Telefonseelsorge
Wie Krieg und Pandemie klingen
„Telefonseelsorge, hallo?“ – So meldet sich Leiter Gerhard Darmann, wenn es unter der Nummer 142 läutet. Welche Sorgen die Menschen derzeit beschäftigen, berichten er und kidsline-Koordinatorin Katja Schweitzer vor den Mikrofonen.
von Michaela Hessenberger
Sie haben einen Laib Brot und eine Flasche Wein zum Interview mitgebracht – ganz so, wie es seit 38 Folgen Brauch ist beim Podcast der Erzdiözese Salzburg mit dem Titel „Auf Brot und Wein“. In der neuesten Ausgabe haben wir nachgefragt, wie es Katja Schweitzer und Gerhard Darmann derzeit geht. Angesichts von Pandemie, Ukraine-Krieg und Problemen des Alltags heißt ein großes Thema „Unsicherheit“, fassen beide ihre Erfahrungen zusammen.
Telefonseelsorge braucht Zeit
Rund um die Uhr sind die Teams für die Sorgen und Nöte der Menschen da. „Unser größtes Thema dabei ist die Ressource Zeit“, berichtet Darmann und erzählt, dass manche Telefonate viel Zeit brauchen, damit die Anruferinnen und Anrufer sich ihren Kummer von der Seele reden und zumindest beruhigter auflegen können. Da könne es schon vorkommen, dass ein Gespräch im Nachtdienst eine Dreiviertelstunde, Stunde brauche, erklärt er.„Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass es sich um ein Problem innerhalb der Familie handelt, wenn Kinder oder Jugendliche unter 0800/234123 anrufen oder uns anschreiben“, sagt Schweitzer. Die häufigsten Themen? „Die Jüngeren fühlen sich einsam und allein gelassen, haben Selbstwertprobleme oder gar Suizidgedanken. “
Mehr Bedarf für das Zuhören
In den vergangenen Jahren und vor allem seit der Corona-Pandemie haben Telefonseelsorge, kids-line und Chatberatung die Teams verstärkt. Nur so lassen sich alle Anfragen bewältigen. Immer wieder starten Ausbildungen für jene, die ehrenamtlich mitarbeiten wollen. Alle Infos: www.ts142.at.
Den Podcast „Auf Brot und Wein“ gibt es kostenlos auf www.eds.at, Spotify oder iTunes zu hören.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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