Glaubenszeugnis
„Hinterfragt zu werden, gehört dazu“

Engagiert: Kayla Raymundo war viel im Einsatz für den SONNTAG, hier als „Glücksengerl“. | Foto: Markus Langer
  • Engagiert: Kayla Raymundo war viel im Einsatz für den SONNTAG, hier als „Glücksengerl“.
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Kayla Raymundo, Praktikantin beim SONNTAG, hat oft erlebt:
Als junge Christin macht man sich angreifbar.

Seit November 2021 absolviert Kayla Raymundo ein Praktikum beim SONNTAG. Bei ihrer
Bewerbung wusste die 19-Jährige gar nicht so genau, was in der Redaktion auf sie zukommen würde. Nach fast zehn Monaten blickt sie auf eine spannende Zeit zurück.

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Kayla Raymundo

Alter: 19
Beruf: Praktikantin beim SONNTAG
Sonntag bedeutet für mich: Ruhe zu finden.
Gott ist für mich: der Weg zu meinem Glauben und die Verbindung
zu denen, die mir am nächsten sind.
Lebensmotto: Love is patient, love is kind
(Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig, 1 Korinther 13

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Kayla, während deines Praktikums beim SONNTAG bist du vielen Menschen begegnet, hast Interviews geführt und die unterschiedlichsten Geschichten gehört. Welche Begegnung, welches Gespräch hat dich besonders inspiriert?

Ich konnte mir aus all diesen Gesprächen etwas mitnehmen, vor allem aber aus denen mit anderen jungen Christen. Mit ihnen darüber zu sprechen, wie sie ihren Glauben leben, hat mich sehr gefreut. Das ist für junge gläubige Menschen nämlich nicht immer so leicht. Das Interview mit Ferdinand Habsburg ist mir noch besonders gut in Erinnerung. Er hat gesagt, es gehört dazu, dass die Kirche und dass gläubige Menschen hinterfragt werden und Kritik ausgesetzt sind. Das finde ich gut. Das gefällt mir auch am SONNTAG so gut, die Offenheit für Kritik und die Meinungen aller. Zugleich ist es aber auch etwas, was man als junge Christin fürchtet: dass man für den Glauben von anderen Jugendlichen kritisiert wird. Das ist eben ein Teil des „Everyday struggle“.

Was gehört für dich noch zu diesem „Struggle“, dem alltäglichen Kampf?
Den Glauben im Alltag zu leben, ist insgesamt oft eine Herausforderung. Immer darauf zu achten, wie man anderen begegnet und wie man mit Gott in Verbindung bleibt. Wenn mich jemand über meinen Glauben fragt, rede ich darüber. Ich zwinge aber niemanden etwas auf und tue auch nicht so, als wäre ich eine Heilige. Ich versuche immer eine offene Einstellung zu haben.

Wie gelingt es dir, Gott nicht aus den Augen zu verlieren?
Aus meiner Gemeinde kenne ich die Drei-Uhr-Gebetsregel, die besagt, dass man sich jeden Tag um drei Uhr fünf Minuten für Gott Zeit nehmen soll. Ich muss zugeben, dass ich das nicht immer schaffe. Was ich aber fast immer mache: Wenn ich morgens aufwache, schaue ich nicht zuerst auf mein Handy, sondern nehme mir ein paar Minuten, um mich Gott zuzuwenden, ihn um Schutz für den Tag zu bitten. Solche kleinen Gebete helfen mir sehr.

Du betest außerdem jede Woche mit deiner Familie, obwohl ihr momentan einige hundert Kilometer voneinander entfernt wohnt.
Kommunikation ist für meine Familie sehr wichtig, und dieses Gebetstreffen ist eine Möglichkeit, zu kommunizieren. Wir treffen uns dafür jeden Sonntag nach der Messe in einem Videocall. Meine Eltern und meine vier jüngeren Geschwister daheim in Frankfurt, meine Schwester und ich hier in Wien. Was wir beten, heißt „Novena Prayer“, das ist ein Gebet, bei dem jeder laut ausspricht, wofür und für wen er beten möchte. So erfahren wir während des Betens, was die anderen gerade beschäftigt. Das gemeinsame Beten spricht mich sehr an und hilft mir im Alltag.

Überall hört und liest man von Krisen. Wie siehst du der Zukunft entgegen?
Ich weiß, dass Gott an meiner Seite ist. Das hilft mir auf jeden Fall. In schwierigen Situationen ist er der Erste, an den ich mich wende. Das ist eine einzigartige Beziehung, die ich nicht beschreiben kann.

Dein Praktikum beim SONNTAG endet Ende August. Wie geht es bei dir weiter?

Ich werde wieder zurück nach Deutschland gehen und dort Onlinekommunikation studieren.

Autor:

Sandra Lobnig aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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