Glocknerwallfahrt im Dirndl
Für Frauen geht es bergauf

Das Gipfelglück ist den Frauen ins Gesicht geschrieben. � | Foto: RB/Olivia Keglevic
3Bilder
  • Das Gipfelglück ist den Frauen ins Gesicht geschrieben. 
  • Foto: RB/Olivia Keglevic
  • hochgeladen von Ingrid Burgstaller

Ihre Funktionskleidung tauschten 19 Frauen bei der Glocknerwallfahrt gegen ein Dirndl. Sie erinnerten damit in Dankbarkeit an frühere Generationen. So mancher Bergsteiger, der ihnen begegnete, machte Fotos von der bunten Truppe.

Olivia Keglevic ist Leiterin der Katholischen Frauenbewegung (kfb) und Initiatorin dieses besonderen Frauen-Bergabenteuers. Sie beschreibt die Idee dahinter: „Wir unterhielten uns darüber, dass Frauen immer schon darum gekämpft haben, mit den Männern auf Wallfahrt mitgehen zu dürfen. Und, wenn es ihnen erlaubt wurde, gingen sie dann in ihren schweren, schwarzen Überröcken und schlechten Schuhen mit – wie etwa eine Chronik aus Hüttschlag belegt.“ Das Dirndl sei dazu generationenlang die alpenländische Arbeitskleidung der Frauen gewesen. „Es wurde von Generation zu Generation weitergegeben – heute würde man sagen: Das Dirndl ist nachhaltig, regional und zeitlos“, so Keglevic. Sie erzählt, dass die Frauen die ungewohnte Bergkleidung als erstaunlich angenehm empfunden haben. Ein Blickfang waren sie für jene Bergsteiger, die ihnen am Weg begegneten. „Sie machten Fotos von uns und waren von unserer Buntheit ganz begeistert.“

Die Route über die Untere Pfandlscharte hatte es in sich. „Zwar mussten wir heuer nicht über das Schneefeld aufsteigen, doch die steilen Steinhänge neben dem Schneefeld waren Herausforderung genug, genauso wie die 1.600 Höhenmeter, die jeder viel abverlangten.“ Das Fazit der Organisatorin: „Nicht nur Männer lieben das Abenteuer, auch Frauen.“

Wunsch: Nächstes Jahr wieder

In der Kirche von Heiligenblut war die Frauenliturgie schließlich stimmiger Schlusspunkt der gemeinsamen zwei Tage. „Hier kam das Leben der Frauen zu Sprache, ihre Ängste und ihre Nöte, aber auch ihre Dankbarkeit und ihre Freuden“, berichtet Olivia Keglevic, die zum Abschied folgende Frage am häufigsten hörte: „Wohin gehen wir nächstes Jahr – wieder im Dirndl?“

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.

Powered by PEIQ