Pflege
Beruflich umsteigen? Aber sicher doch!
Pflegende braucht das Land. Hinter dem Kürzel PGS steht die Arbeitsstiftung für Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe. Zwei, die dank der PGS-Ausbildungsbegleitung zu ihrem beruflichen Glück gefunden haben, sind Nathalie Neubert und Elfriede Stöger.
von Monika Hölzl
Jede Ausbildungswoche von Nathalie Neubert hat 37 Stunden. Neun Stunden davon verbringt sie im Unterricht an der Schule für Sozialbetreuungsberufe der Caritas in Salzburg. In den restlichen 28 Stunden kann die 22-Jährige das Erlernte sofort im Tageszentrum Mittersill in die Praxis umsetzen. Im Juli 2022 begann Neubert ihre Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin für Behindertenbegleitung. Die junge Frau hat Matura, arbeitete in einem Sportgeschäft und dann in einem Notariat. „Ich wusste aber immer, dass ich eigentlich in den sozialen Bereich möchte“, sagt sie. Bei der beruflichen Neuorientierung helfend und unterstützend an ihrer Seite: die PGS. „Ich kann dort immer anrufen, wenn ich Fragen habe oder Hilfe brauche“, schätzt sie das Angebot sehr. Vom AMS bezieht sie eine Beihilfe. Dazu kommt bei allen Auszubildenden der PGS ein monatliches Stipendium vom Praktikumsbetrieb. „Mit dem Geld komme ich so gut aus“, sagt Nathalie Neubert.
Umsatteln kostet mit PGS keinen Cent
Eine, die den Umstieg geschafft und ihre Ausbildung zur Fachsozialbetreuerin für Behindertenbegleitung hinter sich hat, ist Elfriede Stöger. Die 53-Jährige hatte schon viele Berufe. Zuletzt arbeitete sie als Lagerleiterin, als sie ihre Gesundheit zwang, den Beruf aufzugeben. „Ich wusste, dass es einen großen Pflege- und Betreuungsbedarf gibt. Die Arbeit mit Menschen mit Beeiträchtigung hatte mir schon länger gefallen.“ Als ihr das AMS eine Ausbildung über die PGS ans Herz legte, sagte sie gleich Ja. Seit Sommer ist sie mit der Ausbildung beim Diakoniewerk in Salzburg fertig. Nun hat Stöger in ihrem „Stammhaus“, wo sie das Langzeitpraktikum absolvierte, eine fixe Stelle bekommen: am Mathiashof in Fuschl fühlt sie sich bei ihrer Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung angekommen. Ihre Dankbarkeit gilt insbesondere der PGS: „Das war die erste Ausbildung, die ich nicht selbst bezahlen musste. Das ist wertvoll und erleichtert den Umstieg in einen Pflegeberuf sehr. Ich bin wirklich zufrieden.“
Praktikumsplatz wird Arbeitsstelle
Interview mit Daniela Kanzian ist Stiftungskoordinatorin der PGS
RB: Die Arbeitsstiftung für Pflege-, Gesundheits- und Sozialberufe gibt es seit zwei Jahren. Wie viele Menschen haben die Ausbildungshilfe der PGS bisher angenommen?
Kanzian: Bisher haben 23 Personen eine Ausbildung abgeschlossen. 225 Menschen machen gerade eine Ausbildung über die Stiftung. In den kommenden Monaten werden 25 weitere ihre Ausbildung abschließen. Zwei Frauen und zwei Männer haben ihr Pflegefachassistenz-Praktikum in der SALK gemacht und haben dort nun auch eine Arbeitsstelle in Aussicht.
RB: Mit welchen Ausbildungsinstituten und Einrichtungen arbeitet die PGS zusammen?
Kanzian: Wir unterstützen alle Ausbildungsformen von Heimhilfe über die Sozialbetreuungsberufe, Pflegeassistenz/Pflegefachassistenz bis hin zur Fachhochschule (DGKP). Auch Elementarpädagogik oder operationstechnische Assistenz sind möglich. Mit 66 Einrichtungen im ganzen Land Salzburg haben wir Kooperationsverträge. Das sind Seniorenwohnhäuser, Kindergärten oder Horte, mobile Pflegedienste und Tageszentren und Wohnhäuser für Menschen mit Beeinträchtigung und Krankenhäuser.
RB: Wie werden die Ausbildungen finanziert?
Kanzian: Stiftungspraktikantinnen und -praktikanten bekommen eine Aus- und Weiterbildungsbeihilfe vom AMS und zusätzlich ein Stipendium vom praktischen Ausbildungsbetrieb in der Höhe von 200 Euro.
Tipp: Die PGS wurde 2020 auf Initiative der Caritas Salzburg, des Hilfswerks Salzburg, des Roten Kreuzes Salzburg und der Volkshilfe Salzburg gegründet. Mehr Infos auf www.pgs-salzburg.at
Autor:Ingrid Burgstaller aus Salzburg & Tiroler Teil | RUPERTUSBLATT |
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