Familienfasttag 2021 - Sei Köchin des Guten Lebens
Suppe im Glas schmeckt & hilft

Pfarren und Lokale organisieren zur Unterstützung des Familienfasttags eine „Suppe to go“ bzw. „Suppe im Glas“, um Mittel zur Unterstützung von rund 70 Frauenprojekten in Asien, Lateinamerika und Afrika zu sammeln. 
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  • Pfarren und Lokale organisieren zur Unterstützung des Familienfasttags eine „Suppe to go“ bzw. „Suppe im Glas“, um Mittel zur Unterstützung von rund 70 Frauenprojekten in Asien, Lateinamerika und Afrika zu sammeln.
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„Gemeinsam für eine Zukunft in eigener Hand. Gutes Essen für alle“ lautet das Motto der Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs 2021. Höhepunkt der Aktion ist in vielen Pfarren der 28. Februar mit Gemeindegottesdiensten und Suppen zum Mitnehmen.

Sich eine köstliche Suppe schmecken lassen und gleichzeitig Frauenprojekte in den Ländern des Südens mit einer Spende unterstützen: Seit mehr als 60 Jahren sorgt die Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö) mit diesem Konzept in der Fastenzeit dafür, dass Mittel zur Unterstützung von rund 70 Frauenprojekten in Asien, Lateinamerika und Afrika gesammelt werden.

Die Spendeneinnahmen aus der Aktion Familienfasttag stärken Frauen darin, eigene Lebensgrundlagen zu schaffen, ihre Rechte wahrzunehmen und gegen Gewalt aufzutreten. Aufgrund der Corona-Pandemie war das alljährliche Fastensuppenessen in den Pfarren schon im Vorjahr stark eingeschränkt – Spendeneinbußen von rund 25 Prozent waren die Folge. So galt es heuer mit alternativen Aktionen und dem verstärkten kreativen Einsatz der kfb-Frauen einen weiteren Spendenrückggang zu verhindern.

Köchin des guten Lebens
Unter dem Titel„Sei Köchin des Guten Lebens“ laden die kfbö und Doris Schmidauer, Frau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und langjährige Unterstützerin des Familienfasttags, zu einer Mitmachaktion ein: Die Teilnehmerinnen können das Rezept ihrer Lieblingssuppe mit einem Foto auf www.teilen.at hochladen und erzählen, wie diese Suppe zum guten Leben beiträgt. Doris Schmidauer trug ein Minestrone-Rezept bei , Krimiautorin Eva Rossmann eine pikante Lachsforellensuppe und Schauspielerin Katharina Straßer die Gesundheit stärkende Hühnersuppe.

Auch ein prominenter Kirchenvertreter macht als Fastensuppenkoch mit: Der Vorarlberger Bischof Benno Elbs kocht sehr geschickt und routiniert eine Mango-Karotten-Suppe auf Video – zu sehen mit Rezeptanleitung auf dem bischöflichem Instagram-Kanal (instagram.com/bischofbenno).

Suppe to go
Pfarren und Lokale organisieren zur Unterstützung des Familienfasttags z. B. auf dem Kirchenplatz eine „Suppe to go“ bzw. „Suppe im Glas“, um die Spendeneinbußen aufgrund der Corona-Pandemie so gering wie möglich zu halten.

Die Pfarre Rossau in Wien 9 hat das Konzept „Suppe to go“ bereits aufgegriffen und umgesetzt und Suppen zum Mitnehmen angeboten. Josefa Molitor-Ruckenbauer, „Motor“ der „Suppe to go“ in der Pfarre Rossau war, freut sich, dass mit fast 100 Litern Suppe im Glas 1720 Euro an Spenden eingenommen werden konnten: „Wir haben es trotz Corona geschafft, unser Spendenergebnis vom Vorjahr mehr als zu verdoppeln. Die Weisheit, dass in jeder Krise eine Chance ist, hat sich mit unserer heurigen Suppen-Aktion wieder bewahrheitet“.

Die Pfarre Maria Treu in Wien-Josefstadt bietet am 28. Februar nach der Gemeindemesse zum Familienfasttag (9.30 Uhr) Suppen zum Mitnehmen an. Die Pfarre Oberbaumgarten („Pfarre hl. Mutter Theresa“) tut dies am 7. März nach der Messe um 9.30 Uhr.

Unterstützung für Frauen in Guatemala
Im Zentrum der Aktion Familienfasttag 2021 stehen die indigenen Frauen Guatemalas und die guatemaltekische Organisation „Amoixquic“ (ausgesprochen: Amoischkik), die sich mit Unterstützung der kfbö für Frauen einsetzt. „Wir sind eine Bewegung von Frauen, die sich ihrer Rechte bewusst sind und daran arbeiten, Diskriminierungen zu überwinden und eigene Perspektiven im Leben zu entwickeln“, erklärte die Leiterin des Beispielprojekts, Julia Cajas, in einer Videokonferenz.

Guatemalas Frauen stehen vor vielen Problemen, die durch Corona verstärkt werden. So nehmen Frauen in den Landregionen Guatemalas eine untergeordnete Rolle ein, sagt Julia Cajas: „Noch immer hören die Mädchen von klein an, ihre Aufgabe sei es, anderen zu dienen, den Haushalt zu führen, auf die Alten aufzupassen und die Tiere zu versorgen. Nach der vierten Klasse verlassen die meisten von ihnen die Schule, da Eltern alles über Lesen und Schreiben Hinausgehende für unnötig halten. Die Buben lässt man zumindest bis zur sechsten Klasse“, schildert die Frauenrechtlerin. Auch heute noch blieben vielen Mädchen andere Ziele als Heiraten und Kinderbekommen verwehrt, und um ihren Selbstwert stehe es schlecht. „Sie werden wie ein ‚Ding‘ behandelt, doch auch sie selbst trauen sich nur wenig zu.“ Dazu kommen Mangelernährung, häusliche Gewalt und eine hohe Rate von Frauenmorden.

Für etliche dieser Probleme will die Initiative Amoixquic in Gemeinden des westlichen Hochlands von Guatemala Abhilfe schaffen und einen Wandel für die Frauen und ihre Familien erwirken – und zwar durch Bewusstseinsarbeit, Bildung und den Start konkreter Projekte. Bisher haben Frauen in Workshops schon erlernt, Naturseife und Schampoo selbst zu erzeugen und dadurch ein Einkommen zu generieren.

Die Amoixquic-Frauen legten zudem auf kleinen landwirtschaftlichen Flächen eigene Gärten mit traditionellen Gemüsesorten, Bohnen, Mais sowie Kräuter und Heilpflanzen an und züchten Kaninchen, um so den Bedarf an Vitaminen, Eiweiß, Eisen und anderen Nährstoffen zu decken. Viel Wert wird dabei auf ökologischen Landbau gelegt, sowie auf Wiederentdeckung von traditionellem Maya-Wissen, das somit vor dem Vergessen gerettet wird.

Autor:

Agathe Lauber-Gansterer aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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