Pfingsten
Hl. Geist: nicht nur zu Pfingsten
Der Hl. Geist ist da. Egal ob während der Coronapandemie oder zum Pfingstfest. Wie die Kraft von oben in den vergangenen Wochen gewirkt hat, erzählen Bernadette Lang und Andreas Huber-Eder.
Der Hl. Geist war in der Zeit des coronabedingten Lockdowns präsent – davon ist Andreas Huber-Eder überzeugt. „Er ist die Urkraft Gottes. So habe ich das selber in diesen speziellen Wochen erfahren. Trotz der Krise gab es Lebendigkeit und ein Zusammenrücken“, sagt der Leiter der Jungen Kirche Salzburg.Im gemeinsamen Feiern von Gottesdiensten – in der eigenen Familie und online –, aber auch in Streitsituationen habe er den Beistand von oben besonders wahrgenommen, erzählt Huber-Eder.
Freiwillig in Quarantäne
Dass der Geist Gottes manchmal zu außergewöhnlichen Si-tuationen führt, hat Bernadette Lang in den letzten Wochen hautnah erlebt. Gemeinsam mit rund 45 jungen Erwachsenen hat sich die Mitarbeiterin der Loretto Gemeinschaft freiwillig in der HOME Mission Base eingeschlossen.Ziel der Gruppe: Die selbst auferlegte Isolation soll die Online-Gottesdienste, die aus dem Haus an der Salzach ausgestrahlt werden, sichern. „Wenn eine Person bei uns erkranken würde, dann wären alle anderen auch nicht sicher“, sagt sie. „Es war eine Zeit der Fokussierung und hat uns auf das Wesentliche zurückgeführt. Viele haben sich die Frage gestellt: Was hat Priorität in meinem Leben?“
Heuer einmal anders
Pfingsten, das Fest des Hl. Geistes, wird für die junge Theologin in diesem Jahr ein besonderes Erlebnis. Normalerweise würde sie in diesen Tagen mitten in der Arbeit für das Fest der Jugend, ein Pfingstkongress für Tausende junge Menschen, stecken. In diesem Jahr musste das Festival aufgrund der aktuellen Coronakrise allerdings abgesagt werden.„Es ist um einiges ruhiger als sonst“, sagt Lang. Trotz der Absage soll es ein kleines Ersatzprogramm geben. Zwar nicht wie sonst im Salzburger Dom, dafür in mittlerweile bewährter Coronamanier: nämlich im Internet. Dorthin haben sich Messen und Gebete verlagert, vorübergehend.
Am 30. und 31. Mai erwartet die Teilnehmer unter dem Motto „a hero’s journey!“ Lobpreismusik, ein Vortrag von der Salzburger Psychiaterin Margarita Seiwald, Gottesdienste und Austausch.
Jugend braucht Programm
Beim Gespräch auf der Terrasse der HOME Mission Base, in der Bernadette Lang mittlerweile seit mehr als 70 Tagen ausharrt, betonen sie und auch Andreas Huber-Eder, wie wichtig es ist, in diesen Zeiten gute Inhalte für junge Christen anzubieten. Ohne Programm für die Jugend geht es nicht, das steht für beide fest.„Die jungen Menschen sind digital stark präsent. Es hat sich in letzter Zeit auch noch einiges getan, damit wir sie besser erreichen können“, erzählt der Leiter der Jungen Kirche Salzburg.
Intensive Gespräche via Telefon, Gottesdienste im Internet, aber auch Online-Spieleabende – das alles haben die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jungen Kirche in kürzester Zeit auf die Beine gestellt.
Allerdings: Während der Kontakt zu den Jugendlichen und jungen Erwachsenen sich als relativ unkompliziert entpuppte, war es mit den Kindern um einiges schwieriger.„Das ist auch gut zu verstehen. Nicht jedes Kind hat ein Smartphone“, sagt Huber-Eder und fügt schmunzelnd hinzu: „Was ja trotz allem auch nicht unbedingt schlecht ist.“
Lockerheit soll bleiben
Wie es nach Corona weitergehen soll? „Wir wissen nicht, was übermorgen sein wird. Ich sehe das aber locker und denke mir: Der Tag wird es bringen. Ich hoffe, dass wir uns ein bisschen von dieser Lockerheit und Spontaneität behalten können“, wünscht sich Andreas Huber-Eder. Bernadette Langs Hoffnung: „Dass wir danach nicht einfach zum alten Leben zurückkehren und dass wir die neue Dimension der digitalen Kirche beibehalten. Und schließlich, dass die Erkenntnisse, die jeder Einzelne für sich selbst gewonnen hat, auch in Zukunft bleiben.“
Lang und Huber-Eder sind sich einig. Dafür, dass ihre Wünsche und Hoffnungen Wirklichkeit werden, braucht es vor allem eines: eine große Portion des Hl. Geistes.
Das Online-Pfingstprogramm der Loretto Gemeinschaft findet am 30. Mai von 17 bis 22 Uhr und am 31. Mai von 9 bis 12 Uhr statt. Genaues Programm und Teilnahme unter www.festderjugend.at.
Foto: Die Hoffnung, dass aus dem Coronavirus auch Positives für die Zukunft wächst, teilen Bernadette Lang und Andreas Huber-Eder.
Foto: RB/Hogan
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.