Volksbefragung zum Thema Windkraft

Wie wird Kärnten entscheiden?

Am kommenden Sonntag, dem 12. Jänner, findet in Kärnten die Volksbefragung zu einem Verbot weiterer Windräder im Bundesland statt. Eine Allianz aus zivilgesellschaftlichen Organisationen und Aktivist:innen forderte im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz im Diözesanhaus in Klagenfurt eine sachliche Debatte zum Thema Windkraft in Kärnten. Von allen Teilnehmer:innen kam ein klares „NEIN“ zum Windkraftverbot. Ein solches würde die Energiewende massiv behindern, die Strompreise hoch halten und die Abhängigkeit Kärntens von fossilen Energieträgern verlängern. Der Natur würden aktiver Klimaschutz und Renaturierung mehr helfen als ein generelles Windkraftverbot. So der einhellige Tenor aller.

„Wir alle wollen eine lebenswerte Zukunft für Kärnten – saubere Luft, günstige Energie und eine intakte Natur! Deshalb sagen wir ganz klar NEIN zu einem Windkraftverbot“, meinen Aktivist:innen von Fridays For Future. Im Hinblick auf Klimaschutz, Biodiversität und Landschaftsbild sei eine sorgfältige Abwägung der verschiedenen Aspekte im Rahmen einer Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig. Ein generelles Verbot von Windkraftanlagen sei sachlich nicht begründbar, betonen Scientists For Future Kärnten und Franz Zlanabitnig vom Klimabeirat. Auch Attac Kärnten lehnt ein generelles Verbot von Windkraftanlagen ab. „Viel wichtiger ist es, Energieproduktion und -versorgung demokratisch und gemeinschaftlich zu organisieren“, ergänzt Jacqueline Jerney.

Kärnten braucht einen Energie-Mix, der alle erneuerbaren Energieformen einschließt. Wasserkraft, Sonnenstrom aus PV, Biomasse und Windkraft sind die wesentlichen Eckpfeiler der Kärntner Energiezukunft, so unisono Ulrike Wöhlert vom Referat für Schöpfungsverantwortung und Petra Obernosterer vom Klimabündnis. Die Teilnahme an der Volksbefragung am 12. Jänner 2025 ist laut Franz Zlanabitnig vom Kärntner Klimabeirat in demokratiepolitischer Hinsicht dringend anzuraten. Die Volksbefragung ist entscheidend für Kärntens Energiezukunft und erfordert eine bewusste und fundierte Entscheidung aller Bürger:innen. Die Ängste von Windkraftgegnern seien großteils unbegründet. 

Anna Maria Bergmann-Müller