Seelsorge
Voller Einsatz an der Uni
Eine typische Studentenstadt ist Salzburg nicht. Wie kann man es trotzdem schaffen, als Kirche Studierende zu erreichen? Antworten darauf gibt Seelsorgerin Anna Franz von der „Jungen Kirche an der Universität“.
von Alexandra Hogan
Acht Jahre ist es her seit Anna Franz ihre Koffer gepackt hat und in die Mozartstadt gezogen ist. Heute ist die gebürtige Kärntnerin studierte Fachtheologin und steht jenen Studierenden zur Seite, denen es so geht, wie es ihr selbst einst ergangen ist. Wer nämlich in das Unileben startet, steht oftmals vor Fragen wie: Wo finde ich Anschluss? Wer ist für mich da, wenn ich Herausforderungen bewältigen muss? Wie kann ich mich engagieren?
Eine Anlaufstelle für alle
Antworten gibt es bei der „Jungen Kirche an der Universität“. Die neue Einrichtung der Erzdiözese kombiniert jene Angebote, die in der Vergangenheit das TheologInnenzentrum Salzburg leistete, mit denen der Katholischen Hochschulgemeinde – und möchte sowohl Studierende aller Fakultäten, als auch Theologiestudentinnen und -studenten im Speziellen erreichen. Seit Oktober ist Anna Franz Mitarbeiterin im jungen Team und kümmert sich dabei vor allem um die „Theos“.
„Konkret geht es um ein Ausbildungsprogramm, das jene Studierende besuchen sollen, die einmal in der Pastoral oder Schule arbeiten möchten. Das Studium alleine ist nämlich nicht genug“, sagt sie. Das Programm ermögliche es ihnen, neben dem theoretischen Wissen an der Uni praktische Erfahrungen zu sammeln.Ein weiteres Ziel der neuen Institution: „Wir wollen jene Studierende erreichen, die nicht unbedingt von Haus aus einen Zugang zu Kirche und Spiritualität haben. Das ist gerade an einem Standort wie Salzburg, an dem die Fakultäten so verstreut sind und wo es kein typisches Studentenleben gibt, nicht einfach“, sagt die Theologin.
Niederschwellige Angebote
Deswegen sei es wichtig, auf niederschwellige Angebote in der Stadt zu setzen. Will heißen: Das Programm ist interreligiös und ökumenisch geprägt und bietet Veranstaltungen aus unterschiedlichen Spiritualitäten. „Die Theologiestudenten sind eben nur ein Teil unserer Zielgruppe. Wir möchten ein Angebot setzen, bei dem auch kirchenferne Menschen sich etwas mitnehmen können.“Nicht zuletzt wollen die Mitarbeiter des Teams auch die angehenden Theologen untereinander vernetzen: „Sie kommen oftmals aus komplett unterschiedlichen Richtungen. Manche sind in Ordensgemeinschaften, andere sind von einer gewissen Spiritualität geprägt. Das kenne ich aus meiner Unizeit – oft entstehen Meinungsverschiedenheiten und Missverständnisse. Wir möchten uns für Austausch, Offenheit und Akzeptanz untereinander einsetzen.“
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.