Advent für Familien
Sie bastelt echte Freude
Weihnachtsbillets basteln und schreiben gehört für Greti Pirchmoser zum Advent wie das Amen zum Gebet. Warum sie diese Tradition seit fast vier Jahrzehnten pflegt und was ihre Werke einzigartig macht.
von Daniela Pfennig
Eine selbstgemachte Karte macht den Weihnachtsgruß einzigartig – es ist etwas Besonderes, wenn sich jemand Zeit nimmt, für andere zu basteln und liebevoll Texte auszuwählen. Für Greti Pirchmoser hat es vor 38 Jahren nach ihrer Hochzeit genauso begonnen: „Wir wollten am Anfang persönliche Weihnachtsgrüße verschicken. Heute erwarten sich viele schon die traditionelle Weihnachtspost und fragen sogar nach, ob wir wohl schon beim Basteln sind.“ Für sie gehört das Gestalten der Karten zum Advent wie das Keksebacken.
Vom Tüfteln zum Kunstwerk
Im Sommer sammelt Pirchmoser schon Ideen, blättert das Album durch, in dem sie all ihre selbstgemachten Billets gesammelt hat, sucht nach einer Farbe, die sie noch nicht oder schon lange nicht mehr verwendet hat. Denn es soll auch in diesem Jahr etwas Neues werden. Ob gestickt, gedruckt, gestempelt oder ausgeschnitten, Servietten- oder Embossing-Technik, ausprobiert hat die 62-jährige Thierseerin schon viel.
Über Jahre war sogar die ganze Familie eingebunden: „Jeder hatte seine Aufgabe. Es waren schöne Wochenenden und Abende, an denen wir gemeinsam gebastelt und lange unterschrieben haben“, erzählt Greti Pirchmoser. Obwohl die Kinder schon erwachsen sind, ist sie ihrer Adventtradition treu geblieben. „Früher waren es pro Jahr an die 100 Karten, mittlerweile bastle ich 60, die wir an die Familie und langjährige Freunde versenden. Die Karten sind mir wichtiger als der Weihnachtsputz. Putzen kann ich das ganze Jahr. Wenn die Karten fertig sind, kann Weihnachten kommen“, erzählt sie.
Manchmal eine Herausforderung
Vor einigen Jahren, als sich Pirchmoser bei einem Unfall beide Hände schwer verbrannte, war das Basteln ihrer Werke eine besondere Herausforderung: „Ich wollte es mir selbst beweisen, dass ich das kann, und mit der Unterstützung meines Mannes schafften wir es, die Menschen, die uns nahe stehen, mit unserer Weihnachtspost zu überraschen, auch wenn es eine einfachere Karte war.“
Warum sie Jahr für Jahr so viel Zeit und Liebe in ihre Kunstwerke investiert? – Es gibt ihr viel zurück, wenn sie Menschen mit ihren Grüßen eine Freude machen kann. „Ich freue mich auch über eine selbstgemachte Karte, aber solche sind ganz selten geworden“, sagt sie: „Oft kommt ein so herzlicher Dank zurück. Es ist schön, wenn sie über Jahre aufbewahrt und geschätzt werden. Einmal zeigte mir jemand die Weihnachtskarten, die wir ihm in den vergangenen zehn Jahren geschickt haben – das ist eine unglaubliche Wertschätzung.“
Basteln im Advent
Weihnachtskarten und Anhänger mit bunten Engeln
Material: Buntes Papier, Wasserfarben, Lackstifte in Gold und Silber, schwarzer Fineliner, ein Schüsserl mit Wasser, Küchenrolle
Faltet euer Papier einmal in der Mitte. Jetzt geht’s ans Engerl stempeln. Taucht einen Finger in das Wasser und anschließend in Wasserfarbe. Wenn ihr genug Farbe am Finger habt, könnt ihr euren Fingerabdruck vorsichtig auf das Papier drücken. Falls ihr die Farbe wechseln wollt, wischt euren Finger mit der Küchenrolle sauber um die Farben nicht zu vermischen.
Sobald ihr alle Engerl gestempelt habt und die Abdrücke trocken sind, könnt ihr ihnen Flügel, einen Heiligenschein und lustige Gesichter aufmalen. Wer möchte kann die Karte auch noch verzieren und einen netten Spruch draufschreiben.
Tipp: Man kann statt einer Weihnachtskarte auch Geschenkanhänger basteln. Dazu einfach kleinere Kärtchen ausschneiden, bestempeln, lochen und beschriften.
Manuela Hauthaler von der Katholischen Jungschar Salzburg hat diesen Basteltipp gestaltet.
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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