Kindern Freude machen
Sankt Nikolaus kommt auch heuer
Nikolausbesuche sind mit speziellen Regeln trotz des Lockdowns möglich. Viele Pfarren machen damit Kindern eine große Freude. In St. Isidor hat der Nikolaus sogar besondere Begleiter.
„Der Zauber dieser Zeit soll nicht verloren gehen“
Nikolausbesuche bei Familien dürfen trotz Lockdown stattfinden, wenn bestimmte Regeln beachtet werden. In den Pfarren Gschwandt und Linz-St. Markus freut man sich, dass die Nikolaustradition dadurch aufrecht erhalten werden kann.
Der Nikolaus bleibt im Coronamodus. Das Wichtigste ist aber: Trotz des harten Lockdowns ist der traditionelle Besuch samt Nikolausgeschichte, Geschenken und lobenden Worten für die Kinder erlaubt.
Laut Sozialministerium darf das Brauchtum gepflegt werden, weil die Darsteller einen beruflichen Zweck erfüllen, auch wenn sie dies ehrenamtlich machen. Es greifen jene Vorschriften, die am Arbeitsplatz gelten: Die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) ist einzuhalten. Überprüft wird das nicht von den Familien, zu denen der Nikolaus kommt, sondern von jenen Pfarren oder Vereinen, für die er unterwegs ist. Zusätzlich gilt FFP2-Maskenpflicht. Die Maske kann aber fallen, wenn die Nikolausdarsteller geimpft oder genesen sind, also die 2G-Regel erfüllen.
Lieber draußen bleiben
Eine Pfarre, die unter diesen Umständen die Nikolausaktion durchführt, ist Gschwandt bei Gmunden. Fünf Darsteller werden von 4. bis 6. Dezember unterwegs sein und für strahlende Kinderaugen sorgen.
Obwohl der Erlass, der das Gastspiel des Nikolaus möglich macht erst seit wenigen Tagen vorliegt, hat sich die Pfarre schon vorher ein Konzept überlegt. Die Darsteller werden in Gschwandt vor den Häusern und Wohnungen mit den Familien feiern. „Wir bleiben als Vorsichtsmaßnahme dabei, dass wir auf Besuche in den Wohnungen verzichten“, erklärt Anna-Maria Marschner, Pfarrassistentin von Gschwandt. Anders als im Vorjahr dürfte der Nikolaus auch in die warmen Stuben der Häuser und Wohnungen rein.
Kurz, aber stimmungsvoll
In Gschwandt haben sich jedenfalls einige Familien bereits angemeldet, am Ende könnten es wieder rund 30 sein, die von den Nikolausdarstellern besucht werden, im Prinzip so viele wie in den meisten Jahren zuvor.
„Es ist die schönste Zeit im Jahr. Der Zauber dieser Zeit soll nicht verloren gehen. Dabei wollen wir mithelfen“, sagt Anna-Maria Marschner. Kürzer, aber sehr stimmungsvoll sollen die Nikolausfeiern im Freien werden.
Klar ist, dass der Nikolaus neben den Geschenken vor allem Lob im Gepäck haben wird. „Es geht immer darum, das Positive bei den Kindern hervorzuheben“, betont Ernst Pamminger, der die Aktion in Gschwandt organisiert und selbst als Nikolo unterwegs ist.
2G-Nikolos in Linz
So wie in Gschwandt wird auch die Pfarre Linz-St. Markus ihre Nikoläuse zu den Kindern schicken. „Für die Kinder, die derzeit auf vieles verzichten müssen, ist es sehr wichtig, dass die Tradition nicht abbricht. Rituale leben auch von der Wiederholung“, erzählt Matthias List, Pfarrassistent von Linz-St. Markus und einer der Nikolausdarsteller.
Er und seine Kollegen mit Rauschebart erfüllen allesamt die 2G-Regel. Sie werden je nach Wunsch ihren Besuch entweder vor oder in den Wohnräumen abstatten. „Falls die Familien möchten, dass der Nikolaus hereinkommt, bitten wir die Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene, eine Maske zutragen. Wir achten wirklich darauf, das Risiko zu minimieren“, erklärt List.
