Pfarrgemeinderat
Dynamik ins Pfarrleben

Pressekonferenz am Bildschirm: Klaudia Achleitner und PGR-Bischof Josef Marketz (oben links) zeigten Journalistinnen und Journalisten, was Ehrenamtliche leisten. | Foto: RB/mih
  • Pressekonferenz am Bildschirm: Klaudia Achleitner und PGR-Bischof Josef Marketz (oben links) zeigten Journalistinnen und Journalisten, was Ehrenamtliche leisten.
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Pfarrgemeinderäte warten darauf, nach der bundesweiten Wahl am 20. März neu besetzt zu werden. Während in den Pfarren die Suche nach ehrenamtlichen Kandidatinnen und Kandidaten läuft, liefern Hauptamtliche Unterstützung. So fragten sie nach, wie die Stimmung in den Teams sei – und welches das wichtigste Thema in den Pfarren ist.

von Michaela Hessenberger

3.000 Pfarren in ganz Österreich, rund 30.000 gewählte und zusätzlich etwa 15.000 kooptierte Pfarrgemeinderätinnen und -räte und insgesamt bis zu 300.000 aktive Jugendliche, Frauen und Männer in den Pfarren: Diese kirchlichen Zahlen können sich sehen lassen. Sie zeigen, wie hoch der freiwillige Einsatz ist.
„Pfarrgemeinderäte bringen Dynamik ins Pfarrleben“, sagte Josef Marketz bei einer gut besuchten Online-Pressekonferenz. Der Kärntner Diözesanbischof ist in der Österreichischen Bischofskonferenz für den Pfarrgemeinderat (PGR) zuständig. Mit Blick auf die Neuwahlen am 20. März dieses Jahres schätzt er, dass rund die Hälfte der Ehrenamtlichen in den Teams bleibt.

Durch die Wahl kämen neue Namen, Gesichter, Charismen. Ihre Aufgaben? „Seelsorgliche Ziele in den Pfarren planen, beschließen und umsetzen“, fasst es Klaudia Achleitner zusammen. Sie ist im Seelsorgeamt der Erzdiözese Salzburg PGR-Referentin und auf Österreich-Ebene Geschäftsführerin und Sprecherin für ihre Kolleginnen und Kollegen in den Diözesen.

Richtungsentscheidungen sind möglich

Damit dieses riesige Maß an freiwilligem, unentgeldlichem Einsatz in der breiteren Öffentlichkeit gesehen wird, präsentierten Achleitner und Marketz die Ergebnisse einer Umfrage, bei der rund 3.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer 18 Fragen beantwortet haben. Ziel war, ein Stimmungsbild in den Teams der Pfarrgemeinden zu erhalten.

Klaudia Achleitner erklärt: „82 Prozent der Befragten schätzen am Pfarrgemeinderat, dass sie mitreden können, im Sinne von Richtungsentscheidungen im Gremium treffen“. Bei den drei wichtigsten Aufgaben des PGR folgt nach der allgemeinen Aussage „das kirchliche Leben vor Ort gestalten“ (70 Prozent), als erste spezielle Aufgabe mit 42 Prozent „dafür zu sorgen, dass die Menschen, die hier leben, die christliche Botschaft spüren“. Zwei Drittel erleben es als bereichernd und erfüllend, „Projekte gemeinsam umzusetzen“. Demnach packen Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte an und verstehen sich als handlungsstark und konkret. Gleichzeitig geben 44 Prozent an, das zu tun, damit „der Glaube lebt“.

Kritik gab es, als es um die Sitzungen ging: Die Zufriedenheit mit der eigenen Sitzungstätigkeit sei insgesamt groß, sagt Achleitner. Doch ein Drittel, unter ihnen vor allem jüngere Pfarrgemeinderätinnen und Pfarrgemeinderäte, gab an, dass sie die Sitzungen als uneffizient empfinden.

Wo Mitgestalten gefragt ist

Dafür steigt die Zufriedenheit, wenn die Sprache auf das Umsetzen kommt. Im Rückblick auf die PGR-Periode 2017–22 gaben 82 Prozent der Befragten an, neue Akzente im Bereich „Liturgie. Feste im Jahreskreis“ gesetzt zu haben. Neue Wege gab es auch im Bereich der Verkündigung: „Sakramentenvorbereitung“ (73 Prozent) und „Öffentlichkeitsarbeit“ (67 Prozent). Dann folgt schon die „Caritas, soziale Themen“ mit 60 Prozent. Immerhin 56 Prozent geben an, sicher bedingt durch die Corona-Pandemie, Schritte in der digitalen Kommunikation zu setzen und die digitalen Medien auch als Mittel der Verkündigung zu nutzen.

Synodal heißt im Gespräch zu bleiben

In Bezug auf den Slogan „mittendrin“ der PGR-Wahl stellte Marketz fest, dass die Pfarren trotz dieses Wunsches „manchmal auch wie eine Burg oder ein Schloss“ seien. Es gehörten daher „Fenster und Türen weit geöffnet und man muss raus“, so der Referatsbischof, der sich hier auf Papst Franziskus berief. Dieser habe eine synodale Kirche vor Augen, die als „Kirche, die auf die Menschen zugeht und sie auch einbindet“ zu verstehen sei.

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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