Lange Nacht der Kirchen
Kirche neu entdecken
In Österreich wurde die erste „Lange Nacht der Kirchen“ vor genau 20 Jahren in Wien veranstaltet. Nach und nach machten immer mehr Bundesländer mit. In Kärnten startete man vor 18 Jahren in 20 unterschiedlichen Kirchen.von Carina Müller
Von musikalischen Abenden in den Kirchenräumen, zu wissenschaftlichen und kulturellen Vorträgen bis hin zur „groovigen“ Tanznacht im Diözesanhaus – bei der „Langen Nacht der Kirchen“ am 7. Juni kann Kirche ganz neu erlebt werden.
Lust auf Neues
An fast 100 Orten findet heuer wieder die „Lange Nacht der Kirchen“ statt. Für einige Pfarren und kirchliche Organisationen ist die Nacht schon ein Fixtermin. Die Pfarre Grafendorf im Gailtal ist heuer erst das zweite Mal bei der „Langen Nacht der Kirchen“ dabei. Das Programm beginnt um 18 Uhr mit einer Wanderung von der Pfarrkirche Grafendorf zur Filialkirche St. Helena am Wieserberg. Nach einer kurzen Führung in dieser geht es los mit einer ganz besonderen Inszenierung: „Jesus ist online – mobile Daten ein“. Organisator Karl-Heinz Lenzhofer verrät: „Wir merken in unserer Pfarre, dass es neue Kommunikationswege in Pfarren gibt. Auch wollen wir ein anderes Publikum ansprechen und es in Kontakt mit der Kirche und Gott bringen. Dafür bieten wir einen Zugang aus einer anderen Perspektive in Form von drei Sketches. Es dreht sich hierbei alles um die Frage ‚Gott/Jesus, wo bist du?‘. Neue und soziale Medien spielen hierbei eine große Rolle. Mitgestaltet wird der Abend vom Gemischten Chor Grafendorf. Zum Schluss gibt es noch ein Beisammensein mit Agape.“
Die Pfarre St. Andrä im Lavanttal war schon öfters bei der „Langen Nacht der Kirchen“ vertreten, heuer jedoch mit einem ganz neuen Zugang. Unter dem Motto „Himmelsklänge, kurze Rede, langer Tisch... Abendmahl einmal anders!“ erleben Besucher:innen ein Abendmahl, umrahmt mit lyrischen Texten und Kompositionen aus verschiedenen Zeitepochen. Die Speisen werden dabei selbst mitgebracht. Dechant Pater Gerfried Sitar erzählt: „Bei den regelmäßigen Zusammenkünften unseres Pfarrleitungsteams wurde die Idee geboren. Wir wollten etwas anderes und etwas ganz Neues machen. Gerade in einer Zeit, wo die Mahlgemeinschaft nach hinten rückt, ist es für uns wichtig, dieses gemeinschaftliche Essen neu zu gestalten und ins Bewusstsein zu rufen.“
Unterwegs in der Nacht
Noch nie mit einem Cabriobus unterwegs gewesen? Dann bietet sich jetzt die Möglichkeit! „Die Veranstaltung mit dem Cabriobus nach Viktring zu fahren, ist eine Kooperation mit den Nostalgiebahnen“, so Iris Binder, Projektkoordinatorin „Lange Nacht der Kirchen“ Kärnten. Vor der Abfahrt wird Johannes Lebitsch, Administrator der Facebook-Seite „Alte Ansichten“ , einen kurzen Einblick in die Kirchengeschichte Klagenfurts geben. In der Stiftskirche Viktring wird Pfarrer Johann Koschat im Rahmen einer Kirchenführung Interessantes zur Stiftskirche erzählen. Binder weiter: „Zurück am Heiligengeistplatz wartet das Coffeebike der jungenKirche. Man kann einen Kaffee trinken und sich anschließend ins Programm stürzen.“ Eine Anmeldung unter 0676/8772-2778 ist erforderlich.
Auch in der Pfarre Launsdorf ist man in der „Langen Nacht der Kirchen“ unterwegs. Die traditionelle Wanderung steht dieses Jahr unter dem Motto „Unterwegs mit der Pfarre“. In den einzelnen Kirchen wird dabei auf die bisherigen Reisen zurückgeschaut. PGR-Obfrau Ernestine Pobaschnig erzählt: „In der Pfarrkirche Launsdorf berichten wir über die Reise nach Rom, in Gösseling blicken wir auf die Israelreise zurück, und in der Kirche St. Martin/Hochosterwitz lassen wir die Reise nach Portugal Revue passieren. In St. Sebastian angekommen, werden wir auf die heurige Griechenlandreise zurückschauen und einen Ausblick auf die nächste Reise geben. Diese steht unter dem Motto ‚Auf den Spuren der Teresa von Avila‘ und führt uns nach Spanien.“ Insgesamt werden mit einer Gehzeit von 2,5 Stunden 9 km zurückgelegt. Rückfahrgelegenheiten nach Launsdorf können danach organisiert werden. Für Geschichtsinteressierte hat Pobaschnig einen besonderen Tipp: „Nicht weit entfernt – in St. Georgen am Längsee – wird Rudolf Dörflinger jeweils um 18, 20 und 22 Uhr die Grafengruft der Georgener-Krypta mit den Besucher:innen besichtigen.“
Autor:Carina Müller aus Kärnten | Sonntag |
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