30. April – Tag der Arbeitslosen
Jetzt geht‘s um Existenzsicherung

So aktuell wie heuer war der am Vortag des 1. Mai begangene Tag der Arbeitslosen noch nie. Die Existenzsicherung von Tausenden Arbeitslosen in Österreich ist dringender denn je. Darauf weist die Betriebsseelsorge in der Katholischen Aktion der Erzdiözese Salzburg hin.

Es ist zu erwarten, dass sich die Zahl der 400.000 Arbeitslosen vor der Krise auf bis zu 700.000 erhöht und ein rascher Rückgang ist „nachher“ nicht zu erwarten. Salzburg und Tirol sind besonders betroffen.
Daher müsse nun vorrangig die Existenz – besonders bei Teilzeitkräften – gegen ein dauerhaftes Abrutschen in die Armut gesichert werden, sagt Betriebsseelsorger Heiner Sternemann. Es müsse so auch verhindert werden, dass die Schere in der Verteilung der Einkommen noch weiter aufgehe.


Abrutschen in die Armut droht

Heute zeigt der österreichische Sozialstaat seine Stärken, unser soziales Netz kann viel mehr auffangen als bei unseren Nachbarn. Aber auch die Schwächen werden unübersehbar. Was vorher schon ein deutliches Problem war, wird jetzt zur persönlichen Katastrophe vieler Menschen, wie zum Beispiel das zu niedrige Arbeitslosengeld oder die zu niedrige Sozialhilfe. „Das Abrutschen in die Armut droht vielen, besonders den Teilzeitkräften aus Gastronomie oder Einzelhandel nach der Gleichung: wenig Einkommen – wenig Arbeitslosengeld“, ergänzt Betriebsseelsorgerin Angelika Fuchs.

Forderungen der Betriebsseelsorge und der Katholischen Aktion

  • Die Angleichung des Arbeitslosengelds auf das Niveau des Kurzarbeitseinkommens, um eine Aufzahlung aus der Sozialhilfe mit Vermögensverwertung zu vermeiden.

  • Die Lohnkostenförderung zu 100 Prozent für gemeinnützige und gesellschaftlich notwendige Tätigkeiten.

  • Kostenfreie Weiterbildungen online für Arbeitslose. Mit angepasster didaktischer Vermittlung sollen diese auch Menschen zugänglich gemacht werden, die bisher wenig Übung im Umgang mit digitalen Medien hatten. Besonders gering qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Migrantinnen und Migranten etc. brauchen Beratung und Unterstützung.
 

  • Da es auch nach der Krise mehr arbeitslose Menschen geben wird: eine gerechtere Verteilung der Erwerbsarbeit, etwa durch eine generelle Arbeitszeitverkürzung.



Mit diesen Forderungen stellen sich die Betriebsseelsorge der Erzdiözese Salzburg und die Katholische Aktion solidarisch an die Seite der verletzlichen Gruppen von Menschen, die besonders durch die Krise in ihrer Existenz gefährdet sind.

Foto: favorita/shutterstock.com

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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