gebets zu schaffen und so viele zur Einweihung kommen. Wir hoffen, dass unsere Kapelle nicht nur unserer Familie Kraft gibt, sondern auch vielen, die bewusst oder zufällig hierher kommen.“ Nach der heiligen Messe lud Familie Kröll in der ebenfalls neu eröffneten „Stoana Hitte“ alle Mitfeiernden zum „Krapfenessen“ ein.

Angelika Schellhorn, Daniela Pfennig

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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