Diejenigen, die sich über einen klassischen Besuch nicht drübertrauen oder die gerade in Quarantäne sind, können bei der Nikolausaktion auf andere Weise mitmachen. Bei diesen Familien stellt der Nikolaus einfach das Sackerl vor die Tür. Matthias List hat obendrein für den „digitalen Nikolobesuch“ ein eigenen Video erstellt. „In Coronazeiten muss man als Kirche vielfältig sein“, meint List.
Auf Videos setzen im Übrigen auch die meisten Pfarren, die aus Vorsichtsgründen keinen Nikolaus auf den Weg zu den Kindern schicken. Wie ein Rundruf der KirchenZeitung ergab, weichen auch heuer viele Pfarren mit der Nikolausaktion auf den virtuellen Raum aus. «
Für die Nikolausfeier zu Hause
Einige Pfarren setzen auch auf Nikolausfeiern im Rahmen von Gottesdiensten.
Wer das Fest zu Hause im Familienkreis begehen will, kann zudem auf den vorgeschlagenen Ablauf der Jungschar Linz zurückgreifen:
- die Kerzen am Adventkranz entzünden
- Lied: Lasst uns froh und munter sein
- kurzes Gepräch über den heiligen Nikolaus, die Nikolauslegenden und darüber, was er Gutes getan hat
- eine Nikolausgeschichte vorlesen
- Wunschsterne basteln: Aus Tonpapier werden viele Sterne gebastelt. Gemeinsam wird überlegt, welche guten Wünsche oder lieben Botschaften Mitmenschen erfreuen und bestärken können, diese werden dann auf die Sterne geschrieben.
- Ausklang: sich gegenseitig segnen oder ein Segensgebet sprechen
- ein Lied singen: Mache dich auf und werde Licht
Detallierte Vorschläge für die Nikolausfeiern finden sich unter:
www.dioezese-linz.at/site/kjs/home
Zu Besuch
Nikolaus, Esel und Pferd in St. Isidor-Leonding
Einen besonderen Nikolaus-Besuch können die rund 85 Kinder am Caritas-Standort St. Isidor heuer schon zum zweiten Mal erleben: Begleitet von Esel Fridolin und Islandpony Snoopy macht sich der Heilige auf seinen Weg durch das Dorf und besucht die Wohneinheiten für Kinder mit Beeinträchtigung.
Geboren wurde diese Besuchsreise wegen des Coronavirus bereits 2020, erzählt Seelsorgerin Irene Rossoll. Die Kinder und Jugendlichen bekommen ein Nikolaussackerl, haben aber auch Fragen und manche geben dem Nikolaus Zeichnungen mit.
Natürlich sind die beiden Vierbeiner bestaunte Begleiter des Heiligen – auch wenn sie manchen Kindern bekannt vorkommen: Sie stammen aus dem Integrativen Reitzentrum der Caritas in St. Isidor. „Pferde nehmen Menschen immer so an, wie sie sind – ohne Vorurteile“, sagt Leiterin Romana Pixner. Das ist die Grundlage für die vielfältigen Therapiemöglichkeiten rund um die Tiere (und keineswegs nur am Pferd).
Irene Rossoll greift für ihre seelsorgliche Arbeit gerne auf die Möglichkeiten in St. Isidor zurück. Dazu kommt auch ehrenamtliches Engagement wie jenes von Patrick Czech: Der Familienvater aus der Pfarre Hart-St. Johannes ist Nikolausdarsteller. Dass er heuer schon zum zweiten Mal als Bischof von Myra unterwegs sein wird, macht ihm sichtlich Freude, „weil es eben schön ich, die Freude der Kinder zu sehen“, sagt er.
Auch in anderen Funktionen braucht Irene Rossoll ehrenamtliche Mithilfe: „Ich freue mich, dass wir immer wieder Gitarristinnen und andere Musiker für unsere liturgischen Feiern finden“, sagt sie. Und auch in anderer Form ist ehrenamtliche Unterstützung in St. Isidor immer willkommen.
Autor:KirchenZeitung Redaktion aus Oberösterreich | KirchenZeitung |
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