Fest der Jugend
Schritte auf neuen Wegen

Aus der Großen Aula  in  Salzburg grüßten die Teilnehmenden mit Erzbischof Lackner alle an den Standorten des Festes der Jugend. | Foto:  RB/T. Bosina
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  • Aus der Großen Aula in Salzburg grüßten die Teilnehmenden mit Erzbischof Lackner alle an den Standorten des Festes der Jugend.
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Teilen bringt Wachstum. Tausende Menschen im Dom, eine Riesenparty des Glaubens in Salzburg – so kannten wir zu Pfingsten das Fest der Jugend der Loretto-Gemeinschaft. Heuer war alles anders: statt das Glaubensfest auf Salzburg zu konzentrieren, feierten junge Menschen an 32 Orten in fünf europäischen Ländern gemeinsam den „Geburtstag der Kirche“. Es entstand ein Netzwerk von Lobpreis, Gebet und Predigten.

von Anna Tiefenthaler

Lobpreis, Gebete und inspirierende Talks – für Tausende junge Menschen gab es endlich wieder ein ganz auf sie zugeschnittenes Pfingstfest. Nach dem Coronaschock keimte eine Idee und damit Hoffnung im Gründer der Loretto-Gemeinschaft. Georg Mayr-Melnhof formulierte 2021 einen Wunsch: „Wir wollen anfangen in unseren Heimatorten, Pfarren und Regionen Pfingstfestivals zu veranstalten.“ Nur ein Jahr später ist die Vision wahr geworden: in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Südtirol und in London feierten zahlreiche Jugendliche zu Pfingsten ihren Glauben und waren dennoch alle miteinander verbunden.

Neben regional unterschiedlichen Programmen mit Vorträgen und Talks, Gebeten, Gottesdiensten und Freizeitaktivitäten an den 32 Standorten in fünf europäischen Ländern waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeitweise per Livestream verbunden. In Salzburg war die Große Aula der Universität Ort des Geschehens. Hier gestaltete am Samstag Andreas Boppart, Theologe, Prediger, Buchautor und Leiter des christlichen Missionswerks „Campus für Christus Schweiz“ am Vormittag einen Impuls, der an allen teilnehmenden Standorten per Livestream zu sehen war. Boppart, sichtlich bewegt vom Kriegsgeschehen in der Ukraine, sprach über Gott als Gott des Friedens. „Gott legt von Beginn an Frieden in uns hinein, in jeden ganz persönlich. Er kann und will diesen Frieden mit uns in die Welt hinaustragen.“ Die Fähigkeit, Frieden zu bringen, habe jede und jeder von Gott erhalten.

Mutig vorangehen

Beim anschließenden Gottes­dienst mit Erzbischof Franz Lackner konnten die Teilnehmenden ebenfalls per Livestream mitfeiern. Mit Abenden der Barmherzigkeit ging der erste Tag des Festivals zu Ende. Dabei konnten die Jugendlichen an allen Orten beichten, für sich beten lassen und Gott in Eucharistie und Lobpreis begegnen. Dadurch gut ge­stärkt feierten sie am Sonntag das Pfingsthochamt. In Salzburg wurde es mit dem Sunday Morning der Home Church verbunden. In seiner Predigt ging Georg Mayr-Melnhof auf das Pfingstereignis in Jerusalem ein. Pfingstliche „Obergemächer“ wie diese brauche es wieder mehr. Die Menschen sollten das Kommen des Heiligen Geistes erwarten, andere damit aufmerksam machen und mutig vorausgehen. So wie die Jünger damals.

Das traditionelle Gebet um den Heiligen Geist für Stadt und Land Salzburg musste zwar wetterbedingt ausfallen, doch ließen sich die Teilnehmenden gerne ermutigen, beständig für die Heimat zu beten. In Salzburg ging am Sonntagabend das zweitägige Fest mit einer Party im Stieglkeller zu Ende.

Erzbischof Franz Lackner: Gott Raum geben

Erzbischof Franz Lackner feierte mit Jugendlichen am Samstag in der Großen Aula der Universität Salzburg einen Gottesdienst. Dabei ging er besonders auf den Krieg in der Ukraine ein. Er lud alle dazu ein, über sich hinaus zu denken. „Denken wir an die Menschen in der Ukraine, loben und preisen wir auch für sie Gott.“

Der Erzbischof appellierte an die Gläubigen, Räume zu öffnen, „wo Gott euch ganz inne sein kann, euch überrascht“. Er selbst habe sich an Situationen erst später in seinem Leben erinnert, wo Gott bei ihm gewesen sei, ohne dass er es gewusst habe. Heute habe die Gesellschaft oft sogar vergessen, „dass sie Gott vergessen hat“. Der Glaube im „so genannten christlichen Abendland“, scheine sich zu verflüssigen. Dabei sei das Wort „innerer als uns bewusst ist“, die Heilige Schrift sei keine Handlungsweise, sondern jeder Einzelne komme mit seiner Geschichte darin vor, zeigte sich der Erzbischof überzeugt.

Er plädierte dafür, Gott Raum zu geben, „wo er einfach nur da sein kann“. Gott wolle mit dem Menschen sein, mit Gott sei selbst das Scheitern „ein glückliches Scheitern“, das habe er oftmals selbst so erlebt.

Viele Bischöfe feierten mit

Neben Erzbischof Lackner feierten viele heimische Bischöfe Pfingstgottesdienste mit den jungen Gläubigen, so „Jugendbischof“ Stephan Turnovszky in Linz und Bischof Josef Marketz in Klagenfurt. Den Pfingstsonntag feierten Bischof Hermann Glettler mit den Jugendlichen in der Innsbrucker Spitalskirche und Bischof Benno Elbs im Feldkircher Dom. Der steirische Bischof Wilhelm Krautwaschl kam zum Loretto-Pfingstfest ins Zisterzienserstift Rein, der St. Pöltner Bischof Alois Schwarz feierte die Messe in der Pfarrkirche Wieselburg. 

Zahlen rund um das Fest der Jugend

An 32 Orten in Österreich, Deutschland, Südtirol, der Schweiz und London feierten rund 8.000 junge Gläubige zu Pfingsten das Fest der Jugend der Loretto-Gemeinschaft. In Salzburg sorgten rund 140 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für einen gelungenen Ablauf des Festes und störungsfreie Streams. An allen anderen Standorten arbeiteten jeweils gut 40 Personen für das Fest. So kommen 1.300 Mitarbeitende zusammen.
Über Internet, Radio und Fernsehen feierte gut eine Million junge Christinnen und Christen das Fest der Jugend mit.

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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