Anekdote: Heiter bis heilig
Der Rekordministrant
Der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser wurde 1958 geboren. In seiner Kindheit und Jugend war er begeisterter Fußballspieler und Ministrant. Und das führte zu einer Terminkollision: Peter Kaiser wuchs im Klagenfurter Arbeiterbezirk Waidmannsdorf in einem großen Wohnblock auf. Es gab kein umfangreiches Freizeitangebot für die Kinder und Jugendlichen, aber das Wertvollste für viele Buben: einen Fußballplatz. Peter und seine Freunde spielten leidenschaftlich gerne. Sie waren außerdem Ministranten.
Die beiden Hobbys kollidierten allerdings gelegentlich, nämlich wenn es sonntags Matches gab. Pfarrer Pater Anton Schmid, eine Autorität, legte fest, welche Buben bei der sonntäglichen 10-Uhr-Messe ministrierten. Sie konnten daher erst danach spielen. Peter Kaiser wollte eines Sonntags unbedingt an einem Turnier „mit richtigen Dressen“ teilnehmen und nicht durchs Ministrieren unterbrochen werden. Um einer „Einberufung“ durch den Pfarrer zu entgehen, stellte er an einem anderen Sonntag einen Rekord auf: Er ministrierte sechs Mal! Das waren Messen um 7:00, 8:00, 9:00, 10:00, 12:00 und am Abend eine Andacht. Mit Erfolg: Er durfte spielen und gewann als Kapitän mit seiner Mannschaft, der „Hofmannschaft“, das Turnier.
Adaptiert nach Arno Wiedergut, Bitte nicht die Letzte Ölung! Lustige und wahre Geschichten über Pfarrer, Bischöfe, Päpste, Mönche, Nonnen, Ministranten und Mesner, ISBN: 978-3-200-03582-9, EUR 20,80
Autor:Bernadette Spitzer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.