Angebote der Katholischen Kirche
Alltag als Familie: Hier gibt es Tipps, Tricks und Unterstützung

Foto: Thodonal

Das Dorf, das es laut Sprichwort braucht, um ein Kind zu erziehen, fehlt heutzutage vielfach. Entlastung möchte der Katholische Familienverband mit dem „Omadienst“ und Einsatz in der Politik bieten.   Alexandra Hogan

Als Mutter von sieben Kindern weiß Ulrike Reinöhl, dass der Alltag als Familie wunderschön, mitunter aber auch stressig werden kann. „Chaos wird in einer Familie immer dabei sein, auch bei der besten Planung – weil stets etwas Unvorhergesehenes wie ein akuter Krankheitsfall passieren kann“, sagt die Geschäftsführerin des Katholischen Familienverbands Kärnten.

Gerade dann ist es hilfreich, wenn bewährte Vertrauenspersonen einspringen und helfen können. Doch wie geht das in Zeiten, da vielen Familien das Dorf fehlt, das es laut Sprichwort braucht, um ein Kind zu erziehen?
Mit dem Omadienst möchte der Familienverband eine Möglichkeit für Stütze und Halt bieten. Dabei vernetzt der Verband interessierte Eltern mit „Leihomas“, die einen Teil ihrer Freizeit jungen Familien gegen ein geringes Honorar zur Verfügung stellen wollen. Besonders wichtig dabei ist ein gutes Vertrauensverhältnis: „Je bekannter und vertrauter ein Babysitter oder eine Leihoma mit dem Alltag der Familie ist, desto besser“, sagt Reinöhl.
Auch abgesehen vom Omadienst setzt sich der Verband überparteilich für Familien ein. Reinöhl: „Unsere Kernaufgabe ist es, ihre Interessen auf dem politischen Parkett zu vertreten. Wir führen also Gespräche mit Politikern, um die Wichtigkeit von Familien und deren Anliegen für die Gesellschaft zu unterstreichen.“
Aktuell werden in Kärnten die laut Kärntner Kinderbetreuungsgesetz vereinbarten Gruppenverkleinerungen bis mindestens 2028 ausgesetzt, wie es danach weitergeht, ist unklar. Der Katholische Familienverband kristisiert dieses Vorgehen der Landesregierung. „Es ist eine Tragödie, dass Gruppen so groß sind, dass sich daraus eine enorme Belastung sowohl für Pädagogen als auch für Kinder ergibt. Die Kleinen brauchen enge Bezugspersonen. Das funktioniert nicht, wenn 25 Kleinkinder in einer Gruppe umherwuseln“, erklärt Reinöhl.

Generell betont der Familienverband die Wichtigkeit der Wahlfreiheit, wenn es um Kinderbetreuung geht – faktisch ist diese leider immer noch nicht gegeben. „Ich glaube, dass zahlreiche Mütter und Väter gerne länger mit ihren Kindern daheim wären – aber der finanzielle Druck zwingt sie in vielen Fällen schon sehr früh zurück ins Arbeitsleben“, sagt die Geschäftsführerin. Mit dem „Berndorfer Modell“ setzt sich der Verband seit Längerem für finanzielle Unterstützung für Eltern ein, die gerne länger in Karenz gehen würden. „Mit dem Modell gäbe es echte Wahlfreiheit“, so Ulrike Reinöhl. Mehr Infomationen dazu gibt es im Internet unter: www.berndorfer-modell.at

Autor:

Carina Müller aus Kärnten | Sonntag

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