Sei So Frei – Stern der Hoffnung
Bildung macht den Unterschied

Das Heranwachsen im Mukuru-Armutsviertel in Nairobi ist mit vielen Gefahren verbunden. Die Ordensgemeinschaft „Sisters of Mercy“ setzt konkrete Zeichen der Hoffnung und eröffnet den Weg in ein anderes Leben. Sie schenken ihnen Zuwendung und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung. | Foto: RB/Sei So Frei
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  • Das Heranwachsen im Mukuru-Armutsviertel in Nairobi ist mit vielen Gefahren verbunden. Die Ordensgemeinschaft „Sisters of Mercy“ setzt konkrete Zeichen der Hoffnung und eröffnet den Weg in ein anderes Leben. Sie schenken ihnen Zuwendung und ermöglichen den Kindern und Jugendlichen eine Schul- und Berufsausbildung.
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Stern der Hoffnung. Die größten Armenviertel Afrikas befinden sich in Nairobi. Der Mukuru-Slum ist das Zuhause von 700.000 Menschen, sie leben im Elend auf engstem Raum. Tausende Kinder hungern, durchstöbern Müll, wissen nicht wo sie schlafen sollen. Der Stern der Hoffnung – die Adventsammlung von Sei So Frei, gibt ihnen die Chance auf Bildung und Gesundheit.

Im Mukuru-Slum in Nairobi kommen 80.000 Menschen auf einen Quadratkilometer. Zum Vergleich: In Wien sind es 4.500. Toiletten, fließendes Wasser oder eine Müllabfuhr gibt es im Armenviertel nicht. Bei Hitze droht Gefahr durch Brände, die sich rasch ausbreiten. Bei stärkerem Regen kommt es zu Überflutungen. Kaum jemand hat einen Job, jeder Tag ist ein Kampf ums Überleben. Am schlimmsten ist es für Kinder, die keine Familie haben und auf sich alleine gestellt sind. Sie ernähren sich von den Essensresten, die sie im Müll finden. Mitten im Slum arbeiten seit 1985 die „Sisters of Mercy“, eine in Irland gegründete Schwesterngemeinschaft. Sie betreibt das „Mukuru Promotion Centre“. Für Kinder, die hier andocken können, ist es der erste Schritt weg aus der Hoffnungslosigkeit, mit der sie von klein an konfrontiert sind.

Mutter der Mukuru-Kinder

Schwester Mary Killeen leitet die Einrichtung, bekannt ist sie als „Mutter der Kinder von Mukuru“. Ihr ist es zu verdanken, dass es mittlerweile Schulen, ein Berufsbildungs- und ein Rehabilitationszentrum sowie ein Spital gibt. Sei So Frei, die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung, unterstützt die engagierte Ordensfrau seit dem Jahr 2011.Wie Bildung die Zukunft der Slumkinder verändert belegen eindrucksvoll die Zahlen: 6.500 Mädchen und Buben lernen in vier Schulen. 450 besuchen eine weiterführende Schule und 150 Jugendliche schließen jährlich eine Berufsausbildung ab. Sie haben eine echte Chance, dem gefährlichen Alltag auf der Straße zu entkommen und damit der Kriminalität und dem Risiko von Banden oder der Polizei erschossen zu werden. Große Wirkung hat die Arbeit im Rehabilitationszentrum.

Die Schwestern nehmen jedes Jahr 60 Kinder zwischen 8 und 16 Jahren ohne Familie auf. Erstmals erfahren sie es was es heißt, Aufmerksamkeit, Unterstützung und Zuwendung zu erfahren. Je nach den persönlichen Stärken werden sie unterrichtet, legen Prüfungen ab und können ihre Berufsausbildung beginnen. Als Schneiderinnen, Maurer, Installateure oder Computerspezialistinnen sind sie gerüstet, ihr Leben selbstständig zu meistern.

