PfarrgemeinderätInnen über ihre Arbeit
Was war mir wichtig?

Foto: PGRÖ
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Über neue Wege, Beweggründe und Herausforderungen beim ehrenamtlichen Engagement in den vergangenen fünf Jahren im Pfarrgemeinderat.

Die Frage stellte Jutta Steiner

Aktiv mitgestalten. Ich denke kritisch und meine: Wer etwas verändern will, muss mitarbeiten. Ich war schon als Jugendliche Pfarrgemeinderätin und trete heuer zum dritten Mal an. Denn ich sehe, dass mein Engagement, die Zeit und manchmal auch Nerven, die ich investiere, die Mühe wert sind. Nicht die Summe der Stimmen zählt für mich, sondern die gute Stimmung, die ich bei Veranstaltungen wahrnehme, und positive Rückmeldungen. Die Kirche aktiv mitzugestalten, über die Kirchenmauern hinauszuschauen und zu überlegen, was die Menschen auch außerhalb des klassischen Angebots in den Pfarren anspricht, ist mir wichtig. Denn Kirche ist nicht nur Gottesdienste und Beten. Zum Pfarrleben gehört viel mehr.

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Niemanden ausschließen. Wie entstanden das Universum, unsere Gemeinschaft? Die Physik setzt erst beim Urknall an. Sie erklärt nicht das Wesen der Liebe. Wo sie an ihre Grenzen stößt, beginnt der ­Glaube. Was braucht ein Mensch, der sich traurig oder einsam fühlt? Hier sind wir als Pfarrgemeinderat gefragt. Gerade in der Krise darf sich niemand ausgeschlossen fühlen. Bei der Wahl gehen wir heuer neue Wege. Jede und jeder, der sich einbringen will, kann Mitglied werden. Als 13-jähriger Ministrant wurde ich mit vielen Stimmen als außerordentliches Mitglied gewählt. Die Zahl der Wahlstimmen spiegelt nicht das Engagement Einzelner wider. Wir wollen nicht auf Menschen vergessen, die still und unbemerkt Gutes tun.

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Herzblut. Seit 20 Jahren bin ich als Pfarrgemeinderätin aktiv – immer noch mit Herzblut. Ich trete für eine „Hinzu-Kirche“ ein, die auf die Menschen zugeht und sich an ihren Lebensrealitäten orientiert. Das heurige Wahl-Motto „mittendrin“ ist darum so passend. In Zeiten des Umbruchs gilt es mittendrin zu sein, Verantwortung zu übernehmen, nicht auf Rückzug zu gehen. Wir haben etwa unseren alten Pfarrstadl zu einem offenen Haus umgebaut, in dem alle Platz haben sollen: unsere Chöre, der Gebetskreis, Mütter und Kinder sowie jene, die aus der Kirche ausgetreten sind. Ein Miteinander im Glauben muss gelebt werden. Es hört nicht an der Kirchenpforte auf.

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Digital. In der Bildung wie im Pfarrleben versuche ich, digitale Medien zur Stärkung mit der Gemeinschaft zu nützen. Seit wir Gottesdienste online übertragen, erhalten wir nicht nur von älteren Menschen, die aus Angst vor dem Virus oder wegen Gebrechlichkeit nicht in die Kirche kommen können, positives Feedback. Ich betreue unsere Homepage und das Pfarrblatt und sehe, wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit im digitalen Raum ist. Von Erlebnissen der Gläubigen bei Festen, Möglichkeiten des Miteinanders und über unser reges Pfarrleben zu berichten, ist ein Angebot, sich mit der Pfarre zu identifizieren, und auch nicht regelmäßige Kirchenbesucher können sich so in der Gemeinschaft verbunden fühlen.

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