Heiliger Rupert
Einzigartige Rupert-Bilder

Beeindruckende  Deckenfresken in der Stummer Pfarrkirche. | Foto: RB/Daniela Pfennig
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  • Beeindruckende Deckenfresken in der Stummer Pfarrkirche.
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Deckenfresken. In der Pfarrkirche der Tiroler Gemeinde Stumm befindet sich die umfassendste Lebensdarstellung des Patrons unserer Erzdiözese.

Viele Kirchen und Pfarren sind dem Diözesanpatron geweiht und werden als „Ruperti-Kirche“ bezeichnet. Eine ganz besondere steht im Tiroler Anteil der Erzdiözese: „In unserer Pfarrkirche ist der größte Zyklus des Rupertuslebens den wir kennen, auf einem beeindruckenden Deckengemälde abgebildet“, freut sich Pfarrer Hans Peter Proßegger aus Stumm. Seine Vermutung für den Grund: „Seit Jahrhunderten ist der Fluss Ziller die Diözesangrenze. Am äußersten Rand der Erzdiözese, also hier im Zillertal, wollten die Menschen ein sichtbares Zeichen setzen, zu welcher Diözese sie gehören. Und auch heute noch sind wir hier stolz, dass wir Teil der Erzdiözese Salzburg sind.“

Großer Kirchenschatz

Der bedeutendste Tiroler Kirchenmaler des Rokoko, Christoph Anton Mayr, stattete die Stummer Kirche Mitte des 18. Jahrhunderts mit reichen Deckenfresken aus. Die vier mächtigen Bilder, die den Eindruck erwecken, als würden sie in den offenen Himmel hineinragen, präsentieren Episoden aus dem Leben des heiligen Rupert. Die Darstellungen folgen den damals verbreiteten Erzählungen: Gegenüber dem südlichen Eingang sieht man den heiligen Bischof gefesselt, wie er aus seiner Heimatstadt Worms verjagt wird. In der nächsten Szene tauft Rupert im bischöflichen Ornat den Bayernherzog Theodo in Regensburg, wohin er geflüchtet war. Das dritte Bild über der Empore präsentiert einen Kirchenraum, in dem der hochbetagte Heilige seinen Nachfolger Bischof Vitalis I. von Salzburg weiht. Die vierte, ganz offen gehaltene Abbildung, zeigt die Verehrung des heiligen Kreuzes durch den bayerischen Herzog und den heiligen Rupert.

Lange Zeit verborgen

Die Fresken wurden mehrmals übermalt, beispielsweise 1896/98, um dem Kirchenraum ein neoromanisches Kleid zu verleihen. „Seit 1946/47 ist ein Teil der Deckenbilder zu sehen. Aber erst im Zuge der letzten Restaurierungsarbeiten 1991 (1985 wurde mit der Behebung der Schäden am Deckengewölbe begonnen) wurden alle Darstellungen vom Salzburger Restaurator Josef Ghezzi freigelegt“, weiß Pfarrer Hans Peter Proßegger.Der Diözesanpatron ist auch noch an anderen Stellen in der Pfarrkirche präsent: Den Hochaltar flankieren die heiligen Rupert und Virgil, am Joch vor dem Chorbogen ist das letzte heilige Messopfer Ruperts dargestellt und auf dem Chorbild betet er mit der Gottesmutter vor der Heiligsten Dreifaltigkeit.
Dass in der Pfarre Stumm der heilige Rupert auch heute noch sehr geschätzt und verehrt wird, zeigt auch, dass für die vor kurzem neu geweihte Kapelle am Distelberg eine Reliquie des heiligen Rupert erworben werden konnte. Am Rupertitag wird das Kirchenpatrozinium mit dem ehemaligen Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz als Festprediger, einer Schützenabordnung und Vertretern der Gemeinden sowie dem Pfarrgemeinde- und -kirchenrat gefeiert. Musikalisch gestaltet den Gottesdienst um 19 Uhr der Stummer Kirchenchor.

„Nasse Diözesangrenze“

Seit spätestens 739 verläuft übrigens die Diözesangrenze mitten durchs Zillertal. Der Fluss Ziller bildet die „nasse Grenze“ zwischen der Erzdiözese Salzburg und dem Bistum Brixen oder seit 1920 der Diözese Innsbruck. Ein Merkmal dafür sind die grünen Kirchtürme auf der in Fließrichtung rechten Seite des Zillers, die roten auf der linken Seite zählen zur Diözese Innsbruck.

Daniela Pfennig

Beeindruckende  Deckenfresken in der Stummer Pfarrkirche. | Foto: RB/Daniela Pfennig
Der hl. Rupert am Hochaltar in Stumm. | Foto: RB/Angelika Schellhorn
Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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