Wir lassen sie nicht im Stich

Der Ausbruch der Covid-19- Pandemie hat die Lage in Mukuru zugespitzt. Es gelten strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Polizei hindert die Menschen daran, das Armenviertel zu verlassen. Die Folgen sind dramatisch. Die Leute haben keine Möglichkeit mehr an Nahrung zu kommen. Die Essensausgaben der „Sisters of Mercy“ werden regelrecht überrannt. Behörden forderten deshalb eine Einstellung dieser Hilfe. Dem will sich Schwester Mary Killeen aber nicht beugen. „Wir lassen die Menschen nicht im Stich“, stellt sie klar. Sie und ihre Mitschwestern sind derzeit gefordert wie nie zuvor. Sie sorgen sich auch um den Schutz vor Ansteckungen. „Es braucht mehr Desinfektionsmittel, Medikamente und Fieberthermometer (Corona-Tests sind nicht leistbar) sowie Masken für die Mitarbeiter.“ Große Sorgen macht die derzeit problematische Wasserversorgung. „Wir haben mit der Regierung vereinbart, dass im Slum jetzt ein Brunnen gebohrt wird. Wir kümmern uns um die Strom- und Wartungskosten“, berichtet Schwester Mary hoffnungsvoll. Trotz aller Herausforderungen verliert sie nie die Zuversicht und sagt voller Überzeugung: „Ich liebe meine Arbeit, weil ich den Unterschied sehe, den sie im Leben der Kinder und Slumbewohner macht.“

Sei So Frei unterstützt die Sisters of Mercy und ihre Arbeit im Mukuru-Slum mit der „Stern-der-Hoffnung“-Adventsammlung.

☛ Mit 26 Euro versorgen Sie ein Kind einen Monat lang mit Essen.
☛ 80 Euro kostet die medizinische Versorgung eines Kindes.
☛ 270 Euro finanzieren einem Kind ein Jahr Schule und Leben.
☛ Spenden Sie unter www.seisofrei.at

Erzbischof Franz Lackner | Foto: RB/eds

Aus dem Hirtenbrief von Erzbischof Franz Lackner

Liebe Schwestern und Brüder!
Wenn ich auf das Jahr 2020 zurückblicke, dann hat uns – und die ganze Welt – die Corona-Pandemie in einem Ausmaß betroffen, das sich wohl niemand vorher vorstellen konnte. Viele Menschen haben ihre Lieben verloren, konnten sie nicht einmal begleiten oder sich von ihnen verabschieden. Auch wenn zeitweise sogar die Kirchen leer bleiben mussten, bin ich überzeugt, dass gerade wir als Kirche in solchen Notsituationen eine wichtige Botschaft zu verkünden haben. Jesaja hat sie so formuliert: „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott“ (Jes 40,1).Das „Angst-Nehmen“ und „Trösten“ zeigt an, wie uns eine frohe Botschaft hilft, durch schwierige Zeiten zu kommen. Wobei Trösten nicht Bemitleiden meint. Trösten heißt: Mut schenken, stärken, ermächtigen.

Dieses Stärken von Armen, Trösten und Heilen von Kranken, Ernähren von Hungern- den ist auch das Anliegen von Sei So Frei, der entwicklungspolitischen Organisation der Katholischen Männerbewegung.

Seit über 60 Jahren sammeln unsere Pfarren im Advent für diese Entwicklungshilfe in den ärmsten Ländern der Welt, heuer ganz besonders für Kinder in Afrika.Im Mukuru-Slum in Nairobi bieten die einfachen Hütten kaum Schutz gegen Hitze und Regen. Manchmal haben die Kinder nicht einmal einen Platz zum Schlafen. Sie haben Hunger, es fehlen Toiletten und fließendes Wasser. Die mangelnde Hygiene verursacht Krankheiten und sich im Armenviertel vor Corona zu schützen, ist unmöglich. Wenn alle auf engstem Raum leben, wie kann da Abstand gehalten werden? Wenn es kein sauberes Wasser gibt, wie sollen da Hände gewaschen werden?

Gemeinsam mit Schwester Mary und den „Sisters of Mercy“ können wir das ändern.

Ich möchte Sie bitten, dieses Werk der christlichen Nächs-tenliebe mit Ihrer Spende zu unterstützen. Damit schenken wir den Kindern Hoffnung und Zukunft.Ich wünsche Ihnen, liebe Schwestern und Brüder, Ihren Kindern und Familien eine gesegnete Adventzeit, Gesundheit und ein freudenreiches Fest der Menschwerdung Gottes!

Erzbischof Franz Lackner

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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