Josefitag
Wie der Vater, so der Sohn
Schon der fünfte Sepp wächst beim „Moarbauern“ in Thiersee auf. In der Familie hat der Name Josef Tradition. Momentan heißen die vierte und fünfte Generation – Vater und Sohn – gleich. „Eine Selbstverständlichkeit“, meint Josef (Sepp) Mairhofer.
Die Aufgabe, einen passenden, schön klingenden Vornamen auszuwählen, stellt manche Eltern vor eine Herausforderung. „Wir waren uns immer einig, dass wir unseren Kindern traditionelle Namen geben möchten. Ich bin der vierte Sepp in unserer Familie. Dass unser erster Sohn auch Seppi heißt, ist ein großes Glück für mich. Auch für meine Frau kam kein anderer Name infrage, da ihr Vater und ihr Bruder ebenfalls Sepp heißen“, erzählt Sepp Mairhofer. Auch bei den anderen Kindern blieben sie ihrer Linie treu und griffen auf Namen aus der Familie zurück.
Seppi, Sepp oder Josef?
Für den vierfachen Vater ist sein Namenspatron seit jeher der Inbegriff für Familie. Ist der heilige Josef doch meistens mit der Heiligen Familie abgebildet. „Bei den Krippenfiguren war er immer mein Liebling. Der Zimmermann mit seinem schönen Bart hat mir als Kind besonders gefallen“, erinnert sich der 38-jährige Thierseer. Daheim und in der Schule wurde Sepp Mairhofer immer liebevoll „Seppi“ genannt. „Zu Schulzeiten verstand ich es nicht, dass ich der Einzige war, der nicht bei seinem Taufnamen gerufen wurde. Ich wusste nicht, ob ich auf die Hefte Josef oder Seppi schreiben sollten“, denkt er lächelnd zurück. Der große Vorteil war immer, dass an seinem Namenstag schulfrei war. „Das hat meinen Namenstag immer ganz besonders gemacht. Er ist für mich seit jeher positiv besetzt. Und den Josefitag haben die meisten im Kopf, jedes Jahr denken viele an mich und gratulieren. Das freut mich natürlich.“
Gleich zu heißen wie der Papa machte ihm nichts aus. Im Gegenteil, war dieser doch das große Vorbild für ihn. Als sein Vater plötzlich starb, war er von einem Tag auf den anderen für einige nicht mehr Seppi, sondern der Sepp. „Mir ist es heute ganz egal, ob ich Seppi, Sepp oder Josef genannt werde. Ich fühle mich immer angesprochen.“Die Namensgebung beim Moarbauern liegt zwischen Tradition und Selbstverständlichkeit. „Ich würde mich freuen, wenn der Vorname noch weitergegeben wird. Sollte es nicht so sein, ist es auch kein Problem“, sagt Sepp Mairhofer. Und Verwechslungsprobleme gibt es in der Familie trotz der vielen „Seppen“ im nahen Umfeld nicht.
Namenskerze brennt vor dem Mathe-Test
Sepp und Theresia Mairhofer wurden beide religiös geprägt und schreiben den Namenstag der Familienmitglieder groß. „Bei uns zu Hause ist der Namenstag mindes-tens genauso wichtig wie der Geburtstag“, hebt Theresia Mairhofer hervor. In der Familie sei jeder Namenstag etwas Besonderes. „Schon beim Frühstück wird die Namenskerze mit dem Motiv des oder der Heiligen, die jeder von uns bekommen hat, angezündet.“ Der achtjährige Seppi bekomme diesen Josefitag schon eine neue Kerze, weil ihn seine auch jeden Freitag bei der Ansage oder dem Mathe-Test unterstütze.„Am Namenstag setzen wir uns auch zum Kaffee zusammen, Verwandte rufen an oder kommen vorbei und es gibt ein kleines Geschenk. Obwohl es bei Schönwetter am Josefitag genügend Arbeit am und um den Hof gibt, versuche ich, an diesem Tag etwas kürzer zu treten und mir wenigs-tens den halben Tag frei zu nehmen“, fügt Sepp Mairhofer hinzu.
Daniela Pfennig
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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