Gedanken zum Evangelium: 17. Sonntag im Jahreskreis
Brot für alle - einfach so?

Gibt nicht Gott uns auch heute immer wieder Zeichen. Und ich stelle mir die Frage. Erkenne ich die Zeichen, die Gott auch mir immer wieder gibt? | Foto: privat
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  • Gibt nicht Gott uns auch heute immer wieder Zeichen. Und ich stelle mir die Frage. Erkenne ich die Zeichen, die Gott auch mir immer wieder gibt?
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Schön wäre es, könnte man denken beim Hören des heutigen Evangeliums. Vor allem angesichts der vielen Hunger- und Naturkatastrophen, von denen wir nahezu täglich hören. Da könnte man sich schon so eine wunderbare Brotvermehrung wünschen.

Von der Brotvermehrung oder der Speisung der Fünftausend, wie die Perikope auch genannt wird, berichten uns alle vier Evangelisten. Es muss wohl ein sehr beindruckendes Ereignis gewesen sein. Allerdings fällt auf, dass der Bericht im Johannesevangelium eine etwas andere Atmosphäre wiedergibt. Wir erleben hier einen Jesus, der sehr souverän agiert, „denn er wusste, was er tun wollte“. Dennoch nimmt er die Hilfe eines kleinen Jungen an, der bereit ist, seinen Proviant – fünf Gerstenbrote und zwei Fische – zur Verfügung zu stellen.

Diese Geste macht mich immer wieder sehr nachdenklich. Was will Jesus mir/uns damit sagen. Braucht er meine kleine Gabe wirklich? Er ist doch darauf nicht angewiesen. Und dennoch wartet er auf meinen Beitrag, auf meine Mithilfe. Mag diese auch noch so klein sein.

Ich erinnere mich an eine Begebenheit während meines Einsatzes in Botswana/Südafrika. Da stand ich einmal am Krankenbett eines jungen Mannes, der an Aids erkrankt war. Es gab keine Chance mehr für ihn. Ich spürte seine Sehnsucht nach Leben. Gleichzeitig fühlte ich meine Ohnmacht, ihm nicht helfen zu können. Da hätte ich mir auch so ein Wunder gewünscht. Doch alles, was ich tun konnte, war, ihn zu besuchen, ihm Zeit zu schenken und da er Katholik war, konnte ich ihm auch das Brot des Lebens bringen.

In den letzten Monaten durfte ich oft erleben, wie sehr Menschen sich gefreut haben, wenn ich sie angerufen habe. Auch wenn Besuche nicht möglich waren, so konnte man doch an andere denken und mit ihnen in Kontakt treten. Ich denke, dass jede/r von uns ähnliche Situationen erlebt. Und wir sind alle eingeladen, nach unseren Kräften zu helfen.

Für manche kann dies ein materieller Beitrag sein, für andere die Zeit, die sie anderen schenken. Andere wieder ruft er ganz in seinen Dienst. Wir erfahren nicht, was aus dem Jungen geworden ist, der seine Gaben zur Verfügung gestellt hat. Vielleicht ist er später ein Jünger Jesu geworden. So wie sich auch heute immer wieder Menschen in seinen Dienst nehmen lassen.

Doch schauen wir noch einmal auf die Menschen im heutigen Evangelium. Wie reagieren sie auf das Zeichen, das Jesus ihnen gegeben hat. Sie waren gekommen, weil sie schon viele Krankenheilungen erlebt hatten. Jetzt waren sie satt geworden, ohne sich anstrengen zu müssen. Daraus zogen sie den Schluss, er muss der Prophet sein, der kommen soll. Und so ein Prophet wäre doch recht praktisch. Jesus aber erkannte, dass sie ihn zum König machen wollten und er entzog sich ihnen.

Die Menschen haben das Zeichen, das Jesus ihnen geben wollte, nicht verstanden. Aber gibt nicht Gott uns auch heute immer wieder Zeichen. Und ich stelle mir die Frage.

Erkenne ich die Zeichen, die Gott auch mir immer wieder gibt?

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Gibt nicht Gott uns auch heute immer wieder Zeichen. Und ich stelle mir die Frage. Erkenne ich die Zeichen, die Gott auch mir immer wieder gibt? | Foto: privat
Sr. Helene Berger SSpS ist Steyler Missionsschwester, arbeitet in der Exerzitienbegleitung und der Gesprächsinsel. | Foto: privat
Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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