Empfang der Religionen
Daoismus: mehr als Yin und Yang

Einstimmung auf den Daoismus: Catharina Costanza und Karl Koschek zeigten Übungen einer Stehmeditation vor und luden zum Mittun ein. � | Foto: RB/Richard Frasl
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  • Einstimmung auf den Daoismus: Catharina Costanza und Karl Koschek zeigten Übungen einer Stehmeditation vor und luden zum Mittun ein. 
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Seit zehn Jahren richtet der Empfang der Religionen seinen Blick auf eine andere Religion. Heuer stand der Daoismus im Mittelpunkt.

Den Abend eröffnete traditionell ein religionsverbindendes Gebet in der Salzburger Kollegienkirche – organisiert vom Arbeitskreis interreligiöser Dialog des Afro-Asiatischen Instituts. Nach dem gemeinsamen Beten im Zeichen des Friedens und der Verständigung folgte der Empfang der Religionen an der Theologischen Fakultät. Martin Rötting, Professor für Religious Studies, verwies in seiner Begrüßung auf die Balance, die im heurigen Schwerpunktthema eine große Rolle spiele und die auch die Veranstaltung präge. Wie in Coronazeiten nicht ungewöhnlich waren Teilnehmende live und online anwesend. Zugeschaltet aus München war Festredner Hans van Ess, Professor für Sinologie.

Körperbetonte Religion

Einzelne Elemente des Daoismus haben weltweit Bekanntheit erlangt. Darunter sind die dualistischen Prinzipen Yin und Yang, Übungen aus dem Qi Gong und Taiji oder Akupunktur aus der Chinesischen Medizin. Doch welche Quelle verbirgt sich dahinter? Eine uralte chinesische Philosophie und Religion. „Der Daoismus führt sich auf einen chinesischen Gründer zurück, nämlich den Laozi. Er soll im sechsten Jahrhundert vor unserer Zeit gelebt haben“, so Professor van Ess. Die ersten daoistischen Gemeinden bildeten sich zur gleichen Zeit wie im Vorderen Orient die ersten christlichen Gemeinden. Der Vortragende beschreibt wie sich der Daoismus zu einer sehr körperbetonten Religion entwickelte, „in der man annimmt, dass in den einzelnen Körperregionen Gottheiten sitzen, auf die man sich konzentrieren und sie ermeditieren muss“.

Wie viele Daoisten es heute gibt? Als Mönche und Nonnen sind etwa 30.000 Menschen „ordiniert“. Die Zahl der daoistischen Laien lässt sich sehr schwer beziffern. Die Daoistische Gesellschaft selbst geht von 60 Millionen Anhängern aus. „Doch das ist schwer nachprüfbar“, sagt Experte van Ess. „Die meisten Chinesen, die dem Daoismus anhängen, tun dies im Zusammenhang mit anderen volksreligiösen Praktiken.“

Begegnung per Video

Aufgrund der Coronabestimmungen waren die persönlichen Begegnungen beim Empfang sehr eingeschränkt. Mehr als eine Entschädigung sind Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern der Religionen in Salzburg – unter ihnen Erzbischof Franz Lackner. Die Videos gibt es auf YouTube unter „Empfang der Religionen" oder  oder www.plus.ac.at/fb-systematik-zentrum/news/empfang-der-religionen/

Autor:

Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT

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