Hemmafest in Gurk
Vorbild für Friede, Freiheit und Gerechtigkeit
Am Gedenktag der hl. Hemma, der Landesmutter von Kärnten, wurde auch das 900-Jahr-Jubiläum des Domkapitels gefeiert.
Alljährlich feiert die Diözese Gurk am 27. Juni das Hemmafest in Gurk. Es ist der Gedenktag der hl. Hemma, der Landesmutter und Schutzfrau von Kärnten. Heuer gab es einen weiteren Grund zum Feiern: das 900-Jahr-Jubiläum des Gurker Domkapitels. Den Festgottesdienst im Gurker Dom zelebrierte Diözesanbischof Josef Marketz in Konzelebration mit dem Gurker Domkapitel, dem Salzburger Weihbischof Hans-Jörg Hofer, dem Salzburger Domdekan Raimund Sagmeister und dem Salzburger Domdechant Gottfried Laireiter. Als „Vorbild und Fürbitterin für Gerechtigkeit, Wohlstand und das Seelenheil der Menschen“ bezeichnete Bischof Marketz die hl. Hemma. Diese habe ihr Leben in großem Gottvertrauen gelebt und sei „mitfühlend geworden mit den Armen, den Leidenden und den ungerecht Behandelten“. Diese Haltung gelte es, so der Bischof, auch heute in Kirche und Gesellschaft umzusetzen. Es gehe darum, nicht nur an sich selbst und an den eigenen Nutzen zu denken, sondern die Menschen in Not zu sehen und mit ihnen zu teilen. „Nur wo Gerechtigkeit ist, sind auch Friede und Freiheit möglich“, so der Bischof.
Vor allem bei der Wahrnehmung von Führungs- und Leitungsaufgaben in der Kirche gelte es, immer wieder aufs Neue zu fragen, wem zu dienen sei und ob alle Menschen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen würden. „Es ist unbestritten, dass es Menschen braucht, die ihr Leben nach dem Vorbild der hl. Hemma in den Dienst der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Friedens stellen“, sagte Bischof Marketz und dankte in diesem Zusammenhang dem Gurker Domkapitel, den Priestern und Diakonen sowie auch den vielen in der Katholischen Kirche Kärnten tätigen Laien, „die versuchen, dieser Herausforderung gerecht zu werden“. Dem Gurker Domkapitel dankte der Bischof in besonderer Weise auch für dessen Wirken durch die Jahrhunderte hindurch – „nicht nur für Gurk, sondern für die gesamte Diözese“.
Kirche und Gesellschaft mitgestaltet
Dompropst Engelbert Guggenberger verwies zu Beginn des Gottesdienstes auf die vielschichtige Bedeutung des Gurker Domkapitels, das zu den ältesten Institutionen dieses Landes zählt und nach Salzburg das zweitälteste Domkapitel Österreichs ist. Das Gurker Domkapitel habe, so Guggenberger, Kirche und Gesellschaft „in eindrucksvoller Weise mitgestaltet“ – in den Bereichen Bildung, Kunst und Kultur, im karitativen und sozialen Bereich sowie in der gesellschaftspolitischen Gestaltung unseres Landes. Darüber hinaus trage das Domkapitel „seit alters her auch Verantwortung für den Gurker Dom, den Ort des Wirkens und der irdischen Ruhestätte der hl. Hemma.“
Zwei Sozialprojekte gestiftet
Am Ende des Gottesdienstes überreichte Dompropst Guggenberger einen Scheck in Höhe von € 10.000,- zugunsten der Caritas in Sarajewo, den Diözesanpartnerschafts-Koordinator Kurt Haber für Caritasdirektor Mirko Simić, der an der Mitfeier des Gottesdienstes kurzfristig verhindert war, entgegennahm. „Gottes Liebe ist dann am wirkungsvollsten, wenn sie sich mit Nächstenliebe verbindet“, so der Dompropst. So habe das Domkapitel anlässlich des 900-Jahr-Jubiläums zwei Sozialprojekte jeweils in Höhe von € 10.000.- gestiftet, nämlich eines zugunsten des St. Hemma-Hauses der Caritas in Friesach – die Scheckübergabe dafür erfolgte beim Jubiläumsfestakt im April im Klagenfurter Dom – und eines zugunsten der Caritas Sarajewo.Der Gottesdienst, an dem u. a. auch die evangelische Pfarrerin Lydia Burchhardt und der Gurker Bürgermeister Siegfried Wuzella teilnahmen, wurde live in Radio Maria übertragen. Musikalisch mitgestaltet wurde die hl. Messe von einem Vokal-ensemble der Klagenfurter Dommusik und dem Klagenfurter Domkapellmeister Thomas Wasserfaller an der Orgel.
Autor:Sonntag Redaktion aus Kärnten | Sonntag |
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