Pfingsten in der Erzdiözese
Gottes Gegenwart macht Kirche
Geist-Erfahrung. Das Pfingstwochenende in der Stadt Salzburg war anders als üblich. Dennoch feierten Jugendliche und junge Menschen und füllten die Altstadt mit Leben: Beim Pfingstkongress der Lorettogemeinschaft, in und um den Dom bei der Firmung am Festtag.
Die Große Aula der Universität ist in poppiges Licht getaucht. Rockige Worship-Musik erfüllt den Raum. Die Lorettogemeinschaft rund um Hauptorganisator Georg Mayr-Melnhof hat es wieder geschafft, junge Menschen in den Bann des Glaubens zu ziehen. Das Thema war diesmal die Gegenwart Gottes.
„Ist Gottes Gegenwart noch unter uns? Gott sucht nicht nach Perfektion. Er sucht nach Menschen die ihn und seine Gegenwart vermissen“, sagte Johannes Hartl, Leiter vom Gebetshaus Augsburg, bei seinem Vortrag am Samstagnachmittag. Hartl war neben Maximilian Oettingen, Leiter der Lorettogemeinschaft, und Erzbischof Franz Lackner Impulsgeber am ersten Festivaltag in Salzburg. „Wir müssen aufhören immer danach zu fragen, was die Kirche attraktiv machen kann. Das Einzige, was die Kirche attraktiv macht, ist die Gegenwart Gottes“, erklärte der Theologe.
In den letzten Jahren war es bereits zur Tradition geworden, dass Georg Mayr-Melnhof, Gründer der Lorettogemeinschaft, den letzten Vortrag des Pfingstkongresses in Salzburg übernimmt. Diesmal kündigte der frischgeweihte Diakon eine große Veränderung für das kommende Jahr an: „Wir werden unser Fest der Jugend nicht mehr im Salzburger Dom veranstalten. Wir merken, es ist Zeit, dass wir anfangen, in unseren Heimatorten, Pfarren, Regionen Pfingstfestivals zu veranstalten.“ Die Lorettogemeinschaft träumt davon, in den kommenden Jahren an vielen verschiedenen Orten kleinere und größere Pfingst-Feste zu feiern.
Rund um den Dom
„Gebt Gott in eurem Leben eine Chance!“ Mit diesen Worten wandte sich Erzbischof Franz Lackner beim Pfingstgottesdienstes im Salzburger Dom an die 20 Firmkandidatinnen und -kandidaten, die mit ihren Patinnen und Paten nach Salzburg gekommen waren.
In seiner Predigt wünschte der Salzburger Erzbischof den Jugendlichen eine „ehrliche Nachdenklichkeit“ über Ursprung, Ziel und Sinn des Lebens. Das eigene Gewissen und die Glaubensgemeinschaft stellte er dabei als zwei wesentliche „Leuchttürme“ auf dem Lebensweg vor, die in schwierigen Momenten Orientierung bieten. „Die Gefahren des Lebens liegen oft in der Oberflächlichkeit, in der Vordergründigkeit, in der Gedankenlosigkeit“, warnte Lackner. An diesem Pfingstsonntag wünschte der Salzburger Erzbischof den Anwesenden im Besonderen „einen Schuss Heiligen Geist“ und damit eine göttliche Perspektive auf das eigene Leben.
Nach der Firmung gab es rund um den Dom für Familien und Kinder, Kulturinteressierte und Sprachbegeisterte ein buntes Programm von Seelsorgeamt und Katholischer Jugend zum Thema Geist und Pfingsten. Neben einer Schnitzeljagd für Familien gab es Gottesdienste und Stadtführungen in mehreren Sprachen. Auch wenn das Wetter am Pfingstsonntagvormittag noch nicht so einladend war, fanden sich am Nachmittag Eltern mit ihren Kindern zur Schnitzeljagd vor dem Dom ein. Für pfingstliches Brausen sorgte eine Windmaschinen-Installation in der Bibelwelt. Besucherinnen und Besucher machten eine sinnliche „Geist-Erfahrung“.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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