Krippenleben
Betlehem ist im Flachgau

Kleine Kunstwerke. In dem großen Figurensatz gleicht keine Figur der anderen: Salzburger Wachs- und barocke Schnitzfiguren aus dem 18. Jahrhundert und Nazarener Holzfiguren des 19. Jahrhunderts. | Foto: Foto: RB/Enzinger
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  • Kleine Kunstwerke. In dem großen Figurensatz gleicht keine Figur der anderen: Salzburger Wachs- und barocke Schnitzfiguren aus dem 18. Jahrhundert und Nazarener Holzfiguren des 19. Jahrhunderts.
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In der Neumarkter Filialkirche können Interessierte eine einzigartige Landschaftskrippe entdecken.Neumarkt/Wallersee.

„Es ist schon erstaunlich, dass nicht nur Kathedralen und Pfarrkirchen mit großartigen Kunstschätzen ausgestattet sind, sondern auch kleine Filialkirchen wie hier in Pfongau kulturhistorische Glanzstücke wie die Krippe besitzen“, sagt Franz Paul Enzinger, Kultur- und Brauchtumsexperte in Neumarkt am Wallersee. Für das Katholische Bildungswerk öffnet er Tür und Tor der historischen Landschaftskrippe mit ungewöhnlichen Dimensionen: 3 Meter breit und 1,80 Meter hoch.

Das Besondere ist außerdem, dass orientalische und salzburgische Elemente eine ganz eigene Atmosphäre ergeben. Palast und Tempel deuten auf den tatsächlichen Schauplatz des weihnachtlichen Geschehens im Heiligen Land hin, die ganze Umgebung mit der hoch aufragenden dreidimensionalen Felslandschaft zeigt aber einen Bezug zur Heimat Flachgau.

Das Zentrum der Krippe ist der Stall von Betlehem, eine einfache Holzkonstruktion mit einem flachen Strohdach. Der Platz vor dem Stall und dem ganzen Krippenberg ist vorne durch eine schöne Holzbalustrade abgegrenzt. Im rechten Teil des Vorplatzes fallen die Bürgerhäuser und davor der kunstvolle hohe Schalenbrunnen auf.Als Szenarium für die vielschichtigen Darstellungen dient eine steile Berglandschaft. Der linke Gipfel bildet eine Almidylle, der rechte trägt eine Burg. In die Landschaft hinein sind rund zehn Meter Wege angelegt, mit Geländern versehen.

Viele Figuren tummeln sich

„Der Pfongauer Krippenberg befindet sich im Originalzustand. Seit seinem Bestehen steht er jedes Jahr zwischen dem Heiligen Abend und Mariä Lichtmess (2.Februar) auf dem gleichen Platz“, erklärt der Pädagoge. Er zeigt einen figuralen Bestand aus drei Epochen.Insgesamt gehören zur Krippe mehr als 150 „Krippenmandln“, die meisten davon mit jeweils 20 bis 24 cm Größe und mit schönen Bekleidungen. Ein paar Figuren dürften ur-sprünglich freilich eine andere Funktion gehabt haben: Sie dienten einmal als Spielzeug. Dazu kommt aber als Pfongauer Spezifikum die Darstellung eines regen Wirtschaftslebens. „Dass sogar der Salzburger Hanswurst auftaucht , ist wahrscheinlich ein Pfongauer Unikat“, schmunzelt Enzinger.

Enzinger/dap

Kleine Kunstwerke. In dem großen Figurensatz gleicht keine Figur der anderen: Salzburger Wachs- und barocke Schnitzfiguren aus dem 18. Jahrhundert und Nazarener Holzfiguren des 19. Jahrhunderts. | Foto: Foto: RB/Enzinger
Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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