Nun werden auch die Flüchtlingslager beliefert
Humanitäre Hilfe für die Ukraine

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Seit 1995 gibt es nun die Ukrainehilfe Klagenfurt. Jährlich werden über 5000 Kartons mit unterschiedlichen Sachspenden verpackt und in die Ukraine geliefert. Gerade jetzt braucht das Land ihre Hilfe mehr denn je.
von Carina Müller

Seit 27 Jahren sammelt die Ukrainehilfe Klagenfurt in Kooperation mit der Osteuropahilfe Schweiz für notleidende Menschen in der Ukraine. Durch die momentane Situation hat sich in der Ukrainehilfe einiges geändert. Die Arbeiten in der Lagerhalle laufen auf Hochtouren. 14 bis 16 freiwillige Helfer sortieren und verpacken stundenlang Sachspenden, die anschließend in die Westukraine oder nach Polen in die Flüchtlingslager geliefert werden. Auch die Spenden, die benötigt werden, haben sich durch die Kriegssituation geändert. Etwas Positives spürt man aber doch – der Zusammenhalt und die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung sind immens gestiegen. Neben Sachspenden kommen auch Freiwillige aus ganz Kärnten oder gar Graz zum Helfen.

Die Ukrainehilfe Klagenfurt
Die Ukrainehilfe in Klagenfurt wurde 1995 von Anna Czernin gegründet und 2014 von Waltraud Tomaschitz übernommen. Seit jeher werden hier Spenden für notleidende Menschen in der Ukraine gesammelt. Diese Hilfsgüter werden in Klagenfurt gelagert und mit Sattelschleppern in die Ukraine transportiert. Essenziell sind hierbei die freiwilligen Mitarbeiter, erklärt Waltraud Tomaschitz: „Ohne Ehrenamtliche wäre das nicht machbar. Wir sind insgesamt ca. 14 bis 16 Leute, die jeden Dienstag zusammenkommen und mithelfen. Wir nehmen alle Hilfsgüter, die wir bekommen, entgegen und sortieren und verpacken sie. Sie werden auch alle separat verpackt – Kinder, Frauen, Männer, Schuhe, Geschirr, Taschen, usw. Die Helfer kommen aus ganz Kärnten – aus Straßburg, Weißenstein, Wolfsberg und aus dem Raum Klagenfurt sowieso.“ Die Ukrainehilfe arbeitet auch eng mit der Osteuropahilfe Schweiz zusammen. Die Osteuropahilfe übernimmt die Verteilung der Hilfsgüter an die Notleidenden. Jährlich sind das über 150 Tonnen an Hilfsgütern, die so von Österreich in der ganzen Ukraine verteilt werden.

Eine Welle an Hilfsbereitschaft
Durch die dramatische Situation in der Ukraine hat sich auch in der Ukrainehilfe einiges verändert. „Es hat sich insofern verändert, dass es einfach riesige Ausmaße angenommen hat und die Hilfsbereitschaft enorm ist“, so Tomaschitz. Sie erzählt weiter: „Am Dienstag ist eine junge Frau zu uns gekommen und wollte helfen – sie hat anschließend vier Stunden lang mit uns gepackt. Ein Ehepaar ist extra aus Graz angereist und hat uns Hilfsgüter und Geld gespendet. Die Frau hat auch noch zu mir gesagt ‚Wenn Sie einmal Hilfe brauchen, ich komme von Graz nach Klagenfurt und helfe‘.“

Was jetzt gebraucht wird
Momentan werden vor allem medizinische Hilfsgüter sowie Verbandstoffe oder Antibiotika und Lebensmittel, die noch mindestens sechs bis zehn Monate haltbar sind, benötigt. Das einzige Problem: Durch die vielen Sachspenden geht auch der Ukrainehilfe der Lagerplatz aus. Ein Transport kostet um die 2000 Euro. Diesen müssen sie selbst bezahlen, weswegen es schwer ist, die Hilfsgüter häufiger in die Zielländer zu transportieren. Tomaschitz bittet deswegen: „Momentan sind wir leider komplett voll. In drei Wochen können wir aber wieder Sachspenden entgegennehmen.“ In der Zwischenzeit würde sie sich über Geldspenden freuen. Nur so können die Hilfsgüter zu den notbedürftigen Menschen gebracht werden. Bankverbindung: Raiffeisenbank Landesbank, Klagenfurt
SWIFT/BIC: RZKTAT2K
IBAN: AT89 3900 0000 3018 2570

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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